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Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Titel: Hongkong 02 - Noble House Hongkong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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öffnete und ihm den Paß reichte.
    Jahrelange Erfahrung machte es ihm möglich, rasch und gründlich zu prüfen. »Geboren in Providence, Rhode Island, am 25. November 1936, Größe fünf Fuß, acht Zoll, Haar blond, Augen haselnußbraun. Paß noch zwei Jahre gültig. Sechsundzwanzig, eh? Ich hätte sie für jünger gehalten.«
    Scheinbar gleichgültig blätterte er das Dokument durch. Ein Dutzend Kontrollstempel – England, Frankreich, Italien, Südamerika. Und: UdSSR vom Juli dieses Jahres, Sieben Tage. Moskau. »Sergeant Lee!«
    »Ja, Sir?«
    »Besorgen Sie den Stempel«, sagte er lässig und lächelte auf sie hinab. »Alles in Ordnung. Mit Einschränkungen können Sie bleiben, solange Sie wollen. Gegen Ende der Drei-Monats-Frist gehen Sie zum nächsten Polizeirevier und lassen sich das Visum verlängern.«
    »Vielen Dank.«
    »Werden Sie länger bei uns bleiben?«
    »Das hängt von den Geschäften ab«, sagte sie nach einer Pause. Sie lächelte John Tschen zu. »Wir hoffen, auf lange Zeit ins Geschäft zu kommen.«
    »Ja«, bestätigte John Tschen, »äh, das hoffen wir auch.« Er war immer noch verwirrt.
    Es ist doch einfach nicht möglich, daß Casey Tcholok eine Frau ist, dachte er.
    Zwei Koffer in der Hand, kam Sven Svensen, der Steward, die Treppe heruntergehüpft. »Hier, Casey. Sind Sie sicher, daß das für heute reicht?«
    »Ja. Sicher. Danke, Sven.«
    »Mr. Bartlett sagt, Sie sollen schon vorfahren. Brauchen Sie Hilfe beim Zoll?«
    »Nein, danke. Mr. Tschen ist uns freundlicherweise abholen gekommen. Wie auch Inspektor Armstrong, Chef des CID Kowloon. Alles in Ordnung?«
    »Ich denke schon.« Sven Svensen lachte. »Der Zoll ist gerade dabei, unsere Vorräte an Fusel und Zigaretten zu überprüfen.« Nur für vier Dinge schrieb die Kolonie Einfuhrgenehmigungen vor, und nur sie waren zollpflichtig; Gold, alkoholische Getränke, Tabak und Benzin. Streng verboten war der Import von Drogen, von jeder Art von Feuerwaffen und Munition.
    Casey lächelte Armstrong zu. »Wir haben keinen Reis an Bord, Herr Inspektor. Mr. Bartlett mag ihn nicht.«
    »Dann wird er es hier schwer haben.«
    Sie lachte und wandte sich wieder Svensen zu. »Auf morgen dann. Danke.«
    »Neun Uhr pünktlich!« Svensen kehrte ins Flugzeug zurück, und Casey wandte sich an John Tschen.
    »Mr. Bartlett hat gesagt, wir sollen nicht auf ihn warten. Können wir gehen? Wir haben Zimmer im Victoria and Albert Hotel in Kowloon reserviert.« Sie schickte sich an, ihre Koffer vom Boden aufzunehmen, aber aus dem Dunkel tauchte ein Träger auf und nahm sie ihr ab. »Mr. Bartlett kommt später … oder morgen.«
    John Tschen machte ein dummes Gesicht. »Er kommt nicht?«
    »Nein. Wenn man es ihm gestattet, bleibt er über Nacht in der Maschine. Wenn nicht, kommt er mit dem Taxi nach. Am Lunch morgen nimmt er jedenfalls teil. Der Lunch steht doch noch auf dem Programm, oder?«
    »O ja, aber …« John Tschen bemühte sich, seinen Denkapparat wieder in Gang zu bringen. »Dann wollen Sie also die Konferenz um zehn streichen?«
    »O nein. Daran werde ich wie geplant teilnehmen. Es war nicht vorgesehen, daß Mr. Bartlett zu dieser Besprechung kommt. Da geht es ja nur um die Finanzierung – nicht um Konzernpolitik. Dafür haben Sie sicher Verständnis. Mr. Bartlett ist sehr müde, Mr. Tschen. Er ist erst gestern aus Europa zurückgekommen.« Ihr Blick schweifte zu Armstrong zurück. »Der Kapitän hat im Tower angefragt, ob Mr. Bartlett in der Maschine übernachten kann. Der Tower hat die Anfrage an die Einwanderungsbehörde weitergeleitet, aber ich nehme an, unser Ersuchen wird bei Ihnen landen. Wir wären Ihnen sehr dankbar, wenn Sie Ihre Zustimmung geben würden.
    Er ist wirklich schon zu lange unterwegs.«
    »Ich werde mit ihm darüber reden.«
    »Danke. Vielen Dank«, sagte sie und dann zu John Tschen: »Entschuldigen Sie diese Komplikationen, Mr. Tschen. Wollen wir?« Gefolgt vom Träger, setzte sie sich in Richtung Ausgang 16 in Bewegung, aber John Tschen deutete auf seinen Rolls. »Hier geht’s lang, Miss Tchu… eh, Casey.«
    Sie machte große Augen. »Kein Zoll?«
    »Nicht heute abend«, lautete Armstrongs Antwort. Sie gefiel ihm. »Eine Aufmerksamkeit der Regierung Ihrer Majestät.«
    Sie stieg in den Wagen. Köstlicher Duft nach Leder. Und Luxus. Dann sah sie den Träger durch das Tor in das Abfertigungsgebäude eilen. »Was ist mit den Koffern?«
    »Keine Sorge«, sagte John Tschen gereizt, »sie werden noch vor Ihnen in Ihrer Suite

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