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Homogen

Homogen

Titel: Homogen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franziska Nelka
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hole dich hier wieder raus!“, flüsterte Christian ihm zu und folgte dann schnellen Schrittes dem FBI Inspektor.

     
     
    Als er schon ein paar Schritte gegangen war, besann er sich jedoch und lief noch einmal kurz zu Gordons Zelle. Dieser starte ihn verdutzt durch die Eisenstäbe an. Christian zögerte nicht lange und drückte ihm einen leidenschaftlichen Kuss auf. Dann ging er glücklich wieder in Richtung wartenden FBI-Ermittlers. Dieser wiederum schüttelte nur verständnislos mit dem Kopf. Es war Christian egal. Er glühte vor innerer Leidenschaft und grinste zufrieden vor sich hin.

     
     
    „Bringen Sie mir die Unterlagen gleich morgen früh!“, sagte der Ordnungshüter, während er mit Christian durch den langen Flur ging. Er musterte ihn von der Seite und bemerkte die nunmehr gedankenvollen Blicke seines Begleiters. „Besorgen Sie ihm den Anwalt. Den Rest machen wir schon!“, fügte er beschwichtigend hinzu.

     
     
    Christian sah ihn entgeistert an. „Woher wussten Sie eigentlich, dass der Fingerabdruck von Gordon ist?“, fragte er den Inspektor.

     
     
    „Wir haben bereits eine Akte über Ihren Freund. Er hat sich schon früher bei mehreren kleinen Delikten strafbar gemacht“, sagte Richardson knapp. Christian nickte in Gedanken versunken und folgte dann dem FBI-Agenten stumm.

     
     
    Am nächsten Tag wartete der junge Modedesigner bereits um 8 Uhr vor Richardsons Büro. Er trug die entwendeten Dokumente unter seinem Arm in einem dunklen Briefumschlag mit sich. Doch Richardson war noch nicht im Haus. Ungeduldig lief Christian im Wartezimmer auf und ab. Nach einer halben Stunde hatte er die Geduld verloren und rief den Inspektor schließlich an.

     
     
    „Was ist?“, ertönte die kratzige und brummige Stimme des FBI-Agenten.

     
     
    „Hier ist Tanner. Ich warte nun schon geschlagene dreißig Minuten auf Ihr Erscheinen. Ich dachte die Unterlagen seien wichtig für Ihre Ermittlungen?“, entgegnete Christian betont zickig.

     
     
    Nach einer kurzen Pause und einem Hintergrundhusten, hörte der junge Modedesigner ein leises Zischgeräusch. Offenbar ein Ausruf resultierend von einem Schmerzempfinden. Dann ein Knackgeräusch, wie als ob Knochen zurechtgerückt würden. „Wie spät ist es eigentlich?“, fragte der FBI-Agent verschlafen.

     
     
    „Kurz vor neun“, übertreib Christian, der eigentlich kurz nach halb acht auf seiner Uhr sah.

     
     
    „Gut. Ich bin auf dem Weg!“, sagte Richardson wenig enthusiastisch.

     
     
    „Wie wäre es, wenn wir uns im Bistro Paulis treffen. Ich geb Ihnen einen Kaffee aus!“, erwiderte Christian und blickte auf die kleine Gastwirtschaft unweit des FBI Gebäudes.

     
     
    „Ja. Ist mir auch recht!“ Dann legte der FBI-Ermittler auf und Christian hörte nur noch ein leises Rauschen in der Leitung.   Zufrieden schlenderte der Modedesigner zu dem Treffpunkt.

     
     
    Nach einer weiteren halben Stunde kam der Inspektor rasant mit seinem Ford Cadillac angerauscht. Er trug eine verspiegelte Sonnenbrille und hatte sich ein knittriges Hemd übergezogen. Als er zu Christian an den Tisch trat, nahm er lässig die Sonnenbrille ab und seine kleinen, noch schlaftrunkenen Augen kamen zum Vorschein.
    „Morgen!“, brummte er und setzte sich Christian gegenüber. Dieser bemerkte gleich den Restalkohol in dem ihm entgegenkommendem Atem. Offenbar war die Nacht gestern für den Inspektor lang geworden, dachte er sich.

     
     
    „Guten Morgen!“, antwortete Christian freundlich. „Ich habe uns bereits ein großes Frühstück mit Kaffee bestellt!“

     
     
    Richardson nickte zustimmend und sah sich im Bistro etwas um. Außer ihnen waren noch drei andere Gäste im Raum. Die Bedienung war eine nette ältere Dame, die nach dem Motto arbeitete: In der Ruhe liegt die Kraft. Als sie schließlich das Frühstück samt Kaffee brachte, rutschte sie fast auf einer liegengebliebenen Tomate auf dem Boden aus. Richardson nippte gierig an seinem Kaffee, den er schwarz und ungesüßt trank. Christian stocherte indes ungeduldig in seinem Rührei herum.

     
     
    „Ich habe die Unterlagen für Sie!“, sagte er schließlich. Richardson nickte nur und widmete sich dann wieder seinem Kaffee. „Außerdem habe ich Ihnen ein Protokoll von dem Gespräch mit Frau Loos erstellt!“

     
     
    „Schön. Ich sehe mir das dann gleich mal an“, sagte der FBI-Agent mit wenig Begeisterung. Christian hatte sich irgendwie mehr erwartet und machte nun ein trübes Gesicht. Er

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