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Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Titel: Hongkong 02 - Noble House Hongkong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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gutaussehende Mr. Bartlett hat keine bestimmte Freundin, Tai-Pan. Keine ständige Begleiterin, wie man sagt. Er wurde 1956 geschieden, in dem Jahr, in dem Ihre Ciranoush in seine Firma eintrat.«
    »Sie ist nicht meine Ciranoush«, widersprach er. Claudias Lächeln wurde noch strahlender. »Sie ist sechsundzwanzig. Sie ist ein Schütze.«
    »Haben Sie jemanden dazu angestiftet, ihren Paß zu stibitzen – oder einen Blick hineinzuwerfen?«
    »Großer Gott, nein, Tai-Pan!« Claudia tat empört. »Ich spioniere nicht. Ich stelle nur Fragen. Aber ich wette einen Hunderter, daß sie und Mr. Bartlett irgendwann ein Verhältnis miteinander hatten.«
    »Es würde mich wundern, wenn sie keines gehabt hätten. Er ist bestimmt in sie verliebt – und sie in ihn. Sie haben doch gesehen, wie sie miteinander getanzt haben.«
    Die Fältchen um ihre Augen vertieften sich. »Wieviel wetten Sie darauf, daß sie nie ein Verhältnis gehabt haben?«
    Er musterte sie. Dann sagte er: »Tausend zu … Zehn zu eins.«
    »Abgemacht! Hundert Dollar. Danke, Tai-Pan. Jetzt zur Nels – «
    »Woher haben Sie diese Informationen?«
    Sie zog ein Telex aus den Papieren, die sie in der Hand hielt. Den Rest legte sie in das Eingangs-Körbchen. »Sie haben vorgestern nacht per Fernschreiben von unseren Leuten in New York Informationen über sie verlangt und um Überprüfung von Bartletts Akte gebeten. Das ist soeben eingetroffen.«
    Er überflog das Telex. Er las sehr schnell und hatte ein beinahe fotografisches Gedächtnis. Das Telex enthielt in nüchternen Worten die Informationen, die ihm Claudia gegeben hatte, und die Mitteilung, daß K.C. Tcholok keine Vorstrafen hatte, über ein Sparguthaben von 46.000 Dollar bei der San Fernando Savings und über ein Girokonto von 8.700 Dollar bei der Los Angeles and California Bank verfügte.
    »Und woher haben Sie das mit dem nackt schlafen? Das haben Sie erfunden!«
    »O nein, das stammt aus meiner eigenen Quelle. Das Dritte Stubenmäd…« Claudia unterbrach sich, aber sie war bereits in die Falle gegangen.
    »Ach! Ein Spion im V and A! Das Dritte Stubenmädchen! Wer? Welche, Claudia?«
    » Ayeeya! Ein Spion darf nichts verraten, heya ?« Sie lächelte freundlich. »Hier ist eine Liste der Anrufe, die ich für Sie entgegengenommen habe. Ich habe davon soviel wie möglich auf morgen verschoben. Ich werde Sie rechtzeitig an die Sitzung erinnern.«
    Er nickte, aber sie bemerkte, daß er nicht mehr lächelte und wieder in Gedanken versunken war. Er dachte an Spione und an AMG und an die Zusammenkunft, die er um zehn Uhr vormittag mit Brian Kwok und Roger Crosse gehabt hatte, und an die Sitzung um sechs Uhr.
    Die Zusammenkunft am Vormittag war kurz, scharf und heftig gewesen. »Erstens, gibt es etwas Neues über AMG?« hatte er gefragt.
    Roger Crosse hatte geantwortet. »Es war anscheinend ein Unfall. Keine verdächtigen Spuren am Körper. Niemand wurde in der Nähe beobachtet, keine Autospuren, Aufprallspuren, Bremsspuren, nur die des Motorrads. Und jetzt zu den Berichten – wir wissen übrigens, daß Sie über die einzigen existierenden Kopien verfügen.«
    »Es tut mir leid, aber ich kann Ihre Bitte nicht erfüllen.«
    »Warum?« Die Stimme des Polizeibeamten hatte mürrisch geklungen.
    »Ich gebe noch immer nicht zu, daß sie existieren, aber – «
    »Um Himmels willen, Tai-Pan, machen Sie sich nicht lächerlich! Natürlich existieren die Kopien. Halten Sie uns für Vollidioten? Wenn es sie nicht gäbe, hätten Sie es gestern nacht gesagt, und damit hätte es sich gehabt. Ich rate Ihnen dringend, sie uns zum Kopieren zu überlassen.«
    »Und ich rate Ihnen dringend, sich besser zu beherrschen.«
    »Wenn Sie glauben, daß ich die Beherrschung verloren habe, dann kennen Sie mich schlecht. Ich fordere Sie offiziell auf, diese Dokumente vorzulegen. Wenn Sie sich weigern, werde ich mich heute abend um sechs Uhr auf meine Befugnisse gemäß dem Official Secrets Act berufen, und – Tai-Pan oder nicht, Noble House oder nicht, Freund oder nicht – eine Minute nach sechs Uhr sind Sie verhaftet. Wir werden Sie vom Verkehr mit der Außenwelt abschneiden und alle in Ihrem Besitz befindlichen Papiere, Safes, Schließfächer durchsuchen, bis wir sie gefunden haben. Und jetzt legen Sie bitte die Kopien vor!«
    Dunross erinnerte sich an das entschlossene Gesicht und die eiskalten Augen, die ihn anstarrten. »Nein.«
    Crosse hatte geseufzt. »Zum letztenmal, warum?«
    »Weil sie meiner Meinung nach, wenn sie in die

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