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Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Titel: Hongkong 02 - Noble House Hongkong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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nicht dort, deshalb … Ich werde mit Mister Sung sprechen müssen.«
    »Ich habe mit ihm gesprochen, Mister Kwang, eine halbe Stunde lang. Er sagt, wenn die Polizei nicht gewesen wäre, die Menge hätte Kleinholz aus der Bank gemacht. Es ist in Ordnung, wenn Sie es herunterspielen, aber ich möchte Ihnen helfen, also seien Sie lieber offen zu mir … Wie viele Leute haben auf Lan Tao ihr Geld abgehoben?«
    Richard Kwang halbierte die Zahl: »Achtzehn.«
    »Unser Mann hat sechsunddreißig gesagt. Zweiundachtzig in Sah Tin. Und was war in Mong Kok?«
    »Eine Handvoll.«
    »Mein Mann sagt achtundvierzig, und über hundert standen noch draußen, als die Schalter schlossen. Was war in Tsim Sha Tsui los?«
    »Ich habe die Zahlen noch nicht, Mr. Haply«, log Richard Kwang glatt, von Angst gepeinigt.
    »Alle Abendausgaben bringen den Run auf die Ho-Pak ganz groß. Einige verwenden sogar dieses böse Wort. Ich rate Ihnen, bereiten Sie sich auf einen heißen Tag vor, Mister Kwang! Ich finde, daß Ihre Gegner gut organisiert sind. Das alles kann kein Zufall sein.«
    »Ich bin Ihnen für Ihr Interesse sehr dankbar. Wenn ich irgend etwas tun kann …«
    Wieder das aufreizende Lachen. »Haben sich heute auch einige Ihrer großen Einleger davongemacht?«
    Richard Kwang zögerte einen Augenblick, und Haply sprang in die Bresche. »Natürlich weiß ich von Wu. Ich meine die großen britischen hongs. «
    »Nein, Mr. Haply, noch nicht.«
    »Es heißt, daß Hongkong und Lan Tao Farms zu anderen Banken wechseln wollen.«
    Richard Kwang hatte das Gefühl, einen Tritt in die Hoden zu bekommen. »Hoffen wir, daß es nicht stimmt, Mr. Haply! Wer sind die Tai-Pane, und welche große Bank oder Banken? Ist es die Victoria oder die Bank of London?«
    »Tut mir leid, ich kann Ihnen nicht die Quelle meiner Nachrichten verraten. Aber Sie sollten lieber etwas unternehmen – es sieht verdammt so aus, als wären die großen Haie hinter Ihnen her.«

4
    16.25 Uhr:
    »Sie schlafen nicht miteinander, Tai-Pan«, sagte Claudia Tschen.
    »Wer?«
    »Bartlett und Ihre Ciranoush.«
    Dunross unterbrach seine Arbeit. »So?«
    »Ja. Getrennte Zimmer, getrennte Betten, gemeinsames Frühstück im Salon – beide vollständig angezogen, was interessant ist, weil beide nackt schlafen.«
    »Sie haben nicht …?«
    »Nein, jedenfalls nicht vergangene Nacht.«
    Dunross grinste, und sie war froh, daß ihn die Nachricht freute. Es war das erstemal, daß er an diesem Tag lächelte. Sie war um 8.00 Uhr gekommen, und er hatte bereits wie ein Besessener gearbeitet, war zu Besprechungen gestürzt und wieder zurückgekommen: Polizei, Philip Tschen, der Gouverneur, zweimal in die Bank, einmal ins Penthouse.
    Sie hatte an diesem Tag die Last gesehen, die ihn bedrückte, die Last, die früher oder später alle Tai-Pane beugte und sie manchmal brach. Sie hatte gesehen, wie Ians Vater verfallen war: Die ungeheuren Schiffsverluste der Kriegsjahre, der katastrophale Verlust von Hongkong, der Tod seiner Söhne und Neffen. Der Verlust des chinesischen Festlandes war schließlich zu viel für ihn gewesen. Sie hatte erlebt, wie Suez Alastair Struan zerbrochen, wie sich dieser Tai-Pan nie mehr von dem Debakel erholt hatte, wie sein schlechter Joss nicht abgerissen war, bis ihn der von Gornt inszenierte Sturm auf sein Aktienkapital zerschmettert hatte.
    »Wieso sind Sie so sicher, Claudia?«
    »Keine Schlafsachen für die beiden – weder ein Pyjama noch etwas Hauchdünnes.«
    Sie lächelte.
    »Woher wissen Sie das?«
    »Ach«, sagte sie und wechselte rasch das Thema, »die Aufsichtsratssitzung der Nelson Trading beginnt in einer halben Stunde. Ich sollte Sie daran erinnern. Kann ich vorher noch ein paar Minuten mit Ihnen sprechen?«
    »Ja. In einer Viertelstunde. Und jetzt: Was wissen Sie sonst noch?«
    Sie seufzte und sah dann wichtigtuerisch auf ihren Notizblock. »Sie hat nie geheiratet. Oh, viele Bewerber, aber keiner von Dauer, Tai-Pan! Den Gerüchten zufolge hat keiner …«
    Dunross’ Augenbrauen gingen in die Höhe. »Sie wollen sagen, daß sie noch Jungfrau ist?«
    »Das wissen wir nicht mit Sicherheit – wir wissen nur, daß sie nie mit einem Mann bis spät nachts oder bis zum anderen Morgen ausbleibt. Der einzige Mann, mit dem sie in Gesellschaft geht, ist Mr. Bartlett, und auch mit dem nur gelegentlich. Ausgenommen auf Geschäftsreisen. Er ist übrigens ein ziemlicher Herumtreiber, liebt nicht nur eine Dame, sondern – «
    »Wer ist seine Geliebte?«
    »Ah! Der

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