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Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Titel: Hongkong 02 - Noble House Hongkong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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körperlicher Verfassung und Mitte Vierzig. Sein Haar war blauschwarz und vom Spiel zerzaust, und seine Tenniskleidung modern, amerikanisch.
    »Darf ich Ihnen Dr. Joseph Yu aus Kalifornien vorstellen? Mr. Ian Dunross.«
    »Tag, Mr. Dunross«, begrüßte ihn Dr. Yu mit typisch amerikanischer Ungezwungenheit. »Mr. Tip hat mir von Ihnen und Struan’s erzählt. Ich freue mich, Sie kennenzulernen. Mr. Tip meint, wir sollten uns kurz unterhalten, bevor ich abreise. Wir fahren morgen nach China, Betty, meine Frau, und ich.« Er deutete vage auf eine der Frauen auf dem Tennisplatz. »Wir nehmen nicht an, daß wir bald zurückkommen, und darum möchte ich gern ein Treffen in Kanton mit Ihnen vereinbaren – in etwa einem Monat.« Fragend sah er Tiptop an. »Es gibt doch keine Schwierigkeiten, was Mr. Dunross’ Visum betrifft, oder?«
    »Nein, Dr. Yu, o nein. Keinerlei.«
    »Na fein. Wenn Mr. Tip oder ich Sie anrufen, können wir dann innerhalb von ein paar Tagen zu einem Abschluß kommen?«
    »Selbstverständlich, sobald die nötigen Vorarbeiten getan sind.« Dunross lächelte.
    »An welche Art Abschluß dachten Sie?«
    »Wenn die Herren uns entschuldigen wollen …«, sagte Tiptop, nickte höflich und ging mit L’eung ins Haus zurück.
    »Ich komme aus den Staaten«, wich Yu der Frage aus. »Ich bin Amerikaner, in Sacramento geboren, Kalifornier der dritten Generation, obwohl ich zum Teil auch in Kanton erzogen wurde. Meinen Doktor habe ich an der Stanford University gemacht, Luft- und Raumfahrt. Ich bin auf Raketentechnik und Raketentreibstoffe spezialisiert. Meine besten Jahre habe ich bei der NASA verbracht. Bei meinen Bestellungen wird es sich um alle Arten hochmoderner metallurgischer Produkte und um Hardware aus dem Bereich der Luft- und Raumfahrtindustrie handeln. Mr. Tip sagte, einen besseren Importeur als Sie könnten wir uns nicht wünschen. Als Hersteller kommen die Engländer, dann die Franzosen, die Deutschen und möglicherweise auch die Japaner in Frage. Sind Sie interessiert?«
    Dunross versuchte nicht, seine zunehmende Besorgnis zu verbergen. »Sofern es sich nicht um strategische Produkte und Embargogüter handelt«, lautete seine Antwort.
    »Es werden zum größten Teil strategische Produkte und Embargogüter sein. Sind Sie interessiert?«
    »Warum erzählen Sie mir das alles, Dr. Yu?«
    Yus Mund lächelte. »Ich werde Chinas Raumprogramm reorganisieren. Überrascht Sie das?«
    »Ja.«
    »Mich auch.« Yu warf einen Blick auf seine Frau und wandte sich dann abermals Dunross zu. »Mr. Ng sagt, daß man Ihnen vertrauen kann. Er spricht Ihnen Fairneß zu, und da Sie ihm einige Gefälligkeiten schulden, werden Sie eine Botschaft für mich weitergeben.« Seine Stimme wurde schärfer. »Wenn Sie in der Zeitung von meinem Hinscheiden lesen oder von meiner Entführung oder von einer ›in einem Zustand von Sinnesverwirrung getroffenen Entscheidung‹ dann werden Sie wissen, daß alles gelogen ist. Sie sollen mir den Gefallen tun, diese Botschaft an die CIA weiterzuleiten und später einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Und das ist nun die Wahrheit.« Er holte tief Atem. »Ich gehe aus freien Stücken. Seit drei Generationen ist meine Familie – die besten Einwanderer, die es je gab, und ihre Nachkommen – in den Staaten von Amerikanern immer wieder herumgestoßen worden. Mein alter Herr hat im Ersten Weltkrieg mitgekämpft, ich habe mitgeholfen, die erste Atombombe zu bauen, aber was uns vor zwei Monaten, am 16. Juni, passiert ist, hat das Maß vollgemacht. Ich wollte ein Haus in Beverly Hills kaufen. Kennen Sie Beverly Hills in Los Angeles?«
    »Ja.«
    »Wir wurden abgewiesen, weil wir Chinesen sind. ›An Chinesen verkaufe ich nicht‹, sagte dieser Hurensohn. Und das war nicht das erstemal, Teufel, nein! Aber der Hurensohn sagte es vor Betty. Und das war’s dann.« Zornig schürzte er die Lippen.
    »Können Sie sich die Dummheit dieses Bastards vorstellen? Ich bin der beste Mann in meinem Fach, und dieser primitive Scheißkerl sagt mir: ›An Chinesen verkaufe ich nicht‹!« Er drehte den Schläger in den Händen. »Wollen Sie den Leuten das sagen?«
    »Selbstverständlich. Können Sie mir den Namen des Verkäufers und das Datum geben?«
    Yu nahm einen maschinengeschriebenen Zettel aus der Tasche.
    Dunross warf einen Blick darauf. »Danke!« Es waren zwei Namen, Adressen und Telefonnummern in Beverly Hills. »In beiden Fällen die gleiche Weigerung?«
    »Ja.«
    »Ich werde mich drum

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