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Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Titel: Hongkong 02 - Noble House Hongkong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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wurde.« Bartlett lächelte wieder, und Dunross fragte sich nochmals, was sich hinter dem Lächeln verbarg.
    Er hatte die Halle absichtlich gewählt, weil er mit dem berühmten – oder jetzt berüchtigten – Bartlett und seiner Dame gesehen werden wollte. Er wußte, daß es den Gerüchten über das bevorstehende Geschäft Nahrung geben würde, so daß die Börse in Bewegung geriet. Auch wenn die Ho-Pak zusammenkrachte – vorausgesetzt, sie riß nicht andere Banken mit –, konnte die Hausse immer noch eintreten. Wenn Bartlett und Casey sich ein bißchen manipulieren ließen, dachte er, und wenn ich ihnen wirklich trauen könnte, würde ich das Geschäft meines Lebens machen. Wieweit werden sie mit mir zusammenarbeiten?
    Dann fiel ihm etwas ein, was Inspektor Armstrong und Brian Kwok gesagt hatten, und seine Unruhe wuchs.
    »Was halten Sie von Banastasio?« fragte er mit möglichst gleichgültiger Stimme.
    »Vincenzo?« fragte Bartlett. »Interessanter Mensch. Warum?«
    »Ich wollte es nur wissen«, antwortete Dunross. »Kennen Sie ihn schon lange?«
    »Drei oder vier Jahre. Casey und ich sind ein paarmal mit ihm zu Pferderennen gefahren – nach Del Mar. Er wettet bis zu 50.000 Dollar bei einem Rennen – hat er uns jedenfalls erzählt. Gehört er zu Ihren Freunden?«
    »Nein. Ich habe ihn nie kennengelernt, aber John Tschen hat ihn ein- oder zweimal erwähnt. Auch Tsuyan.«
    »Wie geht es Tsuyan? Er ist auch ein Spieler. Als ich ihn in Los Angeles sprach, konnte er es gar nicht erwarten, nach Vegas zu kommen. Als ich das letztemal mit John Tschen beim Rennen war, trafen wir ihn. Noch nichts Neues von John oder den Kidnappern?«
    »Nein.«
    »Teuflisch.«
    Dunross hörte kaum zu. Das Dossier, das er über Bartlett angelegt hatte, enthielt keinen Hinweis auf Mafiaverbindungen – aber Banastasio war das Verbindungsglied.
    Die Waffen, John Tschen, Tsuyan und Bartlett.
    Heißt das, daß ein Teil des Par-Con-Geldes Mafia-Geld ist – wird Par-Con von der Mafia beherrscht oder kontrolliert?
    »John hat Banastasio mir gegenüber als einen Ihrer Hauptaktionäre erwähnt.« Es war wieder ein Schuß ins Dunkel.
    »Vincenzo besitzt ein großes Aktienpaket. Aber er sitzt weder im Vorstand noch im Aufsichtsrat.«
    Dunross bemerkte, daß Bartletts blaue Augen jetzt aufmerksam wurden, und konnte beinahe spüren, wie sich der Amerikaner auf ihn konzentrierte. Deshalb machte er Schluß. »Wie klein doch die Welt ist, nicht wahr?«
    Innerlich kochend nahm Casey den Hörer auf. »Hier Miss Tcholok. Sie haben ein Gespräch für mich?«
    »Augenblick bitte.«
    Sie laden mich also nicht nach Taipeh ein, dachte sie wütend. Warum hat es der Tai-Pan nicht offen gesagt, und warum hat Linc es mir gegenüber nicht erwähnt? Mein Gott, hat ihn der Tai-Pan bezaubert, wie er es gestern abend mit mir getan hat? Warum diese Geheimnistuerei? Was haben sie wirklich vor?
    Caseys Zorn wuchs, doch dann fiel ihr ein, was die Französin über die so entgegenkommenden schönen chinoises gesagt hatte, und ihr Zorn wandelte sich in Besorgnis um Linc.
    Diese verdammten Männer!
    Diese verdammten Männer, und die Welt, die sie sich nach ihren Wünschen geschaffen haben! Hier ist es ärger als in allen anderen Ländern, die ich kenne.
    Diese verdammten Engländer! Sie sind so aalglatt und freundlich und benehmen sich großartig; sie sagen bitte und danke und stehen auf, wenn eine Dame hereinkommt, und schieben ihr den Stuhl zurecht, aber hinter dieser Fassade sind sie genauso mies wie die anderen. Sie sind sogar noch ärger. Sie sind scheinheilig. Aber ich werde es ihnen heimzahlen. Einmal werden wir Golf spielen, Mister Tai-Pan Dunross, und dann sollten Sie sich anstrengen, denn ich habe in dieser Männerwelt früh Golf spielen gelernt – ich werde es Ihnen schon zeigen. Oder vielleicht eine Partie Poolbillard.
    Casey dachte an ihren Vater, der ihr die Grundregeln des Spiels beigebracht hatte.
    Aber erst Linc hatte sie gelehrt, wie man die Kugel mit dem Queue links anspielt, damit sie einen Rechtsdrall bekommt und um die schwarze Kugel herumläuft – er zeigte es ihr, als sie ihn unbedacht zu einem Spiel herausgefordert hatte. Er hatte sie in Grund und Boden gespielt, bevor er ihr Unterricht erteilte.
    »Casey, du mußt zuerst sicher sein, daß du alle schwachen Punkte eines Mannes kennst, bevor du dich in einen Kampf mit ihm einläßt. Ich bin mit dir Schlitten gefahren, um dir etwas zu beweisen. Ich spiele nicht zum Vergnügen – sondern

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