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Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Titel: Hongkong 02 - Noble House Hongkong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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kümmern, Dr. Yu.«
    »Sie halten mich für kleinlich, was?«
    »Durchaus nicht. Es tut mir nur so schrecklich leid, daß es passiert ist und überall passiert – allen möglichen Leuten. Es ist sehr betrüblich.« Dunross zögerte. »Es passiert in China, in Japan, hier und auf der ganzen Welt. Chinesen und Japaner, Vietnamesen, Menschen aller Rassen sind gleichermaßen unduldsam und bigott. Nennt man uns hier nicht alle quai loh ?«
    »Aber in den Staaten dürfte es das nicht geben – nicht unter Amerikanern. Das macht mich wütend.«
    »Glauben Sie, daß man Ihnen gestatten wird, das Land auch wieder zu verlassen, wenn Sie einmal in China sind?«
    »Nein. Aber es ist mir auch piepegal. Ich gehe aus freien Stücken. Weder werde ich erpreßt, noch sind finanzielle Gründe für meine Entscheidung maßgeblich. Ich gehe einfach, und basta.«
    »Und die NASA? Ich wundere mich, daß sie einen solchen Unsinn geschehen ließ.«
    »Ach, man hat uns ein schönes Haus angeboten, aber es war nicht der Ort, wo wir leben mochten. Betty wollte dieses andere Haus haben, und wir hatten das Geld und die Position, um dafür zu zahlen, aber wir konnten es nicht kriegen. Es war nicht nur dieser Hurensohn, es war die ganze Nachbarschaft. Sie wollten uns nicht haben, also gehen wir dorthin, wo man uns haben will. Ist etwas dagegen einzuwenden, daß auch China seine force de frappe hat wie die Franzosen? Was denken Sie?«
    »Der Gedanke, daß ein Land Raketen mit Atomsprengköpfen besitzt, erfüllt mich mit Entsetzen.«
    »Es sind die Waffen unserer Zeit, Mr. Dunross.«
    »Allmächtiger Gott!« stieß Johnjohn entgeistert hervor. Havergill war ebenso geschockt. »Gehört Dr. Yu tatsächlich zur ersten Garnitur, Ian?«
    »Absolut. Ich habe mit einem Freund in Washington telefoniert.« Es war nach dem Mittagessen, und Dunross hatte den beiden Bankleuten eben über seine Gespräche im Hause Tiptops berichtet. »Und es stimmt auch, daß niemand weiß, was er vorhat. Nicht einmal, daß er aus Hawaii abgereist ist, wo er seinen Urlaub verbringen sollte.«
    »Allmächtiger Gott!« wiederholte Johnjohn. »Wenn China Fachleute wie ihn bekommt … Hören Sie mal, Ian, haben Sie eigentlich daran gedacht, Crosse oder Rosemont zu informieren, um das zu verhindern?«
    »Selbstverständlich, aber das kann ich nicht machen. Völlig unmöglich.«
    »Natürlich kann er das nicht machen! Haben Sie vergessen, was für uns auf dem Spiel steht?« Zornig deutete Havergill auf das Fenster. Vierzehn Stockwerke tiefer versuchte ein aufgebrachter, wütender Mob in die Bank einzudringen; die Postenkette der Polizei war dünn geworden.
    »Machen wir uns doch nichts vor, es ist ein Run, und wir werden bald mit unserer Weisheit am Ende sein! Wir haben kaum noch genug Bargeld, um den Tag durchzustehen, kaum genug, um den Regierungsbeamten ihre Gehälter zu zahlen. Gott sei Dank ist morgen Sonnabend! Wenn Ian eine Chance sieht, daß wir das Bargeld von der Bank of China bekommen, kann er es doch nicht riskieren, das ihm entgegengebrachte Vertrauen zu mißbrauchen! Haben Sie schon gehört, daß die Ho-Pak die Rolläden heruntergelassen hat, Ian?«
    »Nein. Seit ich Tiptops Haus verlassen habe, hetze ich herum wie ein Verrückter.«
    »Auch die Ching Prosperity hat geschlossen. Die Blacs greift auf ihre letzten Reserven zurück und hofft wie wir, daß sie noch die nächste halbe Stunde bis Feierabend durchhalten kann.« Havergill schob Dunross das Telefon hinüber. »Ian, bitte rufen Sie jetzt Tiptop an, es ist genau halb drei!«
    »Vorerst sind da noch einige Punkte zu klären«, sagte Dunross mit steinernem Gesicht. »Was ist mit den Thorium-Importen?« Er hatte bereits mit Fotograf Ng gesprochen, der sofort bereit gewesen war, ihm einen festen Auftrag auf jede Menge dieser seltenen Erde zu geben. »Werden Sie die dafür nötigen Devisen zur Verfügung stellen?«
    »Ja, vorausgesetzt, daß es keine Embargoware ist.«
    »Das brauche ich schriftlich.«
    »Sie werden es noch heute abend in Händen haben. Bitte rufen Sie jetzt an!«
    »In zehn Minuten. Das ist eine Frage des Gesichts. Sind Sie einverstanden, einen ständigen Kontaktmann der Bank of China im Haus zu haben?«
    »Aber ja, obwohl die Burschen einem von unseren Leuten nie Zutritt gewähren werden, aber bitte! Ihr Mann müßte ständig überwacht werden, und es könnte sich als nötig erweisen, gewisse Maßnahmen zu treffen, aus Sicherheitsgründen.«
    Johnjohn nickte. »Ja, aber das sollte kein Problem sein.

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