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Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Titel: Hongkong 02 - Noble House Hongkong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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Kellner kam. »Telefon für Sie, Sir.«
    Er ging ans Telefon. »Gornt.«
    »Hallo, Mr. Gornt. Hier spricht Paul Tschoy … Mr. Wus Neffe … Ich hoffe, ich störe Sie nicht.«
    »Sie rufen ziemlich früh an, Mr. Tschoy.«
    »Gewiß, Sir. Aber ich wollte gerade am ersten Tag früh kommen«, stieß der junge Mann hervor, »und darum war ich allein hier, als das Telefon klingelte. Es war Mr. Bartlett, Sie wissen ja, Linc Bartlett, der Millionär.«
    »Bartlett?«
    »Ja, Sir. Er sagte, er müsse Sie unbedingt erreichen, und ließ durchblicken, daß es ziemlich dringend sei. Und daß er es schon bei Ihnen zu Hause versucht habe. Da fiel mir ein, daß ich Sie vielleicht auf dem Rennplatz finde. Ich hoffe, ich störe Sie nicht.«
    »Nein. Was hat er gesagt?« fragte Gornt.
    »Nur, daß er mit Ihnen reden will und ob Sie in der Stadt sind. Ich antwortete ihm, daß ich das nicht wisse, daß ich Sie aber suchen und ihn dann zurückrufen werde.«
    »Von wo rief er an?«
    »Vom Vic and Albert. Kowloon-Seite 662.233, Klappe 773 – das ist der Büroanschluß, nicht die Suite.«
    Gornt war beeindruckt. »Sie sind wirklich auf Draht, Mr. Tschoy.«
    »Darauf können Sie sich bei mir verlassen, Mr. Gornt«, erwiderte Paul Tschoy. »Onkel Wu hat uns das schon als Kinder eingebläut.«
    »Gut. Danke, Mr. Tschoy. Wir sehen uns bald.« Gornt legte auf, überlegte kurz und wählte dann die Nummer des Hotels. »Siebendreiundsiebzig bitte.«
    »Linc Bartlett.«
    »Guten Morgen, Mr. Bartlett, hier spricht Gornt. Was kann ich für Sie tun?«
    »Danke für Ihren Rückruf! Ich habe eine beunruhigende Nachricht erhalten. Haben Sie schon mal was von Toda Shipping gehört?«
    »Toda Shipping«, antwortete Gornt mit zunehmendem Interesse, »ist ein großer japanischer Konzern – Schiffswerften, Stahlwerke, Maschinenbau. Soviel ich weiß, hat Struan’s zwei Schiffe bei Toda gekauft, Großfrachter. Warum fragen Sie?«
    »Die Toda-Leute haben einige Wechsel von Struan’s in Händen, 6 Millionen in drei Raten, die am Ersten, Elften und Fünfzehnten des kommenden Monats fällig werden. Weitere 6 Millionen sind in 90 Tagen zu zahlen. Und 6,8 Millionen Dollar werden am Achten bei der Orlin International Bank fällig – kennen Sie die?«
    Mit großer Mühe wahrte Gornt den Ton sachlicher Feststellung. »Ich … ich habe von ihr gehört«, antwortete er, überrascht, daß der Amerikaner so detaillierte Kenntnis von diesen Verpflichtungen hatte. »Und weiter?« fragte er.
    »Und weiter habe ich erfahren, daß Struan’s nur über 1,3 Millionen in bar und über keine weiteren Reserven verfügt, um diese Zahlungen zu leisten. Sie haben kurzfristig keine größeren Einkünfte zu erwarten; erst im November bekommen sie 17 Millionen, das ist ihr Anteil an einem Immobiliengeschäft der Kowloon Investments, und bei der Victoria Bank haben sie ihren Kredit um 20 Prozent überzogen.«
    »Warum erzählen Sie mir das, Mr. Bartlett?«
    »Wie flüssig sind Sie?«
    »Das sagte ich Ihnen schon; ich bin zwanzigmal stärker als Struan’s.« Die Lüge floß ihm glatt von den Lippen, und in seinem Kopf wirbelten die wunderbaren Möglichkeiten durcheinander, die all diese Informationen eröffneten.
    »Wenn ich mit Struan’s abschließe, wird Dunross meine Anzahlung dazu verwenden, seine Verpflichtungen gegenüber Toda und Orlin zu erfüllen – falls ihm seine Bank keine Kreditverlängerung einräumt.«
    »Struan’s ist ein bedeutender Aktionär. Die Bank ist verpflichtet, sie zu stützen.«
    »Aber Dunross hat überzogen, und Havergill haßt ihn. Zusammen haben Struan’s, Tschen und ihre Strohmänner 21 Prozent …«
    Um ein Haar wäre Gornt der Hörer aus der Hand gefallen. »Wo, zum Teufel, haben Sie diese Informationen her? Ein Außenseiter kann diese Dinge unmöglich wissen.«
    »Sie haben recht«, antwortete der Amerikaner, »aber ich spreche von Tatsachen. Könnten Sie die fehlenden 79 Prozent zusammenbekommen?«
    »Was?«
    »Wenn ich einen Partner hätte, der die Bank dazu bewegen könnte, ihn hängenzulassen – nur dieses eine Mal – und er sich auch anderswo keinen Kredit beschaffen könnte … kurz und gut, es ist alles eine Frage der richtigen Zeiteinteilung. Dunross befindet sich in einer tödlich angespannten Lage, er ist verwundbar. Wenn seine Bank ihm keinen Kredit einräumt, muß er etwas verkaufen – oder sehen, wie er zu Geld kommt. So oder so ist er ohne Deckung und reif für eine Übernahme zu Ausverkaufspreisen.«
    »Wie … wie

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