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Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Titel: Hongkong 02 - Noble House Hongkong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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zu einer Konfrontation kommen.«
    »Was haben Sie noch gehört, Lando?«
    »Das Budget der CIA wurde verdoppelt.«
    »Das muß streng geheim sein. Niemand kann das wissen.«
    »Ja. Aber ich weiß es. Die CIA mischt überall in Südostasien mit, Ian. Ich glaube, daß einige ihrer irregeleiteten Eiferer sogar versuchen, sich zugunsten der ihnen freundlich gesinnten Mekong-Bergstämme in den Opiumhandel im Goldenen Dreieck einzuschalten. Unsere Brüder in Taiwan sind natürlich wütend. Und immer mehr US-Regierungsgelder fließen in Flugplätze, Häfen, Straßen auf Okinawa und Taiwan, und vor allem in Süd-Vietnam. Gewisse Familien mit sehr guten politischen Beziehungen liefern Zement und Stahl zu sehr günstigen Bedingungen.«
    »Wer?«
    »Wer erzeugt Zement? Sagen wir … in Neu-England?«
    »Heiliger Strohsack, sind Sie sicher?«
    Mata lächelte bitter. »Ich habe sogar gehört, daß ein Teil eines sehr großen Regierungskredits an Süd-Vietnam für einen nicht existierenden Flugplatz verbraucht wurde, der immer noch undurchdringlicher Dschungel ist. O ja, Ian, die Gewinne sind schon jetzt enorm. Also bestellen Sie bitte ab morgen die dreifache Menge! Wir eröffnen nächsten Monat unsere neue Tragflügelboot-Linie – damit werden wir die Fahrtdauer von Macao hierher von drei Stunden auf fünfundsiebzig Minuten verkürzen.«
    »Wäre die Catalina nicht immer noch sicherer?«
    »Das glaube ich nicht. Die Tragflügelboote können viel mehr Gold befördern und sind schneller als alle anderen Fahrzeuge in diesen Gewässern.«
    Nach einer Pause meinte Dunross: »Soviel Gold könnte alle möglichen Arten von Gaunern hierherlocken. Vielleicht sogar internationale Gangster.«
    Mata lächelte sein kaltes Lächeln. »Sollen sie nur kommen! Sie werden Hongkong nie mehr verlassen. Wir in Asien haben lange Arme. Ian, wir sind alte Freunde, ich möchte Sie um einen Rat bitten.«
    »Gern, jederzeit.«
    »Glauben Sie an Veränderungen im Geschäftsleben?«
    »Je nachdem, Lando. Noble House hat sich in eineinhalb Jahrhunderten kaum verändert.« Er beobachtete Lando und wartete.
    Schließlich sagte Mata: »In einigen Wochen muß die Regierung von Macao die Glücksspielkonzession wieder öffentlich ausschreiben …« Dunross’ Aufmerksamkeit ließ rasch nach. Alle großen Geschäfte in Macao waren Monopole, wobei das Monopol an die Person oder die Gesellschaft ging, die die höchsten jährlichen Steuern für dieses Privileg bot … »Es ist das fünfte Jahr. Alle fünf Jahre ersuchen wir um geheime Angebote. Jeder kann sich an der Ausschreibung beteiligen, aber in der Praxis sehen wir uns die Bieter sehr genau an. Mein alter Kompagnon Schmuggler Mo ist tot. Seine Nachkommen sind entweder verschwenderisch oder mehr an einem Leben im Westen interessiert als an Bestand und Zukunft des Syndikats. Und Knauser Tung … Knauser Tung wird bald sterben.«
    Dunross war überrascht. »Aber ich habe ihn erst vor einer Woche gesprochen, und er hat gut ausgesehen, gebrechlich wie immer, aber auch lustig und munter wie ein Fisch im Wasser.«
    »Er wird bald sterben, Ian. Ich weiß es, weil ich zwischen ihm und den portugiesischen Spezialisten gedolmetscht habe. Er wollte keinem seiner Söhne trauen. Ich brauchte Monate, bis ich ihn dazu brachte, sie aufzusuchen, aber die Ärzte waren ihrer Sache sicher: Mastdarmkrebs. Überall Metastasen. Sie gaben ihm ein bis zwei Monate – das war vor einer Woche.« Mata lächelte. »Der alte Knauser Tung beschimpfte sie, erklärte ihnen, daß sie Idioten seien und daß er nie für eine falsche Diagnose bezahlen werde. Er ist über 600 Millionen US-Dollar schwer, aber er wird diese Arztrechnung nie bezahlen und nie etwas anderes tun, als übelriechende, scheußlich schmeckende chinesische Kräutertees trinken und gelegentlich eine Pfeife Opium rauchen. Er wird die Diagnose eines westlichen Arztes, eine quai-loh- Diagnose, nie akzeptieren – Sie kennen ihn ja.«
    »Ja.« Wenn Dunross seine Schulferien in Hongkong verbrachte, ließ ihn sein Vater bei einigen alten Freunden arbeiten. Knauser Tung war einer von ihnen, und Dunross erinnerte sich an den entsetzlichen Sommer, den er schwitzend in dem schmutzigen Keller der Syndikatbank in Macao verbracht hatte. Er hatte versucht, seinen Mentor zufriedenzustellen und nicht vor Wut zu weinen, wenn er daran dachte, was er ertragen mußte, während seine Freunde draußen spielten. Aber jetzt war er über diesen Sommer froh. Knauser Tung hatte ihn viel über Geld

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