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Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Titel: Hongkong 02 - Noble House Hongkong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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Abdeckung von Verlusten zu verwenden?« Gornt konnte es nicht glauben.
    »Jawohl. Ich riskiere 2 Millionen. Kann Ihnen da noch etwas passieren? Nein. Und weil er weiß, welche Gefühle Sie für ihn hegen, wird er, sobald Sie den Angriff eröffnen, nicht einen Flankenblitzkrieg von mir erwarten.«
    »Woher Ihr plötzlicher Sinneswandel, Mr. Bartlett? Sie wollten bis Dienstag – und auch noch länger – warten?«
    »Wir haben Nachforschungen angestellt, und die Zahlen, die da herausgekommen sind, gefallen mir nicht. Wir sind Dunross gegenüber zu nichts verpflichtet. Wir wären ja verrückt, wenn wir uns jetzt, wo er so schwach ist, mit ihm zusammentun wollten. Wie die Dinge liegen, biete ich Ihnen ein Hasardspiel mit hohem Einsatz: Noble House gegen zwei lausige Millionen. Wenn wir gewinnen, können wir Hunderte von Millionen daraus machen.«
    »Und wenn wir scheitern?«
    Bartlett zuckte die Achseln. »Vielleicht fliege ich dann heim. Vielleicht können Rothwell-Gornt und Par-Con zusammenkommen. Manchmal gewinnt man, aber häufiger verliert man. Ohne Sie würde die Sache nie klappen. Ich habe genug von Hongkong gesehen, um zu wissen, daß es seine eigenen Gesetze hat. Ich habe keine Zeit, sie zu studieren, und warum sollte ich auch, wenn ich Sie habe?«
    »Oder Dunross?«
    Bartlett lachte, und Gornt konnte keine Arglist in seinen Augen entdecken. »Er ist verwundbar, Sie sind es nicht. Sein Pech. Also wie entscheiden Sie sich? Sind Sie dabei?«
    »Ich gebe zu: Was Sie da sagen, klingt sehr überzeugend. Woher haben Sie die Informationen – und die Dokumente?«
    »Das werde ich Ihnen Dienstag erzählen. Nachdem Struan’s ruiniert ist.«
    »Aha. Ein Lump, der bezahlt werden muß!«
    »Es muß immer einer bezahlt werden.«
    »Freitag um zwei, Mr. Bartlett? Um zwei entscheide ich mich, ob ich zurückkaufe und vielleicht Ihre 2 Millionen verliere – oder wir setzen die Kampagne fort?«
    »Freitag um zwei.«
    »Wenn wir über das Wochenende weitermachen, decken Sie dann jedes weitere Risiko mit weiteren Einlagen ab?«
    »Nein. 2 Millionen ist die obere Grenze. Entweder sind bis Freitag nachmittag seine Aktien im Keller, und er hat die Hosen gestrichen voll – oder nicht.« Bartlett grinste.
    »Ich riskiere zwei lausige Millionen in einem Spiel, das in die Geschichte eingehen wird. In weniger als einer Woche haben wir Noble House of Asia ausradiert.«
    Gornt nickte unsicher. Wie weit kann ich dir trauen, Linc Bartlett? Er sah durch das Fenster und beobachtete ein Kind, das sich in einem Ruderboot zwischen den Dschunken durchschlängelte. »Ich werde darüber nachdenken.«
    »Wie lange wollen Sie denn nachdenken?«
    »Bis elf.«
    »Tut mir leid, aber das ist ein Raid, kein Geschäftsfall wie andere. Ich muß jetzt wissen, wie wir stehen.«
    Krächzend flog eine Möwe landeinwärts. Er sah ihr nach. Dann fiel sein Blick auf das Große Haus, das sich in schimmerndem Weiß vom Grün der Hänge abhob.
    »Einverstanden«, sagte er und streckte Bartlett die Hand entgegen.
    »Fein. Und es bleibt alles unter uns?«
    »Selbstverständlich.«
    »Wohin wollen Sie die 2 Millionen haben?«
    »Zürich – Schweizer Bank in Zürich, Konto 181.819.« Gornt griff in seine Tasche und merkte, daß seine Finger zitterten. »Ich schreibe es Ihnen auf.«
    »Nicht nötig. Lautet das Konto auf Ihren Namen?«
    »Guter Gott, nein! Canberra Limited.«
    »Canberra Limited ist um 2 Millionen reicher geworden! Und mit ein bißchen Glück sind Sie in drei Tagen Tai-Pan von Noble House. Wie klingt das?« Bartlett öffnete die Tür und stieg aus. »Auf bald.«
    »Warten Sie«, rief Gornt ihm überrascht nach, »ich bringe Sie …«
    »Danke, nein. Ich muß zu einem Telefon. Um viertel zehn gebe ich Miss Ramos ein Interview – kann nicht schaden, habe ich mir gedacht.« Er winkte ihm heiter zu und ging davon.
    Gornt wischte sich den Schweiß von den Händen. Noch vom Klub aus hatte er mit Orlanda telefoniert und ihr aufgetragen, Bartlett anzurufen und sich mit ihm zu verabreden. Gute Idee, dachte er. Sie wird ein Auge auf ihn haben, sobald er ihr Geliebter geworden ist. Und Casey hin, Casey her, das wird er werden. Für Orlanda steht zuviel auf dem Spiel.
    Abermals richtete er seine Blicke auf das Große Haus. Er war wie besessen von einem Haß, so überwältigend, daß er seinen Geist zurücktrieb zu seinen Vorfahren, zu Sir Morgan Brock, den die Struans ruinierten, zu Gorth Brock, den Dirk Struan ermordet, und zu Tyler Brock, den seine

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