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Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Titel: Hongkong 02 - Noble House Hongkong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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Augen aus dem Kopf, als sie das große Bündel Banknoten sahen, das er in der Hosentasche des Burschen fand.
    Achtsam schützte Gutwetter Poon die Geldscheine vor dem Regen. »Wo, im Namen der himmlischen Hure, hast du das alles her?«
    Er erzählte ihnen, wie er die Glückspilze vor der Ho-Pak ausgenommen hatte, und alle beglückwünschten ihn zu seiner Gerissenheit. »Sehr gut, sehr gut«, sagte Poon.
    »Du bist ein guter Geschäftsmann. Zieh dich an! Wie hieß die Alte?«
    »Ihr Name ist Ah Tarn.« Pocken Kin wischte sich den Regen aus den Augen. Seine Hand brannte wie Feuer. »Ich bringe euch zu ihr, wenn ihr wollt.«
    »He, ich brauche das Scheißlicht hier!« rief Kin Pak. Er lag auf den Knien und mühte sich, John Tschen seine Kleider überzuziehen. »Kann mir nicht einer helfen?«
    »Helft ihm!«
    Hundeohr Tschen und Pocken Kin beeilten sich, Gutwetter zu gehorchen, der den Lichtkegel der Lampe wieder auf die Leiche richtete. Der Körper war aufgedunsen, der Regen wusch die Erde weg. John Tschens Hinterkopf war blutverkrustet, aber das Gesicht noch erkennbar.
    »Hose und Hemd, das genügt«, brummte Gutwetter. Er wartete, bis der Körper teilweise bekleidet war. Dann richtete er den Blick auf die drei Burschen. »Und wer von euch mutterlosen Hurenböcken hat dem Alten geholfen, diesen armen Scheißer zu erschlagen?«
    »Ich habe Ihnen doch schon …« setzte Kin Pak an und verstummte, als er sah, wie die anderen auf ihn zeigten und wie aus einem Mund antworteten: »Er war es«, und ein paar Schritte von ihm wegtraten.
    »Habe ich mir doch die ganze Zeit gedacht!« Gutwetter war sichtlich erfreut, daß er dem Geheimnis auf den Grund gekommen war. Er richtete seinen dicken Zeigefinger auf Kin Pak. »Leg dich in die Grube!«
    »Wir haben einen guten Plan, Noble House Tschen selbst zu entführen, und das bringt uns allen zwei- oder dreimal soviel, wie der Scheißer gebracht hat. Ich verrate euch den Plan, heya ?« schlug Kin Pak vor.
    Der Gedanke ließ Gutwetter einen Augenblick zögern, doch dann erinnerte er sich Vierfingers Instruktionen. »Leg dich hinein mit dem Gesicht nach unten!«
    Kin Pak starrte in die gnadenlosen Augen und wußte, daß er ein toter Mann war. Er zuckte die Achseln. Joss. »Ich scheiße auf eure Generation«, sagte er, stieg in die Grube und streckte sich aus.
    Er legte den Kopf auf die Arme in den Schlamm und machte sich bereit, das Licht seines Lebens erlöschen zu lassen.
    Gutwetter nahm eine der Schaufeln, und weil der Junge solchen Mut zeigte, erledigte er ihn unverzüglich, indem er die scharfe Schnittkante an seine Wirbelsäule legte und zustieß. Kin Pak war sofort tot.
    »Füllt die Grube!«
    Hundeohr Tschen hatte entsetzliche Angst, aber er beeilte sich zu gehorchen. Gutwetter Poon lachte, stellte ihm ein Bein und gab ihm einen Tritt, um ihn für seine Feigheit zu bestrafen. Der Mann stolperte in die Grube. Sogleich wirbelte die Schaufel in Poons Hand und schlug krachend auf Hundeohr Tschens Hinterkopf auf. Mit einem Seufzer brach er zusammen und kam über Kin Pak zu liegen. Die anderen lachten, und einer sagte: »Iiiii, du gehst ja damit um wie ein fremder Teufel mit einem Cricketschläger. Tadellos! Ist er tot?«
    Gutwetter gab keine Antwort. Er musterte Pocken Kin. Ohne sich zu bewegen stand der Junge im Regen. Erst jetzt bemerkte Gutwetter die Schnur um seinen Hals. Mit der Taschenlampe ging er zu ihm hinüber und sah, daß ihm das andere Ende über den Rücken herunterhing. Die Schnur wurde von einer in die Hälfte gebrochenen Münze beschwert. Es war ein Kupferkäsch und schien sehr alt zu sein.
    »Da sollen doch alle Götter in Tsao Tsaos Gesicht furzen! Wo hast du das her?« fragte er und strahlte vor Freude.
    »Mein Vater hat es mir gegeben.«
    »Könnte er es vom Tschen-Sohn Nummer Eins haben?«
    Pocken Kin zuckte die Achseln. »Ich weiß es nicht. Ich war nicht da, als er getötet wurde.«
    Mit einer plötzlichen Bewegung riß Gutwetter Poon ihm die Münze vom Hals.
    »Bringt ihn in den Wagen!« befahl er zweien seiner Männer. »Und paßt auf ihn auf! Wir nehmen ihn mit. Ihr anderen schüttet gut zu und tarnt die Grube sorgfältig!«
    Dann befahl er den letzten beiden seiner Leute, das Leintuch mit John Tschens Leiche aufzuheben und ihm zu folgen.
    Den Pfützen ausweichend, stapfte er zur Sha Tin Road hinüber. In der Nähe stand ein halbverfallenes Autobuswartehäuschen. Als die Straße frei war, gab er seinen Männern ein Zeichen. Schnell wickelten sie die Leiche

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