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Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Titel: Hongkong 02 - Noble House Hongkong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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ihnen Vierfinger und Venus Poon, waren im Gehen oder schon gegangen. Für die Chinesen war es ein Gebot der Höflichkeit, unmittelbar nach dem letzten Gang vom Tisch aufzustehen. Nur die Europäer saßen noch bei Kognak und Portwein und Zigarren.
    Auf dem ganzen Schiff stellten die Chinesen jetzt Mah-Jongg-Tische auf, und bald begann das Klicken der elfenbeinernen Steine die Gespräche zu übertönen.
    »Spielen Sie Mah-Jongg, Mr. Bartlett?« fragte Mata.
    »Nein. Nennen Sie mich doch Linc!«
    »Sie sollten es lernen – es ist besser als Bridge. Spielen Sie Bridge, Miss Casey?«
    Linc Bartlett lachte. »Sie ist eine Kanone, Lando. Spielen Sie nie mit ihr um Geld!«
    »Vielleicht können wir einmal eine Partie zusammenbringen. Sie spielen doch auch, nicht wahr, Orlanda?« fragte Mata. »Oh, hallo, Tai-Pan!«
    Dunross begrüßte alle mit einem Lächeln. »Wie hat es Ihnen geschmeckt?«
    »Phantastisch«, antwortete Casey, die sich freute, ihn zu sehen, und bewundernd feststellte, wie gut er in seinem Smoking aussah. »Wollen Sie sich nicht zu uns setzen?«
    »Ich muß leider gehen«, sagte Dunross.
    »Wie war Ihr Tisch?«
    »Einigermaßen anstrengend«, antwortete Dunross mit seinem ansteckenden Lachen. Er hatte mit den Abgeordneten gegessen – mit Gornt, Shiteh und seiner Frau am ersten Tisch – und hin und wieder hatte es laute Stimmen gegeben. »Robin Grey kritisiert ziemlich unverblümt, ist aber schlecht informiert, und ein paar von uns rückten ihm den Kopf zurecht. Ausnahmsweise zogen Gornt und ich am selben Strang. Aber unser Tisch wurde als erster bedient, und so konnten sich der arme alte Shiteh und seine Frau bald empfehlen. Sie eilten zur Treppe, und weg waren sie.«
    Alle lachten. Dunross musterte Marlowe. Ob Marlowe wohl wußte, daß Grey sein Schwager war? »Grey scheint Sie recht gut zu kennen, Mr. Marlowe.«
    »Seine Manieren mögen nicht die besten sein, aber er hat ein gutes Gedächtnis.«
    »Dazu kann ich mich nicht äußern, aber Gott helfe Hongkong, wenn er sich im Parlament durchsetzt! Na ja, ich wollte nur Ihnen allen gute Nacht sagen.« Dunross lächelte Bartlett und Casey zu. »Wollen wir morgen zusammen zu Mittag essen?«
    »Gern«, antwortete Casey. »Wollen Sie ins V and A kommen? Übrigens hat Andrew uns vor dem Essen …«
    Dann hörte sie, wie auch alle anderen, schwache Schreie. Alle schwiegen und lauschten.
    »Feuer!«
    »O Gott! Schauen Sie!« Alle starrten auf die Speiseaufzüge. Rauch quoll hervor. Und dann züngelte eine Flamme auf.
    Ein Sekundenbruchteil ungläubigen Staunens, dann sprangen alle auf. Die der Treppe am nächsten waren, liefen schreiend auf die Tür zu. Bartlett zerrte Casey hintennach.
    »Halt!« brüllte Dunross, den Lärm übertönend. Alle blieben stehen. »Wir haben reichlich Zeit. Bleiben Sie ruhig!« befahl er. »Sie brauchen nicht zu laufen. Lassen Sie sich Zeit! Es besteht noch keine Gefahr!« Bei den übermäßig geängstigten Gästen zeigte seine Ermahnung Wirkung. Sie fingen an, den Saal in Ruhe durch die enge Türöffnung zu verlassen, aber unten auf der Treppe hatten sich die Schreie und die allgemeine Hysterie verstärkt.
    Nicht alle waren gleich beim ersten Schreckensruf zum Ausgang gestürzt. Gornt hatte sich nicht gerührt. Havergill und seine Frau waren ans Fenster getreten, um hinauszuschauen. Andere Gäste schlossen sich ihnen an. Sie konnten die Menge sehen, die zwei Decks tiefer wartend rund um den Haupteingang herumstand. »Ich glaube nicht, daß wir uns Sorgen zu machen brauchen, mein Herz«, beruhigte Havergill seine Frau. »Sobald die Masse draußen ist, können wir in Ruhe das Schiff verlassen.«
    »Habt ihr gesehen, wie eilig Biltzmann es hatte?« fragte Lady Joanna, die neben ihnen stand. »So ein Hasenfuß!« Sie blickte sich um und sah Bartlett und Casey wartend neben Dunross stehen. »Ich dachte, die sind auch schon getürmt.«
    »Aber ich bitte dich, Joanna«, sagte Havergill, »nicht alle Yankees sind Feiglinge.«
    »Ian«, wandte sich Bartlett, der auf der anderen Seite und näher dem Feuer stand, besorgt an Dunross, »gibt es noch einen zweiten Ausgang?«
    »Ich weiß es nicht«, antwortete Dunross. »Schauen Sie doch einmal nach! Ich halte inzwischen hier die Stellung.« Bartlett eilte zu der Tür, die zum Halbdeck hinunterführte, und Dunross richtete das Wort an die anderen. »Kein Grund zur Besorgnis«, beruhigte er sie und schätzte sie rasch ab. Fleur Marlowe war blaß, aber beherrscht, Casey starrte fasziniert auf

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