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Honeymoon

Titel: Honeymoon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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besorgten Ausdruck an. Offensichtlich beabsichtigte seine äußerst attraktive neue Klientin mit der Seidenbluse und dem kurzen Rock, das Gesetz zu umgehen und keine Steuern zu zahlen.
    »Das ist doch hoffentlich kein Problem«, fragte Nora.
    Keppler weidete sich jetzt noch ungenierter an Noras Formen. »Hm, nein, ich wüsste nicht, wieso ... äh ... wieso das ein Problem sein sollte«, stammelte er. »Die Sache ist die – wenn Sie dort unten eine Firma gründen wollen, sind Sie verpflichtet, einen so genannten
staatlich zugelassenen Bevollmächtigten
einzuschalten. Einfach ausgedrückt handelt es sich hierbei um eine Person mit Wohnsitz auf den Cayman-Inseln, die quasi nur auf dem Papier im Namen Ihrer Firma tätig wird. Drücke ich mich verständlich aus?«
    Nora war das alles nicht neu, doch das behielt sie wohlweislich für sich. Sie nickte nur wie eine Studentin, die gebannt ihrem Professor lauscht.
    »Wie es der Zufall will«, fügte Keppler hinzu, »habe ich just solch eine Person in meinen Diensten.«
    »Das ist
wirklich
ein glücklicher Zufall«, meinte Nora.
    »Nun, ich gehe davon aus, dass Sie dazu auch vor Ort ein Konto eröffnen wollen, nicht wahr?«
    Bingo!
    »Ja, ich denke, das wäre nicht schlecht. Könnten Sie das für mich erledigen?«
    »Das müssen Sie eigentlich persönlich tun«, sagte Keppler.
    Nora rutschte nervös auf ihrem Stuhl hin und her. »Oje, wie furchtbar umständlich«, sagte sie.
    »Ja, nicht wahr?« Er beugte sich über seinen Schreibtisch. »Aber vielleicht könnte ich ja ein wenig meine Beziehungen spielen lassen und Ihnen den Flug ersparen.«
    »Das wäre ja fantastisch! Sie sind mein Retter!«
    Keppler öffnete eine Schublade seines Aktenschranks und entnahm ihr einige Vordrucke. »Dann brauche ich jetzt nur noch ein paar Angaben von Ihnen, Olivia.«
15
    Die Lincolnlimousine bog von der viel befahrenen Route 9 ab, brauste über die malerische Scarborough Road und weiter über die nicht minder adrette Central Avenue, bis sie schließlich kurz vor Einbruch der Dämmerung an diesem Freitagabend in Connors gepflasterte Garagenauffahrt einbog. Der Chauffeur war kaum ausgestiegen, um Nora die Tür zu öffnen, als Connor ihm bereits zuvorkam. Offenbar konnte er es nicht erwarten, sie wiederzusehen.
    »Komm her, du!«, rief er und winkte ungeduldig. »Ich bin fast durchgedreht, ich musste ständig nur an dich denken!«
    Nora sprang behände aus dem Wagen und fiel ihm gleich um den Hals. Sie küssten sich leidenschaftlich, während der Fahrer – ein stämmiger älterer Mann italienischer Abstammung – den Kofferraum öffnete und Noras Koffer herausnahm. Er versuchte die beiden nicht anzustarren, doch es gelang ihm nicht ganz. Da stand er nun vor einem der prächtigsten Häuser, die er je gesehen hatte, auf dem die letzten Sonnenstrahlen eines herrlichen Tages spielten, und diesen beiden reizenden Menschen, die unzweifelhaft bis über beide Ohren ineinander verliebt waren. Wenn das nicht der Gipfel des Glücks ist, dachte er bei sich, was dann?
    »Warten Sie«, sagte Connor. Er griff in seine Hosentasche, zog ein Bündel Scheine heraus und drückte dem Chauffeur zwanzig Dollar Trinkgeld in die Hand.
    »Vielen Dank, Sir«, sagte der Mann mit unüberhörbarem Akzent. »Sie sind wirklich zu freundlich.«
    »Und zu süß!«, säuselte Nora, die Arme um Connors Taille geschlungen.
    Er ist wirklich süß, musste sie unwillkürlich denken.
    Der Fahrer lachte so herzhaft, dass sein Bauch wackelte. »Viel Spaß noch, ihr zwei«, rief er ihnen über die Schulter zu, bevor er einstieg.
    Nora und Connor lachten auch und sahen dann zu, wie der Lincoln auf die Straße zurücksetzte und davonfuhr.
    Dann löste Nora sich von Connor. »Na, wie war dein Tag?«, fragte sie. »Ach, wenn ich's mir recht überlege, habe ich gar keine Lust, über die Arbeit zu reden.«
    »Ich auch nicht«, sagte er. »Und außerdem – wer immer nur arbeitet ...«
    »... ist einfach nur stinklangweilig!«
    Das war eines ihrer ersten Mantras – und immer noch eins von denen, die ihnen am besten gefielen.
    »Wir sollten es gleich hier treiben«, meinte sie augenzwinkernd. »Gleich hier auf dem Rasen! Was kümmern uns die Nachbarn? Sollen sie doch zugucken, wenn sie wollen. Vielleicht können sie noch was lernen.«
    Connor nahm sie bei der Hand. »Ich habe eine viel bessere Idee.«
    »Was? Besser als Sex mit mir? Was das wohl sein mag?«
    »Es ist eine Überraschung«, antwortete er. »Komm mit.«
16
    »Du willst es in der

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