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Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Titel: Hongkong 02 - Noble House Hongkong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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chinesische Redewendung, Mr. Bartlett. Können Sie kochen?«
    »Nein.«
    »Es ist eines meiner Hobbies. Die Chinesen sagen, es ist wichtig zu wissen, wie man ein Messer hält, und daß man es nicht verwenden kann, solange man es nicht richtig zu halten weiß.«
    Bartlett schmunzelte. »Das Messer richtig halten? Ich werde daran denken. Nein, ich kann nicht kochen. Ich habe nie Zeit gefunden, es zu lernen.«
    »Die Chinesen sagen, es gibt drei Künste, in denen keine andere Zivilisation sich mit der ihren messen kann – Literatur, Tuschmalerei und Kochen. Ich wäre geneigt, ihnen zuzustimmen. Essen Sie gern gut?«
    »Die beste Mahlzeit meines Lebens wurde mir in einem Restaurant unweit von Rom auf der Via Flaminia, im Cásale, vorgesetzt.«
    »Dann haben wir zumindest das gemeinsam, Mr. Bartlett. Das Cásale gehört auch zu meinen Lieblingslokalen.«
    »Casey hat mich einmal hingebracht – spaghetti alla matriciana al dente bussetti und eine Flasche eiskaltes Bier, gefolgt von der piccata und noch mehr Bier. Ich werde es nie vergessen.«
    Gornt lächelte. »Dann werden wir vielleicht, solange Sie hier sind, einmal bei mir zu Abend essen. Ich kann Ihnen ebenfalls alla matriciana anbieten – und sie braucht keinen Vergleich zu scheuen – es ist das gleiche Rezept.«
    »Das wäre nett.«
    »Und dazu eine Flasche Valpolicella oder einen anderen guten Wein aus der Toskana.«
    »Ich persönlich trinke zu pasta gern Bier. Eisgekühltes amerikanisches Bier aus der Dose.«
    Nach einer Pause fragte Gornt: »Wie lange gedenken Sie in Hongkong zu bleiben?«
    »Solange ich brauche«, antwortete Bartlett ohne zu zögern.
    »Gut. Dann also ein Abendessen irgendwann nächste Woche? Dienstag oder Mittwoch?«
    »Dienstag wäre schön. Danke. Darf ich Miss Tcholok mitbringen?«
    »Selbstverständlich.« Und in flacherem Ton fügte er hinzu: »Dann werden Sie vielleicht auch schon wissen, was Sie tun wollen.«
    Bartlett lachte. »Und Sie werden feststellen können, ob ich ein Messer halten kann.«
    »Vielleicht. Aber führen Sie sich eines vor Augen, Mr. Bartlett: Wenn wir uns je zusammenschließen, um Struan’s anzugreifen, und wir den Kampf aufgenommen haben, gibt es keine Möglichkeit, uns noch zurückzuziehen, ohne elend zugerichtet zu werden. Ich müßte Ihrer sehr sicher sein. Schließlich könnten Sie sich, wenn auch arg mitgenommen, in die USA zurückziehen, aber wir bleiben hier – die Risiken wären also ungleich verteilt.«
    »Aber auch die Siegesbeute wäre ungleich verteilt. Sie bekämen etwas Unbezahlbares in die Hand, was mir keine zehn Cents wert wäre: Sie würden Noble House kassieren.«
    »Ja«, gab Gornt zu und beugte sich vor, um sich eine neue Zigarette zu nehmen. Sein linker Fuß schob sich hinter den Schreibtisch, um einen versteckten Knopf auf dem Fußboden zu drücken. »Lassen wir alles bis Dienstag und …«
    Die Gegensprechanlage klickte. »Verzeihen Sie, Mr. Gornt, soll ich die Vorstandssitzung verschieben?« fragte seine Sekretärin.
    »Nein«, antwortete Gornt. »Die können warten.«
    »Jawohl, Sir. Miss Ramos ist hier. Ob Sie ein paar Minuten Zeit für sie hätten.«
    Gornt tat überrascht. »Augenblick.« Er warf einen Blick auf Bartlett. »Sind wir fertig?«
    »Ja.« Bartlett stand sofort auf. »Es bleibt bei Dienstag. Lassen wir bis dahin alles laufen.« Er schickte sich an zu gehen, aber Gornt hielt ihn auf. »Augenblick, Mr. Bartlett«, sagte er, und dann ins Mikrophon: »Bitten Sie sie, hereinzukommen.« Er schaltete ab und erhob sich.
    Die Tür ging auf, und das Mädchen trat ein. Mit ihren fünfundzwanzig Jahren, kurzgeschnittenen schwarzen Haaren und dunklen Augen sah sie hinreißend aus.
    Sie war offensichtlich Eurasierin und trug enge, ausgewaschene amerikanische Jeans und eine Bluse. »Hallo, Quillan«, sagte sie mit einem Lächeln, das den Raum erwärmte. »Entschuldige, daß ich dich so überfalle, aber ich bin eben aus Bangkok zurückgekehrt und wollte nur mal guten Tag sagen.«
    »Schön, daß du vorbeikommst, Orlanda.« Gornt lächelte Bartlett zu, der sie anstarrte. »Das ist Linc Bartlett aus Amerika. Orlanda Ramos.«
    »Hallo«, sagte Bartlett.
    »Guten Tag … Oh, Linc Bartlett? Der millionenschwere amerikanische Waffenschmuggler?« begrüßte sie ihn lächelnd.
    »Wie bitte?«
    »Schauen Sie doch nicht so verdattert, Mr. Bartlett! Ganz Hongkong weiß es – Hongkong ist nur ein Dorf.«
    »Aber im Ernst, woher wissen Sie das?«
    »Ich habe es in meiner Morgenzeitung

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