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Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Titel: Hongkong 02 - Noble House Hongkong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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außerordentliche Sitzung ein. Das könnten Sie doch machen – es sind genügend Direktoren in der Stadt, und es wäre nur fair, nicht wahr?«
    Havergill zögerte. »Ich werde es in Erwägung ziehen.«
    »Das genügt mir nicht!« beharrte Dunross.
    »Ich werde es in Erwägung ziehen. Bitte rufen Sie jetzt Tip …«
    »Für wann würden Sie die Sitzung einberufen? Wenn?«
    »Für nächste Woche.«
    »Nein! Heute! So wie Johnjohn vorschlägt.«
    »Ich habe gesagt, ich werde es in Erwägung ziehen«, brauste Havergill auf. »Jetzt rufen Sie bitte Tiptop an!«
    »Wenn Sie sich verpflichten, den Vorstand bis spätestens morgen 10 Uhr vormittags einzuberufen!«
    »Ich lasse mich nicht erpressen«, gab Havergill mit rauher Stimme zurück. »Wenn Sie Tiptop nicht anrufen wollen, werde ich es tun. Wenn die Chinesen uns Geld leihen wollen, werden sie es tun, ganz gleich, wer anruft. Ich bin nicht ermächtigt, Ihnen weitere Kredite zu gewähren. Ich werde erwägen, eine Vorstandssitzung für Montag vor Börsenbeginn einzuberufen. Mehr verspreche ich nicht.«
    Dunross zuckte die Achseln. Er nahm den Hörer auf und betätigte die Wahlscheibe.
    » Weyyyy? « meldete sich eine anmaßende Frauenstimme.
    »Den ehrenwerten Tip Tok-toh«, sagte er auf Kantonesisch. »Hier spricht der Tai-Pan.«
    »Ach, der Tai-Pan. Bitte warten Sie einen Augenblick!«
    Dunross wartete. Schweiß sammelte sich auf der Spitze von Johnjohns Kinn.
    » Weyyy? Tai-Pan, der Arzt ist bei ihm, er ist sehr krank. Bitte rufen Sie später wieder an!« Die Verbindung wurde unterbrochen, bevor Dunross noch etwas sagen konnte.
    Nach zehn Minuten rief er wieder an. Die Leitung war besetzt. Er versuchte es noch einige Male, ohne Erfolg.
    Es klopfte an der Tür, und der Hauptkassierer kam ins Zimmer gestürzt. »Entschuldigen Sie, Sir, aber die Schlangen reißen nicht ab! Ich schlage vor, daß wir die Abhebungen limitieren, sagen wir auf 1.000 …«
    »Nein!« schnitt Havergill ihm das Wort ab. »Wir müssen weitermachen. Zahlen Sie bis auf den letzten Penny aus!«
    Der Mann ging. Havergill wischte sich die Stirn. Dunross wählte. Immer noch besetzt. Kurz vor drei versuchte er es ein letztes Mal. »Wetten, sie haben den Hörer ausgehängt.« Seine Uhr zeigte drei Uhr eins. »Würden Sie sich erkundigen, wie es an der Börse gelaufen ist?«
    Havergill trocknete sich die Handflächen ab und wählte. »Charles? Was gibt es Neues?«
    »Der Index hat 37 Punkte verloren. Wir haben achtabgeben müssen.«
    »Du lieber Himmel«, sagte Johnjohn. Noch nie war der Kurs der Bank so tief gefallen, nicht einmal während der Unruhen des Jahres 1956.
    »Struan’s?«
    »9,50.«
    Die beiden Bankiers sahen Dunross an. Der Tai-Pan verzog keine Miene. Während der Makler weitere Notierungen durchgab, wählte er noch einmal Tiptop an. Wieder das Besetztzeichen. »Ich rufe ihn vom Büro aus an«, sagte er. »Sobald ich mit ihm gesprochen habe, verständige ich Sie. Was wollen Sie tun, wenn die Chinesen uns eine Abfuhr erteilen?«
    »Es gibt nur zwei Möglichkeiten. Wir warten auf die Pfunde, und der Gouverneur erklärt den Montag zum Bankfeiertag. Oder wir akzeptieren das Angebot aus Moskau.«
    »Das müßte schwerwiegende Folgen haben. Tiptop hat sich da sehr klar ausgedrückt. Es müßte unsere Beziehungen zur Volksrepublik gefährlich belasten.«
    »Das sind die einzigen Möglichkeiten.«
    Dunross stand auf. »Es gibt nur eine. Übrigens: Hat der Gouverneur Sie angerufen?«
    »Ja«, antwortete Havergill. »Er wünscht, daß wir um sechs Uhr nachmittags die Tresore öffnen. Für ihn, für Sie, Roger Crosse und einen gewissen Sinders. Um was geht es eigentlich?«
    »Hat er Ihnen das nicht gesagt?«
    »Nein. Nur daß es mit dem Official Secrets Act zu tun hat.«
    »Wir sehen uns um sechs.« Dunross verließ den Raum.
    Havergill wischte sich den Schweiß von der Stirn. »Das einzig Gute an der ganzen Misere ist, daß dieser arrogante Kerl noch mehr in der Klemme sitzt«, murmelte er zornig. Er versuchte noch einmal, Tiptop zu erreichen. Die Nummer war noch immer besetzt. »Setzen Sie sich mit dem sowjetischen Kontaktmann in Verbindung!« forderte er Johnjohn auf.
    »Aber das können wir doch nicht …« Johnjohn lief rot an.
    »Tun Sie es! Jetzt gleich!« Havergill, jetzt ebenfalls wütend, wählte noch einmal Tiptop an. Vergeblich.
    Dunross betrat sein Büro.
    »Mr. Toda ist da mit seiner üblichen Bagage.« Claudia verbarg weder ihren Widerwillen noch ihre Nervosität.
    »Lassen Sie sie

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