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Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Titel: Hongkong 02 - Noble House Hongkong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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gelesen. Keine Sorge, die englischen Blätter werden erst in den Nachmittagsausgaben davon berichten, aber so um die Teestunde herum wird sich die ganze Presse vor Ihrer Tür versammeln.«
    »Danke.« Das hat mir noch gefehlt, dachte Linc verdrießlich, daß die verdammten Zeitungen hinter mir herjagen.
    »Keine Bange, Mr. Bartlett, ich werde Sie nicht um ein Interview bitten, obwohl ich freiberuflich als Reporterin für chinesische Zeitungen tätig bin. Ich bin wirklich sehr diskret. Nicht wahr, Quillan?«
    »Hundertprozentig. Das kann ich bezeugen«, antwortete Gornt. »Orlanda ist durchaus vertrauenswürdig.«
    »Wenn Sie mir natürlich ein Interview anbieten wollen – nehme ich an. Morgen.«
    »Ich werde es mir überlegen. Ramos – ist das ein spanischer Name?«
    »Portugiesisch. Aus Macao. Mein Vater arbeitete für Rothwell-Gornt in Schanghai – meine Mutter ist Schanghaierin. Ich wuchs in Schanghai auf, ging 1949 auf ein paar Jahre in die Staaten und besuchte in San Francisco die High School.«
    »Aber nein! Ich bin in Los Angeles zu Hause.«
    »Ich liebe Kalifornien«, sagte sie. »Wie gefällt Ihnen Hongkong?«
    »Ich bin eben erst angekommen.« Bartlett lächelte. »Wie es scheint, habe ich bei meinem Entree für einen Knalleffekt gesorgt.«
    Sie lachte. Wunderschöne weiße Zähne. »Hongkong ist in Ordnung, vorausgesetzt, Sie können alle paar Monate verreisen. Sie sollten ein Wochenende in Macao verbringen – ein Hauch der alten Welt, sehr hübsch, nur vierzig Meilen von hier, gute Fährschiffe. Es ist ganz anders als Hongkong.« Sie wandte sich an Gornt. »Noch einmal: Entschuldige die Störung, ich wollte nur guten Tag sagen …« Sie schickte sich an zu gehen.
    »Nein, wir sind fertig – ich wollte mich eben verabschieden«, fiel Bartlett ihr ins Wort. »Nochmals vielen Dank, Mr. Gornt! Wir sehen uns Dienstag, wenn nicht schon früher … Ich hoffe, auch Sie wiederzusehen, Miss Ramos.«
    »Ja, das wäre nett. Hier ist meine Karte – wenn Sie mir das Interview geben wollen, verspreche ich Ihnen eine freundliche Presse.«
    Gornt begleitete ihn zur Tür, kam zu seinem Schreibtisch zurück und nahm eine Zigarette. Sie zündete das Streichholz für ihn an, blies die Flamme aus und nahm in dem Sessel Platz, in dem Bartlett gesessen hatte.
    »Sieht nett aus«, sagte sie.
    »Ja. Aber er ist Amerikaner, naiv und ein sehr kecker Bursche, dem man vielleicht einen Dämpfer aufsetzen müßte.«
    »Und das soll ich für dich besorgen?«
    »Vielleicht. Hast du sein Dossier gelesen?«
    »O ja. Sehr interessant.«
    Orlanda lächelte.
    »Wozu sollte er Gewehre nach Hongkong schmuggeln?«
    »Wozu wirklich, meine Liebe? Vielleicht hat ihn jemand benutzt.«
    »Das muß die Antwort sein. Wenn ich sein Geld hätte, würde ich nie etwas so Dummes versuchen.«
    »Nein«, stimmte Gornt ihr zu.
    »Hat dir meine Vorstellung als freiberufliche Reporterin gefallen? Ich denke, ich war nicht schlecht.«
    »Ja, aber unterschätze ihn nicht! Er ist kein Dummkopf. Er ist sehr gerissen. Sehr.« Er erzählte ihr vom Cásale. »Das ist nicht zufällig. Er muß auch ein Dossier über mich haben, ein sehr detailliertes. Es gibt nicht viele Leute, die von meiner Vorliebe für dieses Lokal wissen.«
    »Vielleicht steht auch etwas über mich drin?«
    »Kann sein. Laß dich nicht von ihm erwischen! Von wegen deiner freiberuflichen Tätigkeit.«
    »Ich bitte dich, Quillan! Wer von den Tai-Panen, du und Dunross ausgenommen, liest chinesische Zeitungen? Und nicht einmal du kannst alle lesen. Ich habe auch schon ein bißchen was geschrieben … Wenn er mir ein Interview gibt, kein Problem. Mach dir keine Sorgen.« Sie schob den Ascher näher an ihn heran. »Habe ich es richtig gemacht? Mit Bartlett, meine ich?«
    »Perfekt. Du verschwendest deine Talente. Du solltest beim Film sein.«
    »Dann sprich doch mit deinem Freund über mich, liebster Quillan! Charlie Wang ist der größte Produzent in Hongkong. Und schuldet dir eine Menge Gefälligkeiten.«
    »Warum nicht?« erwiderte er trocken. »Aber ich glaube nicht, daß du sein Typ bist.«
    »Ich kann mich anpassen. Habe ich mich Bartlett gegenüber nicht so benommen, wie du es haben wolltest? Bin ich nicht genau richtig angezogen. Ganz auf amerikanisch?«
    »Ja, ja, das bist du.« Gornt musterte sie. »Du könntest die ideale Frau für ihn sein. Ich denke, du solltest vielleicht etwas Dauerhafteres daraus machen …«
    Sie wurde hellhörig. »Nämlich?«
    »Er und du, ihr könntet

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