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Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Titel: Hongkong 02 - Noble House Hongkong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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Dich zu versetzen!«
    Die Tür ging auf. Crosse und Brian Kwok traten ein. Er nickte ihnen zu.
    »Ich muß Schluß machen, Kleines. Wiedersehen, Liebling!« Er legte auf. »Guten Abend«, sagte er jetzt ganz ruhig.
    »Die Informationsbriefe, bitte, Ian.«
    »Selbstverständlich, aber zuerst besuchen wir den Gouverneur.«
    »Zuerst will ich die Papiere.« Crosse zog den Haftbefehl aus der Tasche, während Dunross den Telefonhörer aufnahm und wählte. Er wartete nur einen Augenblick.
    »Guten Abend, Sir. Oberinspektor Crosse ist hier … Ja, Sir.« Er hielt Crosse den Hörer hin. »Für Sie.«
    Crosse zögerte verdrossen, dann griff er nach dem Hörer. »Hier Crosse.« Er hörte einen Augenblick lang zu. »Ja, Sir. Sehr wohl, Sir.« Er legte den Hörer auf. »Was für einen faulen Zauber haben Sie jetzt wieder vor?«
    »Gar keinen. Ich bin nur vorsichtig.«
    Crosse hielt den Haftbefehl in die Höhe. »Wenn ich die Berichte nicht bekomme, bin ich von London ermächtigt, Ihnen das da um sechs Uhr zuzustellen, Gouverneur hin, Gouverneur her.«
    »Tun Sie, was Sie nicht lassen können!«
    »Bedaure, Ian Struan-Dunross, aber Sie sind verhaftet.«
    Dunross’ Kiefer verkrampften sich. »Gut. Aber, bei Gott, zuerst sprechen wir mit dem Gouverneur.«

7
    18.20 Uhr:
    Der Tai-Pan und Roger Crosse gingen über den weißen Kies zum Palast des Gouverneurs. Brian Kwok wartete neben dem Polizeiauto. Die Tür ging auf, der junge Adjutant in der Uniform der Royal Navy begrüßte sie höflich und führte sie in ein elegant eingerichtetes Zimmer.
    Seine Exzellenz, Sir Geoffrey Allison, D.S.O. O.B.E. war ein Endfünfziger mit sandfarbenem Haar, der leise sprach, korrekt gekleidet und sehr zäh war. Er saß an einem antiken Schreibtisch und sah ihnen entgegen. »Abend«, sagte er lässig und winkte ihnen zu, sich zu setzen. »Wir stehen anscheinend vor einem Problem, Oberinspektor. Mr. Dunross ist der gesetzliche Eigentümer eines reichlich geheimen Gegenstandes und weigert sich, Ihnen zu geben, was Sie wollen.«
    »Was ich aufgrund des Gesetzes will, Sir. Ich habe von London die Ermächtigung gemäß dem Official Secrets Act.«
    »Ja, das weiß ich, Oberinspektor. Ich habe vor einer Stunde mit dem Minister gesprochen. Er ist meiner Meinung: Wir können Mr. Dunross nicht verhaften und uns auf Noble House stürzen. Das wäre ungehörig und unvernünftig, ganz gleich, wie dringend wir die AMG-Papiere brauchen. Und es wäre auch nicht richtig, wenn wir sie mit Mantel-und-Degen-Methoden an uns brächten, nicht wahr?«
    »Wäre Mr. Dunross zur Mitarbeit bereit, dann wäre das alles nicht notwendig, Sir. Ich habe ihm erklärt, daß die Regierung Ihrer Majestät davon betroffen ist.«
    »Ich bin ganz Ihrer Meinung. Der Minister sagte das gleiche. Als Mr. Dunross heute morgen zu mir kam, erklärte er mir natürlich, warum er so … so vorsichtig ist … völlig plausible Gründe, muß ich sagen. Auch der Minister findet das.« Die grauen Augen wurden durchdringend. »Wer ist eigentlich der gut getarnte kommunistische Agent in meiner Polizei? Wer sind die Sevrin-Spitzel?«
    Lange Stille. »Ich weiß es nicht, Sir.«
    »Dann wäre ich Ihnen dankbar, wenn Sie es möglichst rasch herausfänden. Mr. Dunross war so freundlich, mich den AMG-Bericht lesen zu lassen, den Sie zu Recht abgefangen haben.« Der Gouverneur zitierte daraus: »›… diese Information sollte vertraulich an den Commissioner oder den Gouverneur weitergegeben werden, vorausgesetzt, daß man sie für loyal hält …‹ Mein Gott! Was ist mit dieser Welt los?«
    »Ich weiß es nicht, Sir.«
    »Oberinspektor, was ist mit dem Maulwurf? Was für ein Mann könnte das sein?«
    »Sie, ich, Dunross, Havergill, Armstrong – jeder«, antwortete Crosse prompt. »Aber er muß ein Merkmal haben; ich glaube, dieser Mann hat sich so assimiliert, daß er wahrscheinlich beinahe vergessen hat, wer er wirklich ist, wo sein politisches Interesse liegt und wem gegenüber er loyal sein muß.«
    »Wie wollen Sie ihn kriegen?« fragte Dunross.
    »Wie wollen Sie Ihren Spitzel bei Struan’s finden?«
    »Keine Ahnung.« Ist der Sevrin-Spion der gleiche Mann, der unsere Geheimnisse an Bartlett verraten hat? fragte sich Dunross besorgt. »Wenn er zur Führungsspitze gehört, ist er einer von sieben – und bei allen ist es undenkbar.«
    »Da haben Sie’s. Bei allen undenkbar, aber einer von ihnen ist ein Spion. Wenn wir einen kriegen, können wir wahrscheinlich die anderen Namen aus ihm herausholen,

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