Honeymoon in Las Vegas
daraus machen."
Doch, das kann ich, dachte Sunny, als sie sich daran erinnerte, wie sehr Derek sie in Las Vegas vernachlässigt hatte. "Nach seinem Verhalten in Las Vegas war es sicher das Vernünftigste, was er tun konnte. Wahrscheinlich hätte man ihn sowieso gefeuert", erklärte sie eisig.
"So schlimm war es also?"
„Ja. Ich hoffe nur, dass er jetzt wenigstens einen großen Bogen um Casinos macht und sein Leben wieder in den Griff bekommt."
"Bedeutet er dir denn immer noch etwas?"
"Nein. Derek hat alles kaputtgemacht, als ..." Sunny verstummte, weil sie nicht an die unerfreuliche Begegnung mit Derek im Foyer des MGM denken wollte.
Sie atmete tief durch, bevor sie fortfuhr: "Ich möchte nicht über ihn reden, Alyssa. Es ist vorbei."
"Okay, soll mir nur recht sein", erwiderte Alyssa schnell. "Ich freue mich wirklich darauf, Bryce morgen kennen zu lernen."
"Gut. Wir sind gegen zehn bei Mum. Bis dann, Alyssa."
Da sie sich immer noch über Nadines eigenmächtiges Verhalten ärgerte, hatte Sunny überhaupt keine Lust, diese anzurufen. Wenn Nadine noch mehr Grund zu Klatsch haben wollte, musste sie bis zum nächsten Tag warten. Die nächsten Stunden verbrachte Sunny damit, ihre alten Freundinnen anzurufen. Sie erzählte ihnen von ihrer Hochzeit, gab ihnen ihre neue Adresse in Santa Monica und versprach ihnen, in Verbindung zu bleiben. Danach ging es ihr gleich besser, weil sie das Gefühl hatte, dass sie nicht völlig mit ihrem früheren Leben abschloss.
Bryce hatte ebenfalls gute Laune, als er aus der Firma zurückkehrte, denn das Gespräch mit dem Geschäftsführer war gut gelaufen, und auch sonst hatte er alles zu seiner Zufriedenheit erledigen können. Sie aßen früh zu Abend und unterhielten sich darüber, welcher Job in der Zentrale in Los Angeles für Sunny am geeignetsten wäre.
Sunny war richtig glücklich, als sie an diesem Abend ins Bett ging, und auch bei dem Familientreffen am nächsten Tag strahlte sie vor. Glück. Bryce hatte eine so starke Ausstrahlung, dass bereits nach wenigen Minuten keiner mehr ihren spontanen Entschluss infrage zu stellen schien und das anfängliche Misstrauen schnell unverhohlener Begeisterung wich. Selbst ihre Schwager waren beeindruckt und wollten zu allem seine Meinung hören.
Bryce war besonders nett zu ihren Nichten und Neffen und widmete ihnen die gebührende Aufmerksamkeit. Sunny war sehr froh darüber, dass er sich so gut in ihre Familie einfügte, obwohl er sicher nicht oft bei Leuten aus der Mittelschicht zu Gast war.
"Er ist wirklich ein netter Mann", bemerkte ihre Mutter, als Sunny mit ihr und ihren Schwestern nach dem Essen allein in der Küche war und dort das Geschirr wegräumte. Ihre Augen funkelten anerkennend, als sie sie umarmte.
"Ein umwerfender Typ!" bestätigte Alyssa und verdrehte verzückt die Augen.
"Ja, jetzt ist mir klar, warum Derek so fertig war, als Bryce ihm verboten hat, dich zu sehen."
Sunny warf ihr einen verzweifelten Blick zu. "Bryce hat ihm nicht verboten, mich zu sehen", stellte sie richtig. "Derek hat uns aufgelauert und hat versucht, mich bei Bryce schlecht zu machen. Zum Glück ist es ihm nicht gelungen."
Nadine verzog das Gesicht. "Ich meine, am Abend davor, als er deinem Gepäck ins Hotel gefolgt ist. Er wollte sich mit dir aussprechen, und Bryce hat ihn weggeschickt. "
Ihre Gedanken überschlugen sich. Sunny erinnerte sich daran, dass Bryce sie im Bad allein gelassen hatte. Er hatte gesagt, er müsste ins Foyer, weil es ein Problem gäbe. Derek war also da gewesen und hatte sich mit ihr aussprechen wollen?
Was hatte Bryce zu ihm gesagt?
War Derek am nächsten Morgen deswegen so ausfallend geworden? So ausfallend, dass sie sich spontan bereit erklärt hatte, Bryce sofort zu heiraten!
"Die Konfrontation mit Bryce war sicher nicht einfach für ihn", fuhr Nadine, fort und zuckte die Schultern. "Der arme Derek ist ihm nicht gewachsen."
"Nein, ist er nicht", stieß Sunny hervor. "Und ich wünschte, du würdest endlich aufhören, von dem armen Derek zu reden! Er hatte mich wegen seiner Spielsucht schon abgeschrieben, bevor ich Bryce begegnet bin."
"Tut mir Leid. Ich wollte damit nur sagen, dass ich mich auch für Bryce entschieden hätte." Nadine lächelte, um ihre taktlose Bemerkung wieder gutzumachen. "Wer hätte das nicht?"
Das war eine Frage, die sie, Sunny, sich den ganzen Nachmittag gestellt hatte.
Trotzdem war ihr der Tag verdorben. Bryce hatte sie zwar nicht belogen, aber er hatte ihr verschwiegen, dass Derek im
Weitere Kostenlose Bücher