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Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Titel: Hongkong 02 - Noble House Hongkong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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Diphtherie geholt haben.«
    Als der »Schwimmende Drache« plötzlich gekentert war, hatten sich Dunross, Gornt und Peter Marlowe unten im Wasser befunden. Das Megaphon des Polizeiboots hatte eine dringende Warnung ausgestoßen. Dunross war ein geübter Schwimmer, und er und Gornt konnten sich gegen den Sog gerade noch freischwimmen. Noch als die Wellen über seinem Kopf zusammenschlugen, sah er, wie das halbvolle Beiboot in den Strudel gezogen wurde und kenterte und daß Marlowe in Schwierigkeiten war.
    Während sich das Schiff auf die Seite legte, ließ er sich von der wirbelnden Strömung mitreißen und versuchte, mit ausgreifenden Bewegungen nach Marlowe zu langen. Seine Finger bekamen sein Hemd zu fassen, und er hielt es krampfhaft fest.
    Einige Augenblicke wirbelten sie herum, sackten einige Handbreit ab und krachten gegen das Deck. Fast hätte ihn der Aufprall betäubt, aber er hielt Marlowe fest und erreichte, als der Strömungswiderstand nachließ, mit kräftigen Stößen die Oberfläche. Nach Luft ringend, dankte ihm Marlowe und schwamm zu seiner Frau hinüber, die sich zusammen mit anderen an das gekenterte Beiboot klammerte.
    Dunross sah Casey nach jemandem tauchen. Gornt war verschwunden. Bartlett tauchte mit Toxe auf und kämpfte sich an einen Rettungsring heran. Erst als er sicher war, daß Toxe sich mit dem Rettungsring über Wasser halten konnte, rief er zu Dunross hinüber: »Ich glaube, Gornt ist noch unten, und da war auch eine Frau …«
    Dunross sah sich um. Er spürte eine leichte Unterwasserexplosion, und einen Augenblick lang kochte das Wasser um ihn herum. Casey tauchte auf, um Luft zu holen, füllte ihre Lungen und glitt abermals unter die Oberfläche. Toxe hing immer noch prustend und würgend an dem Rettungsring. Dunross wußte, daß Toxe nicht schwimmen konnte, und paddelte mit ihm auf einen Matrosen zu.
    »Halten Sie sich fest … es ist alles überstanden!«
    Verzweifelt mühte sich Toxe, trotz seines Würgens zu reden: »Meine Frau … meine Frau, sie ist unten …«
    Der Matrose kam ihnen entgegengeschwommen. »Ich habe ihn, Sir. Brauchen Sie Hilfe?«
    »Nein … nein … er sagt, seine Frau ist unten.«
    »Mein Gott! Ich habe niemanden gesehen …« Der Mann drehte sich um und rief zum Polizeiboot hinüber. Sofort sprangen mehrere seiner Kameraden über Bord und begannen die Suche. Dunross sah sich nach Gornt um, konnte ihn aber nicht finden. Casey tauchte auf und hielt sich am gekenterten Boot fest, um zu Atem zu kommen.
    »Alles in Ordnung?«
    »Ja … ja … Gott sei Dank«, keuchte sie. »Unten liegt eine Frau, eine Chinesin, glaube ich. Ich habe gesehen, wie sie untergegangen ist.«
    »Haben Sie Gornt gesehen?«
    »Nein … vielleicht ist er …« Sie deutete auf das Polizeiboot. Menschen kletterten das Fallreep hinauf, andere kauerten auf dem Deck. Bartlett kam kurz an die Oberfläche und tauchte wieder. Casey holte tief Luft und ließ sich abermals in die Tiefe gleiten. Dunross folgte ihr.
    Zu dritt setzten sie die Suche fort, bis alle auf dem Polizeiboot oder auf den Sampans in Sicherheit waren. Die Frau fanden sie nicht mehr …
    Penelope hatte schon geschlafen, als Dunross heimkam. Sie wachte kurz auf. »Ian?«
    »Ja. Schlaf weiter, Liebling!«
    »War es nett?« fragte sie verschlafen.
    »Ja, schlaf weiter!«
    Als er vor einer Stunde zum Rennplatz gefahren war, hatte er sie nicht geweckt.
    »Haben Sie schon gehört, daß Gornt sich retten konnte, Alexei?« fragte er.
    »Ja, Tai-Pan. Gott hat es so gewollt.«
    »Erstaunlich, daß es nicht mehr Opfer gegeben hat«, bemerkte deVille nach einer Pause.
    »Ist es wahr, daß Bartlett Mr. Marlowes Frau gerettet hat?« fragte Travkin.
    »Er ist mit ihr gesprungen, ja, es stimmt. Bartlett und Miss Tcholok waren großartig.«
    »Entschuldigst du mich, Tai-Pan?« DeVille deutete mit dem Kopf zur Tribüne hinüber. »Ich sehe da oben Jason Plumm – ich soll heute abend mit ihm Bridge spielen.«
    »Wir sehen uns beim Morgengebet, Jacques.« Dunross lächelte ihm zu, und deVille ging. Sein Freund tat ihm leid. »Ich muß ins Büro, Alexei. Rufen Sie mich um sechs an!«
    »Tai-Pan …« Travkin zögerte. Dann sagte er schlicht: »Sie sollen wissen, daß ich … daß ich Sie sehr bewundere.«
    Dunross war überrascht von diesem unerwarteten Ausdruck der Verbundenheit und der seltsamen Melancholie, die von dem Russen ausging. »Danke, Alexei«, sagte er und klopfte ihm auf die Schulter. »Sie machen Ihre Sache auch nicht

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