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Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Titel: Hongkong 02 - Noble House Hongkong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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an.
    »Das beweist gar nichts. Wir sind die größten Lagerhalter auf Kai Tak. Die Tatsache, daß sie die Waffen in eines unserer Lagerhäuser bringen sollten, beweist nichts – nur ihre Gerissenheit. Bei uns gehen so viele Waren durch, ein fremder LKW fällt nicht auf.« Dunross überlegte kurz. »Nummer 15 ist gleich bei der Ausfahrt – ausgezeichnete Plazierung.« Er streckte die Hand nach dem Telefon aus. »Ich werde sofort meine Leute von der Sicherheits…«
    »Tun Sie das bitte vorderhand nicht!«
    Dunross hielt inne.
    »Warum nicht?«
    »Unsere nächste Frage«, fuhr Armstrong fort, »lautete: ›Wer waren eure Auftraggeber?‹ Natürlich gaben sie uns fiktive Namen und Personenbeschreibungen und leugneten alles, aber einer sagte, als einer meiner Leute ihn etwas härter anfaßte – bildlich gesprochen natürlich …« Er las von seinem Notizblock ab. »›Laßt mich in Frieden, ich habe einflußreiche Freunde.‹ ›Du hast auf der ganzen Welt keinen Freund‹, konterte der Sergeant. ›Mag sein, aber der ehrenwerte Tsuyan und Noble House Tschen haben welche.‹«
    Bedrückendes Schweigen trat ein. Sie warteten.
    ›Diese verdammten Gewehre!‹ dachte Dunross wütend. Aber er schärfte seinen Sinn und achtete darauf, keine Miene zu verziehen. »Hundert und mehr Tschens arbeiten für uns; Tschen ist ein sehr häufiger Name – wie Smith.«
    »Und Tsuyan?« fragte Brian Kwok.
    Dunross zuckte die Achseln. »Er ist ein Direktor von Struan’s – aber auch Direktor der Blacs, der Victoria Bank und vierzig anderer Gesellschaften. Er ist einer der reichsten Männer Hongkongs und trägt einen Namen, der in Hongkong jedermann geläufig ist. So wie Noble House Tschen.«
    »Wissen Sie auch, daß man ihn verdächtigt, in der Hierarchie der Triaden einen hohen Rang einzunehmen – insbesondere in der Green-Pang-Gesellschaft?« fragte Brian Kwok.
    »Jeder einflußreiche Schanghaier steht unter dem gleichen Verdacht. Mein Gott, Brian, Sie wissen doch genau, daß man von Tschiang Kai-schek behauptet, er hätte der Green Pang vor Jahren angeboten, ihr Schanghai als Lehen zu überlassen, wenn sie bereit wäre, seinen Feldzug gegen die Bandengeneräle im Norden zu unterstützen.«
    »Wo hat Tsuyan sein Geld gemacht, Tai-Pan?« fragte Brian Kwok.
    »Das weiß ich nicht. Sagen Sie es mir, Brian!«
    »Im Koreakrieg, mit dem Schmuggel von Penicillin, Arzneien und Benzin – vornehmlich Penicillin – über die Grenze zu den Kommunisten. Vor Korea bestand sein ganzer Besitz aus einem Lendenschurz und einer ramponierten Rikscha.«
    »Das ist doch alles nur Gerede, Brian.«
    »Auch Struan’s hat ein Vermögen gemacht.«
    »Ja. Aber es wäre wirklich sehr unklug, auch nur anzudeuten, wir hätten es mit Schmuggeln verdient. Wirklich sehr unklug.«
    »Habt ihr etwa nicht?«
    »Einem Gerücht zufolge hat Struan’s vor mehr als hundertzwanzig Jahren ein wenig geschmuggelt, aber es war eine ehrenwerte Tätigkeit und hat nie gegen die britischen Gesetze verstoßen. Wir sind gesetzestreue Kapitalisten und China-Händler, und das schon seit langen Jahren.«
    Brian Kwok lächelte nicht. »Daß ein großer Teil des Penicillins von schlechter, von sehr schlechter Qualität war, ist auch bloß Gerede.«
    »Wenn das wirklich so war, dann verhaften Sie ihn doch bitte«, erwiderte Dunross kalt. »Ich persönlich halte es für ein Gerücht, wie so viele, ausgestreut von neidischen Konkurrenten. Wenn es wahr wäre, würde er in der Bucht treiben wie alle anderen, die es versucht haben, wie etwa Schlechtes Pulver Wong.« Er bezog sich auf einen in Hongkong ansässigen Schmuggler, der im Koreakrieg große Mengen verfälschtes Penicillin über die Grenze geschmuggelt und seine Gewinne in Aktien und Grundbesitz in Hongkong angelegt hatte. Und dann erhielten gewisse Triaden, mafiaähnliche chinesische Gangsterbanden, den Auftrag, die Rechnung zu begleichen.
    Jede Woche verschwand oder starb ein Mitglied seiner Familie. Durch Ertrinken, Autounfall, Erwürgen, durch Gift oder Messer. Keiner der Täter wurde je gefaßt.
    Nach siebzehn Monaten und drei Wochen hörten die Hinrichtungen auf. Nur er und ein halbdebiles Enkelkind waren noch am Leben. Tag und Nacht bewacht, lebten sie in Todesangst zusammen mit einem Koch und einem Diener, immer noch in demselben einst luxuriösen Penthouse. Nie gingen sie aus. Sie wußten, daß kein Wächter und kein Geldbetrag die Unerbittlichkeit des Urteils umstoßen konnten.
    »Robert und ich«, sagte Brian

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