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Homogen

Homogen

Titel: Homogen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franziska Nelka
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heraus. Er legte die Zeitung auf den Tisch und einen Moment lang erstarrte sein Blick. Dann sprang er wie von der Tarantel gebissen auf und eilte aus dem Café. Entsetzt schaute die Kellnerin ihm nach und sah dann das lieblos hingeworfene Kleingeld auf dem Tisch des gehetzten Gastes.

     
     
    Christian stürmte zur nächstgelegenen Telefonzelle. Er kramte aus seinem Portemonnaie die Visitenkarte des FBI-Agenten Richardson hervor und tippte hastig die Nummer ein.
    „Hallo. Inspektor Richardson?- Ja. Ich muss Sie dringend sprechen. Es geht um den gefangenen Verdächtigen Gordon Barschka!“, sagte er mit aufgeregter und leicht zittriger Stimme.

     
     
    Nachdem Christian fast zwei Stunden im FBI Gebäude gewartet hatte, kam endlich Richardson zur Tür des Wartebereiches hinein. Er schien genervt und angespannt, aber versuchte dennoch ein freundliches Lächeln in Richtung Christian zu werfen. Dieser sprang gleich auf, als er ihn sah und lief ihm aufgeregt entgegen.
    „Da sind Sie ja. Ich warte nun schon so lang!“, sprach Christian erregt aus und streckte dem FBI-Agenten seine Hand zur Begrüßung entgegen. Dieser nickte nur kurz und sagte: „Kommen Sie. Ich habe noch viel zu tun!“

     
     
    Christian folgte dem schlecht gelaunten Inspektor in ein kleines Zimmer mit einem langen Tisch und vier Stühlen daran. Es hatte den Charakter eines Verhörraumes und war unangenehm kühl.

     
     
    „Also. Was ist Ihnen denn so plötzlich eingefallen?“, fragte der Inspektor und setzte sich auf einen der Stühle. Christian tat es ihm gleich und versteckte seine kalten Hände zwischen seinen Oberschenkeln.
    „Wie Sie sicherlich schon vermutet haben, kenne ich Gordon Barschka doch besser als ich zuerst behauptet hatte!“, sagte Christian zögerlich und schaute verlegen zu Richardson. Dieser schien gänzlich unbeeindruckt und verzog keine Miene.

     
     
    „Nachdem der Anschlag stattgefunden hatte, kam er zu mir und bat mich um Hilfe. Ich bin überzeugt von seiner Unschuld und habe mich schließlich etwas umgehört!“, machte Christian beherzt weiter.
    Jetzt schien der Inspektor doch etwas hellhörig geworden zu sein, denn er hob interessiert seine Augenbrauen und sah Christian neugierig in seine glänzenden Augen.
    „Ich war also bei dieser Frau, die damals das Opfer wegen sexueller Belästigung angezeigt hat, aber den Prozess schließlich verlor. Sie reagierte immer noch sehr emotional, als ich ihren ehemaligen Professor erwähnte. Ich weiß nicht, ob sie etwas vor mir verbarg.   Sie schien auf jeden Fall etwas in Eile zu sein!“

     
     
    „Sie haben was?“, fragte Richardson endlich. „Wieso sind Sie denn dorthin gegangen?“

     
     
    „Ich war zuvor bei Professor Erdington. Einem Kollegen des Verstorbenen. Der erzählte mir davon!“, erklärte Christian.

     
     
    „Dann sind Sie also der mysteriöse junge Mann! Verstehe!“, nickte der FBI-Agent und kratzte sich am Kopf. „Der Professor erzählte mir von Ihren Fragen, als ich ihn aufsuchte. Sagte allerdings, dass er überhaupt nicht wisse, wer dieser angebliche Freund seines verstorbenen Kollegen eigentlich war!“

     
     
    Christian stieg etwas Röte ins Gesicht. Er fühlte sich ertappt und die bohrenden Augen des FBI-Agenten machten es noch schlimmer. „Denken Sie nicht auch, dass dieser Erdington sehr verdächtig ist?“, fragte er den FBI-Ermittler ablenkend.

     
     
    „Erstens hat er ein Alibi. Er war zum Tatzeitpunkt bei einem Eishockeyspiel. Die Eintrittskarte hatte er noch bei sich, als wir ihn verhörten! Zweitens war dieser Horitsch nicht gerade beliebt bei all seinen Kollegen“, sagte Richardson und kräuselte seine Augenbrauen. Er ging ein paar Schritte im Raum auf und ab. Dabei verschränkte er seine Arme gedankenversunken vor seinem Körper.

     
     
    „Was denken Sie sich eigentlich? Spielen hier einen auf Sherlock Holmes!“, rief Richardson plötzlich zynisch aus und schniefte dann durch seine markante Nase wie ein Stier, der wütend wird.
    Christians Herz pochte vor Aufregung und er fuhr sich schuldbewusst durch sein Haar.
    „Sie haben womöglich auch etwas mit diesem Anschlag zu tun, oder? Wo waren Sie denn zum Tatzeitpunkt?“, machte Richardson weiter und beäugte seinen Verhörling von der Seite.

     
     
    „Ich war zu Hause“, sagte dieser und blickte entsetzt zu dem FBI-Agenten. Er war zwar an der Tat beteiligt gewesen, fühlte sich nun aber auf den Schlips getreten und fast sogar schuldlos. Offenbar hatte Gordon nicht

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