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Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Titel: Hongkong 02 - Noble House Hongkong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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Es ist so naiv von ihr, ihre Pläne so offen darzulegen. Dank allen Göttern für die Amerikaner!
    Sein Privattelefon läutete. Er griff nach dem Hörer und ärgerte sich wie immer darüber, daß er es hatte herüberstellen lassen müssen. Aber er hatte keine Wahl gehabt.
    Als seine vorhergehende langjährige Sekretärin kündigte, weil sie heiratete, hatte seine Frau ihre Lieblingsnichte an ihre Stelle gesetzt – natürlich damit sie mir nachspionieren kann, dachte er mißmutig. Aber was kann ein Mann dagegen tun?
    »Ja?« fragte er.
    »Du hast mich den ganzen Tag nicht angerufen … ich warte seit Stunden.«
    Sein Herz klopfte beim unerwarteten Klang ihrer Stimme. »Hör zu, Kleiner Schatz«, versuchte er sie zu beruhigen. »Dein armer Vater hat heute sehr viel zu tun. Ich – «
    »Du liebst deine arme Tochter einfach nicht mehr. Ich muß mich in den Hafen stürzen oder jemand anderen finden, der mich schätzt, oh, oh, oh …«
    Sein Blutdruck stieg, als er sie weinen hörte. »Hör zu, Kleines Ölmäulchen! Wir treffen uns heute abend um zehn. Wir werden in Wantchai eine Mahlzeit mit acht Gängen – «
    »Zehn ist zu spät, und ich will keine Acht-Gänge-Mahlzeit, ich will ein Steak, und ich will ins Penthouse vom V and A und Champagner trinken.«
    Er stöhnte innerlich bei dem Gedanken daran, daß ihn jemand sehen und seiner taitai darüber berichten könnte. Aber er würde allen seinen Freunden und Feinden und ganz Hongkong gegenüber ungeheuer an Gesicht gewinnen, wenn er seine neue Geliebte dorthin führte, den jungen, exotischen, aufgehenden Stern am TV-Himmel. Venus Poon.
    »Um zehn Uhr werde ich – «
    »Zehn ist zu spät. Neun. Ich werde sterben, weil ich dir gleichgültig bin.«
    »Hör zu! Dein Vater hat drei Verabredungen und – «
    »Oh, mein Kopf schmerzt, wenn ich daran denke, daß du mich nicht mehr magst, oh, oh, oh! Diese erniedrigte Person wird sich die Pulsadern aufschneiden müssen oder …« Er hörte die Veränderung in ihrer Stimme, und sein Herz krampfte sich bei der Drohung zusammen. »Oder die Telefonanrufe von anderen beantworten, die natürlich geringer sind als ihr verehrter Vater, jedoch genauso reich und – «
    »Gut, Kleiner Schatz. Um neun!«
    »Oh, du liebst mich, nicht wahr?« Obwohl sie Kantonesisch sprach, verwendete Venus Poon das englische Wort, und sein Herz klopfte. Englisch war für moderne Chinesen die Sprache der Liebe, denn in ihrer eigenen Sprache gab es keine romantischen Wörter. »Sag es mir!« befahl sie. »Sag mir, daß du mich liebst! «
    Er sagte es ihr widerstrebend, dann legte er auf. Diese glattzüngige kleine Hure, dachte er verärgert. Aber mit neunzehn hat sie das Recht, anspruchsvoll und launisch und schwierig zu sein, wenn der Partner beinahe sechzig ist und sich bei ihr wie zwanzig fühlt. Venus Poon ist das Beste, das ich je gehabt habe. Sie ist teuer, aber sie hat Muskeln in ihrer Goldenen Truhe, von denen nur der legendäre Kaiser Kung bis jetzt berichtet hat.
    Er fühlte, wie sich sein Glied regte und kratzte sich behaglich. Ich werde dem kleinen Luder etwas für heute nacht besorgen. Ich werde ein extra großes Instrument kaufen, ach ja, einen Ring mit Glöckchen darauf. Die wird sich winden! Ja, aber inzwischen denk an morgen!
    Ruf deinen Oberdrachen-Freund an, Divisional Sergeant Tangpo in Tsim Sha Tsui.
    Er soll das Nötige tun, damit die Filialen in Kowloon von der Polizei gut überwacht werden. Ruf die Bank of London, Vetter Tung von der großen Tung Po Bank, Vetter Lächler Tsching und Havergill an und verlange zusätzliches Bargeld gegen die Sicherheiten und Aktien der Ho-Pak! Rufe sie alle an!
    Richard Kwang erwachte jäh aus seinen Träumen, als er sich an die Einladung des Tai-Pan erinnerte. Es schnitt ihm in die Seele. Die Einlagen der Nelson Trading in Barren und Bargeld waren enorm. Oh ko, wenn Nels – Das Telefon schrillte aufreizend. »Onkel, Mr. Haply ist am Apparat.«
    »Hallo, Mr. Haply! Es tut mir leid, aber ich war vorher beschäftigt.«
    »Das macht nichts, Mr. Kwang. Ich wollte nur einige Tatsachen überprüfen, wenn Sie gestatten. Zunächst der Krawall in Aberdeen. Die Polizei w…«
    »Kaum ein Krawall, Mr. Haply. Ein paar lärmende, ungeduldige Leute, das war alles«, sagte er.
    »Ich sehe mir soeben ein paar Fotos in der Nachmittagsausgabe der Times an, Mr. Kwang – es sieht nach einem echten Krawall aus.«
    Der Bankier wand sich in seinem Stuhl und bemühte sich, ruhig zu bleiben. »Oh – naja, ich war

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