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Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Titel: Hongkong 02 - Noble House Hongkong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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Dinner verabredet sind?«
    Die Alarmglocken schrillten. »Dienstag?«
    »Ja. Wir haben es heute vormittag vereinbart. Bei unserer Besprechung. Hat er es nicht erwähnt?«
    »Nein«, antwortete sie in momentaner Verwirrung. Die zwei Männer beobachteten sie scharf, und sie wünschte, sie könnte sich auf fünf Minuten entschuldigen und wiederkommen, nachdem sie die Sache durchdacht hatte. Du lieber Himmel, schoß es ihr durch den Kopf, und sie mußte sich anstrengen, um ihr Gleichgewicht nicht zu verlieren. »Nein«, wiederholte sie, »Mr. Bartlett hat nichts von einer Besprechung gesagt. Was haben Sie vereinbart?«
    Gornt warf einen Blick auf Dunross, der immer noch ausdruckslos zuhörte. »Nur das Dinner kommenden Dienstag, Mr. Bartlett und Sie, wenn Sie nichts anderes vorhaben.«
    »Das wäre nett – vielen Dank.«
    »Wo ist denn jetzt Ihr Mr. Bartlett?« fragte er.
    »Im Garten, denke ich.«
    »Als ich ihn das letztemal sah, war er auf der Terrasse«, sagte Dunross. »Adryon war bei ihm. Warum fragen Sie?«
    Gornt zündete sich eine Zigarette an und fixierte Dunross. »Ich wollte ihn nur begrüßen, bevor ich wieder gehe«, antwortete er freundlich. »Ich hoffe, Sie nehmen es mir nicht übel, daß ich nur für ein paar Minuten gekommen bin – wenn Sie mich entschuldigen, ich bleibe nicht zum Essen. Ich habe einige dringende Geschäfte zu erledigen – Sie verstehen.«
    »Selbstverständlich«, sagte Dunross. »Tut mir leid, daß Sie nicht bleiben können.«
    »Diese Besprechung heute vormittag«, sagte Casey, die jetzt wieder klar denken konnte und es für angezeigt hielt, gleich alles vor Dunross zur Sprache zu bringen.
    »Wann wurde sie vereinbart?«
    »Vor etwa drei Wochen«, gab Gornt zur Antwort. »Ich dachte, Sie sind sein geschäftsführender Direktor. Es überrascht mich zu hören, daß er Ihnen nichts davon gesagt hat.«
    »Mr. Bartlett ist unser Tai-Pan, Mr. Gornt. Ich arbeite für ihn. Er ist nicht verpflichtet, mir alles zu sagen«, antwortete sie. »Hätte er es mir sagen sollen, Mr. Gornt? Ich meine, war es etwas Wichtiges?«
    »Das könnte wohl sein. O ja. Ich habe ihm offiziell mitgeteilt, daß wir jedes Angebot von Struan’s überbieten können. Jedes Angebot.« Gornt streifte Dunross mit einem Blick. Seine Stimme klang eine Spur härter. »Ich wollte Ihnen persönlich sagen, Ian, daß auch wir auf dem Markt sind.«
    »Sind Sie deswegen gekommen?«
    »Es war einer der Gründe.«
    »Wie lange kennen Sie Mr. Bartlett schon?«
    »Etwa sechs Monate. Warum?«
    Dunross zuckte die Achseln. Dann sah er Casey an, und sie konnte weder in seiner Stimme noch in seinem Gesicht etwas anderes als Freundschaft und Wohlwollen lesen. »Sie wußten also nichts von Verhandlungen mit Rothwell-Gornt?«
    Wahrheitsgemäß schüttelte sie den Kopf. Bartletts so geschickte langfristige Planung nötigte ihr Bewunderung ab. »Nein. Sind Verhandlungen im Gange, Mr. Gornt?«
    »Das kann man wohl sagen.« Gornt lächelte.
    »Dann werden wir ja sehen, wer das beste Geschäft macht«, sagte Dunross. »Vielen Dank, daß Sie mich persönlich informiert haben, obwohl es nicht nötig gewesen wäre. Ich wußte natürlich, daß Sie interessiert sein würden. Es lag kein Grund vor, darauf besonders hinzuweisen.«
    »Es gab sogar einen sehr guten Grund«, widersprach Gornt energisch. »Es könnte sein, daß weder Mr. Bartlett noch diese Dame sich darüber im klaren sind, wie lebenswichtig Par-Con Industries für Sie sind. Ich fühlte mich verpflichtet, sie persönlich darauf hinzuweisen.«
    »Wieso lebenswichtig, Mr. Gornt?« fragte Casey, nun schon engagiert.
    »Ohne die Erträge aus dem Par-Con-Deal wird Struan’s, könnte Struan’s leicht in wenigen Monaten Pleite machen.«
    Dunross lachte, doch die Leute, die das Gespräch mit anhörten, fröstelten und hoben ihre eigene Konversation um eine Nuance an. Der Gedanke, Struan’s könnte bankrott machen, jagte ihnen einen gewaltigen Schrecken ein, aber gleichzeitig fragten sie sich: Was war das für ein Deal? Wer war Par-Con? Sollen wir Aktien verkaufen oder kaufen? Struan’s oder Rothwell-Gornt?
    »Keine Chance«, erklärte Dunross, »nie und nimmer!«
    »Ich denke doch.« Gornts Ton änderte sich. »Aber wie Sie schon sagten: Wir werden ja sehen.«
    »Ja, das werden wir, und bis dahin …« Dunross unterbrach sich, als er Claudia zögernd herankommen sah.
    »Entschuldigen Sie, Tai-Pan«, sagte sie, »ich habe Ihr Gespräch mit London in der Leitung.«
    »Vielen Dank.«

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