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Honeymoon

Titel: Honeymoon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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du aufstehen?«, fragte sie. »Komm, versuch's!«
    Er schaffte es mit größter Mühe, doch seine Beine waren wie Gummi. Nora half ihm ins Bad. Dort brach Connor erneut zusammen, diesmal verlor er fast das Bewusstsein. Nora klappte den Toilettendeckel hoch, und Connor robbte auf die Schüssel zu.
    »Ich ... mir ... ich muss brechen«, keuchte er. Nach jedem Wort schnappte er nach Luft. Er begann schon zu hyperventilieren.
    »Warte, ich hol dir was«, sagte sie mit Panik in der Stimme. »Ich bin gleich wieder da.«
    Sie lief in die Küche, während Connor sich mühte, seinen Kopf über den Rand der Schüssel zu heben. Sein ganzer Körper war jetzt ein Inferno von Schmerzen, nicht mehr nur der Magen. Der Schweiß strömte ihm aus allen Poren.
    Nora kam mit einem Glas in der Hand zurück. Es war eine klare, sprudelnde Flüssigkeit. Sah aus wie Alka-Seltzer. »Hier, trink
das
«, sagte sie.
    Connor nahm das Glas mit zitternden Händen. Er war so schwach, dass er es kaum an die Lippen heben konnte; sie musste ihm dabei helfen. Er trank einen kleinen Schluck, dann noch einen. »Trink mehr«, drängte sie ihn. »Trink's ganz aus.«
    Connor schaffte noch einen Schluck, ehe er sich wieder den Bauch halten musste. Er kniff die Augen zusammen, biss die Zähne aufeinander, bis seine Kiefermuskeln zum Zerreißen gespannt waren.
    »Hilf mir!«, flehte er. »Nora!«
    Sekunden später war es, als seien seine Gebete erhört worden – das krampfhafte Zittern legte sich allmählich. So schnell es eingesetzt hatte, hörte es auch wieder auf.
    »Ich glaube, die Medizin wirkt schon, Schatz«, sagte Nora.
    Connor atmete jetzt wieder normal. Er hatte auch wieder etwas Farbe im Gesicht. Er schlug die Augen auf, zögernd zunächst, dann ganz weit. Endlich stieß er einen tiefen Seufzer der Erleichterung aus. »Was war das denn?«, fragte er.
    In diesem Moment fing alles wieder von vorne an.
    Nur zehnmal schlimmer. Das Zittern war zu einer raschen Folge brutaler Krämpfe geworden, die seinen ganzen Körper schüttelten. Die Atemnot wurde so schlimm, dass er jämmerlich zu ersticken drohte. Connors Gesicht lief blau an, seine Augen waren blutunterlaufen.
    Das Glas fiel ihm aus der Hand und zersprang auf den Fliesen. Heftige Krämpfe erfassten seinen ganzen Körper, und er wand sich vor Schmerzen. Er fuhr sich mit den Händen an den Hals, rang verzweifelt nach Luft.
    Er versuchte zu schreien. Es ging nicht. Kein Laut kam aus seinem Mund.
    Er streckte die Hände nach Nora aus. Sie wich einen Schritt zurück.
    Sie wollte nicht zusehen, und doch konnte sie sich nicht abwenden. Sie konnte nur abwarten, bis das Zittern und die Krämpfe wieder nachließen, was sie schließlich auch taten.
    Und zwar für immer.
    In einem der Bäder seiner Tausend-Quadratmeter-Villa im neoklassizistischen Stil lag Connor am Boden und rührte sich nicht.
    Er war tot.
19
    Als Erstes kehrte Nora die Glasscherben vom Badezimmerboden auf.
    Als Nächstes kippte sie den Rest des Omeletts in den Abfallzerkleinerer, schaltete den Abfallzerkleinerer ein und spülte dann Teller und Gabel gründlich ab.
    Schließlich goss sie sich einen kräftigen Drink ein.
    Ein halbes Glas Johnny Walker Blue Label, pur. Das Glas war in zirka einer halben Sekunde geleert. Nora schenkte sich noch ein wenig nach und setzte sich an den Küchentisch. Sie musste sich sammeln. Sich zurechtlegen, was sie sagen würde. Sie holte tief Luft und atmete ganz langsam und bewusst aus.
    Die Vorstellung konnte beginnen.
    Gelassen ging Nora zum Telefon und wählte. Dabei schärfte sie sich noch einmal ein: Die cleversten Lügner verzichten auf alle Details.
    Nach dem zweiten Läuten meldete sich eine Frauenstimme: »Hier Notrufzentrale.«
    »O Gott!«, kreischte Nora in den Hörer. »Bitte helfen Sie mir, er atmet nicht mehr!«
    »Wer atmet nicht mehr, Ma'am?«
    »Ich weiß nicht, was passiert ist, er hat was gegessen, und dann hat er plötzlich ...«
    »Ma'am«, unterbrach sie die Frau am anderen Ende. »
Wer
atmet nicht mehr?«
    Nora schniefte, ihre Brust hob und senkte sich. »Mein Verlobter!«, jammerte sie.
    »Hat er Atemnot?«
    »Nein«, schluchzte Nora. »Ihm ist plötzlich schlecht geworden ... und ... dann ist er ...« Nora brach ab. Unvollständige Sätze würden sich auf den Tonbandaufzeichnungen der Notrufzentrale besser anhören, dachte sie.
    »Wo sind Sie, Ma'am? Wie lautet Ihre Adresse?«, fragte die Telefonistin. »Ich brauche eine Adresse.«
    Nora stammelte und schluchzte noch ein bisschen

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