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Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Titel: Hongkong 02 - Noble House Hongkong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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verdrießlich. »Die Fußspuren helfen uns nicht weiter.«
    Armstrong nickte. Hinter den Schranken, die in aller Schnelle um das Wartehäuschen errichtet worden waren, drängten sich die Neugierigen. Der Verkehr auf der schmalen Straße war fast zum Stillstand gekommen. »Lassen Sie das Gebiet in einem Umkreis von hundert Yard untersuchen, und schicken Sie einen Mann ins nächste Dorf! Vielleicht hat jemand etwas gesehen.« Er ging zum Polizeiwagen hinüber, stieg ein, schloß die Tür und griff zum Telefon. »Hier spricht Armstrong. Verbinden Sie mich bitte mit Chief Inspector Smyth in East Aberdeen!« Er wartete und fühlte sich elend.
    Der Fahrer war jung und intelligent. »Der Regen ist herrlich, nicht wahr, Sir?«
    Armstrong betrachtete ihn unfreundlich. Der junge Mann wurde blaß. »Rauchen Sie?«
    »Ja, Sir.« Der junge Polizist nahm ein Päckchen heraus und hielt es seinem Vorgesetzten hin. Armstrong nahm ihm das Päckchen aus der Hand. »Warum helfen Sie Ihren Kollegen nicht? Sie als gescheiter Bursche finden vielleicht ein paar Spuren, hm?«
    »Ja, Sir.« Der junge Mann flüchtete in den Regen hinaus.
    Behutsam nahm Armstrong eine Zigarette heraus und betrachtete sie. Dann steckte er sie zurück. »Zum Teufel mit den Zigaretten«, murmelte er.
    Es knisterte in der Leitung. »Chief Inspector Donald Smyth.«
    »Guten Morgen. Ich bin in Sha Tin«, begann Armstrong und berichtete ihm, was geschehen und wie die Leiche aufgefunden worden war. »Wir tun, was wir können, aber bei diesem Regen haben wir wenig Hoffnung, etwas zu finden. Sobald die Zeitungen von der Leiche und der Botschaft Wind bekommen, werden wir unseres Lebens nicht mehr froh sein. Ich glaube, wir sollten jetzt die alte amah festnehmen. Sie ist unser einziger Anhaltspunkt. Steht sie noch unter Polizeiaufsicht?«
    »Aber ja!«
    »Gut. Warten Sie auf mich, dann schlagen wir los! Ich möchte ihr Zimmer durchsuchen.«
    »Wie lange werden Sie brauchen?«
    »Zwei Stunden, schätze ich. Bis zur Fähre hinunter sind alle Straßen verstopft.«
    »Hier auch. In ganz Aberdeen. Aber es ist nicht nur der Regen, alter Freund. Tausende beglotzen das ausgebrannte Schiff, Massen stauen sich vor der Ho-Pak und der Vic …«
    »O Gott! Ich habe alle meine Ersparnisse dort.«
    »Ich habe Ihnen schon gestern geraten, sich flüssig zu halten.« Die Schlange lachte. »Übrigens: Wenn Sie Bargeld übrig haben, verkaufen Sie Struan’s leer! Man munkelt, Noble House wird in die Binsen gehen.«

3
    8.29 Uhr:
    Aus Dunross’ Korb für die ausgehende Post nahm Claudia eine Menge Briefe und Notizen und fing an, sie durchzusehen. Regen und tiefhängende Wolken trübten den Ausblick, aber die Temperatur war gesunken und nach der großen Feuchtigkeit der letzten Wochen sehr angenehm. Die antike Uhr auf dem Kaminsims schlug halb neun.
    Eines der Telefone schrillte. Sie ließ es läuten, bis es nach einer Weile verstummte.
    Sandra Yi, Dunross’ Sekretärin, kam mit einem neuen Stoß Papieren und Briefen und legte alles in den Korb für die eingehende Post. »Das Konzept für die Verträge mit Par-Con liegt zuoberst, Ältere Schwester. Das sind seine Termine für heute, zumindest die, von denen ich Kenntnis habe. Inspektor Kwok hat vor zehn Minuten angerufen.« Sie errötete unter Claudias Blicken. Ihr enganliegender chong-säm war bis hoch oben geschlitzt, ihr runder Halskragen modisch hoch. »Er wollte den Tai-Pan sprechen, nicht mich, Ältere Schwester. Der Tai-Pan möge so freundlich sein, ihn zurückzurufen.«
    »Aber ich hoffe, du hast dich mit dem ehrenwerten jungen Hengst etwas länger unterhalten, Jüngere Schwester?« antwortete Claudia, während sie die Papiere ordnete und in zwei Stößen aufschichtete. »Schließlich sollte er jetzt schon wirklich bald in die Familie aufgenommen werden, bevor ihn so eine Mistbiene von einem anderen Clan einfängt.«
    »Ach ja. Ich habe auch schon fünf Kerzen in fünf verschiedenen Tempeln angezündet.«
    »In deiner Freizeit, hoffe ich!«
    »Na sicher.« Beide lachten. »Aber wir haben uns schon verabredet – morgen zum Dinner.«
    »Ausgezeichnet! Sei zurückhaltend, kleide dich konservativ, aber geh ohne BH – so wie Orlanda!«
    »Dann stimmt das also? Oh – meinst du, ich sollte wirklich?« Sandra Yi war geschockt.
    »Für Brian schon.« Claudia kicherte. »Der Junge hat eine feine Nase.«
    »Mein Wahrsager hat mir prophezeit, es würde ein wunderbares Jahr für mich.«
    »Mhm.« Claudia sah den Terminkalender durch. »Wenn

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