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Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Titel: Hongkong 02 - Noble House Hongkong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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Kwok, »wir haben diesen Saukerl einmal besucht. Es war schauerlich. Die Türen sind doppelt verschlossen, die Fenster vernagelt und mit Brettern verschlagen – nur Gucklöcher da und dort. Seit Beginn der Morde war er nicht mehr ausgegangen, das ganze Haus stinkt – mein Gott, wie es stinkt! Den ganzen Tag spielt er mit seinem Enkel Dame, oder er sieht fern.«
    »Und Sie werden es erleben«, fügte Armstrong hinzu. »Eines Tages wird man sie beide holen.«
    »Ich finde, damit beweisen Sie mir, daß ich recht habe. Tsuyan ist doch ein ganz anderer Mensch. Und welche Verwendung hätte er für ein paar M14? Wenn er wollte, könnte er wahrscheinlich die halbe nationalchinesische Armee aufmarschieren lassen.«
    »In Taiwan, aber nicht in Hongkong.«
    »Hat Tsuyan je etwas mit Bartlett zu tun gehabt?« wollte Armstrong wissen. »War er an den Verhandlungen beteiligt?«
    »Ja. Er war einmal für uns in New York und einmal in Los Angeles. Beide Male zusammen mit John Tschen. Sie haben das Abkommen zwischen Struan’s und Par-Con paraphiert, das im Laufe dieses Monats hier endgültig abgeschlossen – oder aufgegeben – werden soll; und sie haben Bartlett in meinem Namen offiziell nach Hongkong eingeladen.«
    »Und wann war das?«
    »Vor vier Monaten. Es hat so lange gedauert, bis beide Seiten alle Einzelheiten festgelegt hatten.«
    »John Tschen, eh?« wiederholte Armstrong. »Er könnte durchaus dieser ›Noble House Tschen‹ sein.«
    »Sie wissen doch, daß John nicht zu dieser Sorte gehört«, meinte Dunross. »Es gibt keinen Grund dafür, daß er in eine solche Intrige verwickelt sein könnte. Es muß ein zufälliges Zusammentreffen von Umständen sein.«
    »Es gibt da noch ein anderes zufälliges Zusammentreffen«, hob Brian Kwok hervor.
    »Tsuyan und John Tschen kannten beide einen Amerikaner namens Banastasio, zumindest wurden beide in seiner Gesellschaft gesehen. Sagt Ihnen der Name etwas?«
    »Nein. Wer ist das?«
    »Ein bekannter Spieler, der im Verdacht steht, verbrecherische Geschäfte zu machen. Angeblich soll er auch in enger Verbindung zu einer der Cosa-Nostra-Familien stehen.«
    Dunross kniff die Augen zusammen. »›Beide wurden in seiner Gesellschaft gesehen‹, sagten Sie. Wer hat sie gesehen?«
    »Das FBI.«
    Armstrong griff in die Tasche, um eine Zigarette herauszuholen. Dunross schob ihm eine silberne Zigarettendose hin.
    »Oh, danke. Nein, ich werde keine … Ich hatte nur im Augenblick vergessen. Ich habe vor zwei Wochen aufgehört.« Während er versuchte, sein Verlangen zu zügeln, fügte er erklärend hinzu: »Das FBI benachrichtigte uns, weil Tsuyan und John Tschen hier so prominent sind. Sie haben uns geraten, ein Auge auf sie zu haben.«
    Plötzlich erinnerte sich Dunross an Foxwells Bemerkung über einen prominenten Kapitalisten, der in Wirklichkeit Kommunist war, und den sie in den Sinclair Towers beobachteten. O Gott, dachte er, Tsuyan hat dort eine Wohnung, und John Tschen auch. Aber es ist doch völlig unmöglich, daß einer von ihnen etwas mit den Kommunisten zu tun haben könnte!
    »Heroin ist natürlich ein großes Geschäft«, sagte Armstrong mit deutlicher Härte in der Stimme.
    »Was meinen Sie damit, Inspektor?«
    »Um das Drogengeschäft zu finanzieren, sind große Geldmittel erforderlich, Summen, wie sie nur von Banken und Bankern aufgebracht werden können – im verborgenen natürlich. Tsuyan sitzt im Vorstand einiger Banken – wie Mr. Tschen auch.«
    »Sie sollten sich diese Art von Bemerkungen lieber vorher überlegen«, sagte Dunross mit heiserer Stimme. »Sie ziehen sehr gefährliche Schlüsse, ohne die Spur eines Beweises zu haben.«
    »Sie haben recht. Entschuldigen Sie. Ich nehme diese Andeutung zurück. Dennoch: Der Handel mit Drogen erfordert große Summen, und in Hongkong gibt es Drogen in Hülle und Fülle, die vornehmlich zum Verbrauch in den Vereinigten Staaten bestimmt sind. Irgendwie werde ich schon herausfinden, wer die Schweinehunde bei uns sind.«
    »Das ist löblich. Sie können mit jeder Unterstützung von Struan’s und mir rechnen. Auch ich hasse den Drogenhandel.«
    »Oh, ich hasse ihn nicht, Tai-Pan. Und auch nicht die Händler. Es ist ein Geschäft, zweifellos ungesetzlich, aber dennoch ein Geschäft. Ich habe den Auftrag, herauszufinden, wer die Tai-Pane sind. Für mich ist das einfach eine Frage der persönlichen Genugtuung.«
    »Wenn Sie Hilfe brauchen, sagen Sie es ruhig!«
    »Vielen Dank.« Müde stand Armstrong auf. »Bevor wir gehen,

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