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Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Titel: Hongkong 02 - Noble House Hongkong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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Toxe, der Herausgeber, seine, Haplys Serie gestoppt hatte. »Der gemeine Kerl hat uns im Stich gelassen. Er hat sich nicht dagegen gewehrt, daß der Verleger uns zensiert. Und ich weiß, daß meine Informationen stimmen.«
    »Und woher wissen Sie das?« fragte Dunross.
    »Tut mir leid, aber ich kann meine Quelle nicht nennen.«
    »Das kann er wirklich nicht, Dad. Das wäre ein Eingriff in die Pressefreiheit«, verteidigte ihn Adryon.
    Haply ballte die Fäuste. »Die Ho-Pak wird für nichts undwieder nichts zugrunde gerichtet.«
    »Aber warum?«
    »Das weiß ich nicht. Aber Gor … aber Tai-Pane stecken hinter dem Run …«
    »Gornt steckt dahinter?« Nachdenklich runzelte Dunross die Stirn.
    »Ich habe nichts von Gornt gesagt, Sir. Nein, das habe ich nicht gesagt.«
    »Er hat es nicht gesagt, Vater«, bestätigte Adryon. »Was sollte Martin tun? Sollte er kündigen oder seinen Stolz hinunterschlucken und …«
    »Ich kann es einfach nicht, Adryon«, sagte Martin Haply.
    »Laß Vater reden, er weiß, was du zu tun hast!«
    Sie richtete ihre schönen Augen auf ihn, und ihre unschuldsvolle Zuversicht weckte Empfindungen in ihm, wie sie ihn nie zuvor gerührt hatten. »Zwei Dinge: Erstens fahren Sie sofort in die Redaktion. Toxe wird alle Hilfe brauchen, die er bekommen kann. Zweitens …«
    »Hilfe?«
    »Wissen Sie denn nicht … von seiner Frau?«
    »Was ist mit ihr?«
    »Wissen Sie nicht, daß sie tot ist?«
    Mit offenem Mund starrten sie ihn an. Mit dürren Worten erzählte er ihnen von Aberdeen. Sie waren entsetzt. »Mein Gott«, stammelte Haply, »wir haben kein Radio gehört, wir … wir haben nur getanzt und gequatscht …« Er sprang auf.
    »Ich … ich muß gleich los …«
    Adryon war schon auf den Beinen. »Ich setz dich ab.«
    »Haply«, sagte Dunross, »würden Sie Toxe ersuchen, fettgedruckt zu verlautbaren, daß alle, die gestern mit dem Wasser in Berührung gekommen sind, möglichst rasch ihren Arzt aufsuchen sollten – das ist sehr wichtig.«
    »Vater«, ließ Adryon sich vernehmen, »warst du bei Doc Too …«
    »Selbstverständlich. Er hat mich innen und außen gesäubert. Ab mit euch!«
    »Was war das zweite, Tai-Pan?« forschte Haply.
    »Das zweite war, daß Sie eines nicht vergessen sollten: Es ist das Geld des Verlegers und daher seine Zeitung, mit der er tun und lassen kann, was ihm beliebt. Allerdings: Auch Verlegern kann zugesetzt werden, und man könnte sich zum Beispiel fragen, wer an ihn oder sie herangetreten ist, und warum er oder sie sich bereit erklärt haben, Toxe an die Kandare zu nehmen …«
    Ein Leuchten ging über Haplys Gesicht. »Komm, Schätzchen«, sagte er und dankte Dunross. Hand in Hand liefen sie auf den Ausgang zu.
    Dunross blieb eine kleine Weile auf der Tribüne sitzen. Dann stieß er einen tiefen Seufzer aus, stand auf und entfernte sich.
    Zusammen mit Brian Kwok stand Roger Crosse nahe den Umkleideräumen der Jockeys; er hatte das Gespräch von den Lippen der Beteiligten abgelesen. »Wir brauchen hier keine Zeit zu verlieren«, sagte er zu Brian Kwok. »Kommen Sie! Ob Robert wohl etwas in Sha Tin herausgefunden hat?«
    »Diese verdammten Werwölfe werden sich ins Fäustchen lachen. Ganz Hongkong lebt in Todesangst vor ihnen. Ich könnte wetten, daß wir …« Brian Kwok verstummte. »Sir! Schauen Sie!« Er deutete auf die Tribüne hinüber, wo neben anderen Gruppen auch Suslew und Clinker der Morgenarbeit zusahen. »Ich hätte nichtgedacht, daß er schon so früh frisch und munter ist.«
    Crosses Augen verengten sich zu Schlitzen. »Ja, das ist tatsächlich sonderbar.« Er zögerte, änderte dann seine Richtung, sah aber dabei den beiden Männern aufmerksam auf die Lippen. »Wo er uns doch die Ehre seiner Anwesenheit schenkt, können wir ebensogut einen Plausch mit ihm halten. Ach … sie haben uns gesehen. Clinker hat wirklich nicht viel für uns übrig.« Gemächlich ging er auf die Tribüne zu.
    Der großgewachsene Russe setzte ein Lächeln auf, holte eine flache Flasche hervor und nahm einen Schluck. Dann bot er sie Clinker an.
    »Nein, danke, Kumpel! Ich trinke nur Bier.« Clinkers Augen ruhten auf den Polizeibeamten, die sich jetzt näherten. »Fängt an zu stinken hier, findest du nicht?« sagte er laut.
    »Morgen, Clinker«, begrüßte Crosse ihn frostig. Dann lächelte er Suslew zu. »Morgen, Kapitän! Scheußlicher Tag, was?«
    »Wir leben, towarisch, wie kann da auch nur ein einziger Tag scheußlich sein.« Die nach außen gezeigte

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