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Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Titel: Hongkong 02 - Noble House Hongkong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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Machtverhältnisse auf dem nordamerikanischen Kontinent grundlegend verschieben. Wäre es dann nicht perfekt, wenn deVille die Leitung von Struan’s in Kanada übernähme?«
    Crosse lächelte. »Sehr gut! Sehr, sehr gut! Auch ich mag Jacques gut leiden. Es wäre jammerschade, seine Talente verkümmern zu lassen.«
    »Aus seiner Pariser Zeit nach dem Krieg hat er einige sehr einflußreiche Freunde, Frankokanadier, alles deklarierte Separatisten und linksorientiert. Unter ihnen gibt es Männer, die auf dem besten Weg sind, zu einer politischen Kraft in Kanada zu werden.«
    »Und deVille sollte sich offen zu ihnen bekennen?«
    »Nein. Er könnte die Sache der Separatisten fördern, ohne sich beziehungsweise seine Tarnung zu gefährden. Der Leiter einer großen Niederlassung von Struan’s … Und wenn dann einer dieser Freunde Außenminister oder gar Premierminister würde …?«
    Crosse stieß einen leisen Pfiff aus. »Wenn Kanada zu den Vereinigten Staaten auf Distanz ginge, das wäre eine große Sache.« Nach einer Pause fuhr er fort: »Ein weiser Chinese wurde einmal von einem Freund ersucht, dessen neugeborenen Sohn zu segnen. Sein Segensspruch lautete: ›Laßt uns darum beten, das Kind möge in interessanten Zeiten leben.‹ Zweifellos leben wir in interessanten Zeiten, Gregor Petrowitsch Suslew, oder, wie du mit deinem richtigen Namen heißt, Petr Oleg Mzytryk.«
    Suslew starrte ihn entgeistert an. »Wer hat dir meinen Namen verraten?«
    »Deine Vorgesetzten. Du kennst mich, ich kenne dich. Das ist doch fair, nicht wahr?«
    »Nat… natürlich. Ich …« Das Lachen des Russen klang gezwungen. »Es ist schon so lange her, daß ich diesen Namen gebraucht habe …« Er bemühte sich, seine Fassung zurückzugewinnen. »Was hast du denn nur? Du wirkst so nervös!«
    »AMG. Ich finde, wir sollten unser Gespräch jetzt beenden. Ich werde erzählen, daß ich versucht habe, dich umzudrehen, du dich aber geweigert hast. Treffen wir uns morgen auf sieben.« Sieben war das Codewort für die Wohnung neben der von Ginny Fu in Mong Kok. »Aber später. Um elf.«
    »Zehn wäre besser.«
    Crosse deutete unauffällig auf Rosemont und die anderen. »Bevor du gehst, brauche ich noch etwas für diese Burschen.«
    »In Ordnung. Morgen werde ich …«
    »Es muß jetzt sein. Etwas Besonderes – für den Fall, daß ich Sinders’ Kopie nicht zu Gesicht bekomme, muß ich ihnen ein Tauschgeschäft vorschlagen.«
    »Niemand darf erfahren, von wem du es weißt. Niemand.«
    »Selbstverständlich.«
    Suslew überlegte kurz, wägte Pro und Kontra ab. »Heute nacht übernimmt einer unserer Agenten streng geheimes Material vom Flugzeugträger. Ist das was?«
    Die Augen des Engländers leuchteten auf. »Perfekt. Bist du deswegen gekommen?«
    »Es war einer der Gründe.«
    »Wann und wo findet die Übernahme statt?«
    Suslew sagte es ihm und fügte hinzu: »Trotzdem möchte ich Kopien von allem haben.«
    »Versteht sich. Das ist genau das, was ich brauche. Damit wird Rosemont tief in meiner Schuld stehen. Wie lange macht deine Auskunftsperson schon Dienst auf dem Träger?«
    »Wir haben ihn vor zwei Jahren angeworben.«
    »Was bekommt er?«
    »Dafür? Zweitausend Dollar. Er ist nicht teuer. Die Auskunftspersonen sind alle nicht teuer. Du bist die Ausnahme.«
    Crosse lächelte trübe. »Ich bin ja auch der Beste, den ihr in Asien habt, und meinen Wert habe ich schon hundertfach unter Beweis gestellt. Bis jetzt habe ich es fast umsonst gemacht, alter Freund.«
    »Deine Honorare, alter Freund, sind die höchsten, die wir zahlen! Wir bekommen den kompletten Einsatzplan der NATO, die Codes, alles für weniger als 8.000 Dollar jährlich.«
    »Diese Amateurschweine machen das Geschäft kaputt. Es ist doch ein Geschäft?«
    »Für uns nicht.«
    Suslew lachte. »Es ist angenehm, mit einem Profi zu tun zu haben. Prosit!«
    »Bitte geh jetzt und spiel den Aufgebrachten«, sagte Crosse grob. »Ich spüre Feldstecher!«
    Sogleich begann Suslew, ihn auf Russisch zu beschimpfen, leise, aber heftig; er drohte dem Polizeioffizier mit der Faust und ging davon.
    Crosse folgte ihm mit den Blicken.
    Robert Armstrong stand auf der Sha Un Road und blickte auf John Tschens Leiche hinab, die von Polizisten in Regenmänteln in das Leintuch gewickelt und dann durch eine gaffende Menge zur wartenden Ambulanz getragen wurde. Andere Beamte versuchten, Spuren zu sichern. Der Regen war stärker geworden.
    »Es ist alles zertrampelt, Sir«, meldete Sergeant Lee

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