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Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Titel: Hongkong 02 - Noble House Hongkong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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einen sehr guten Freund von Ihnen, Inspektor Brian Kwok, zu Unrecht verhaftet.«
    »Brian Kwok?« Dunross stockte der Atem. »Aber warum?«
    »Er wird zu Unrecht beschuldigt, für die Volksrepublik China spioniert zu haben und …«
    »Unmöglich!«
    »Das sage ich auch. Lächerlich! Der Vorsitzende Mao braucht keine kapitalistischen Spione. Er sollte sofort freigelassen werden, sofort – und wenn er Hongkong zu verlassen wünscht, sollte ihm das gestattet werden … sofort!«
    Dunross versuchte seine Gedanken zu ordnen. Wenn Tiptop sagte, daß Brian Kwok sofort zu entlassen war und man ihm erlauben solle, Hongkong sofort zu verlassen, dann war Brian Kwok ein Spion, aber das hielt Dunross für unmöglich, völlig unmöglich. »Ich … ich weiß nicht, was ich sagen soll …«, stotterte er.
    »Ich muß darauf hinweisen, daß man von alten Freunden kaum erwarten kann, daß sie alten Freunden beistehen, wenn ihre Polizei auf solche Abwege gerät. Heya ?«
    »Ich stimme Ihnen zu«, sagte er mit der richtigen Mischung aus Sorge und Mitgefühl. Und plötzlich schoß es ihm durch den Kopf: Allmächtiger, die wollen tauschen – Brian gegen das Geld! »Ich … ich werde mich gleich morgen mit den Behörden …«
    »Vielleicht könnten Sie noch heute nacht etwas unternehmen.«
    »Es ist jetzt schon zu spät, um den Gouverneur anzurufen, aber …« Dunross erinnerte sich an Armstrong und Sinders draußen in der Halle. »Ich werde etwas versuchen. Jetzt gleich. Das muß ein Irrtum sein, Mr. Tip. Jedenfalls bin ich sicher, daß der Gouverneur helfen wird. Und die Polizei auch. So ein … ein Mißgriff wird zweifellos verständnisvoll behandelt werden – so wie das Ersuchen der Victoria an die illustre Bank of China, ihr vorübergehend Bargeld zur Verfügung zu stellen?«
    Es folgte ein langes Schweigen. »Das wäre möglich. Alte Freunde sollten alten Freunden Beistand leisten und mithelfen, Fehler wieder gutzumachen. Ja, das wäre möglich.«
    Dunross hörte das unausgesprochene Wenn im Raum stehen und setzte die Verhandlung automatisch fort. »Haben Sie meine Nachricht erhalten, Mr. Tip? Ich habe mich um all die anderen Dinge gekümmert. Übrigens wird die Victoria bei der Finanzierung des Thoriums Hilfe leisten. Auch bei allen anderen Transaktionen – zu vorteilhaften Konditionen.«
    »Ach ja, danke. Ja, ich habe Ihre Nachricht erhalten und auch Ihre sehr freundliche Einladung. Tut mir leid, daß ich unpäßlich war. Auf wie lange würde Ihre Regierung das Darlehen benötigen, wenn es möglich wäre?«
    »Ich denke, dreißig Tage wären mehr als ausreichend, vielleicht genügen zwei Wochen. Aber es handelt sich um die Victoria, die Blacs und andere Banken und nicht um die Verwaltung von Hongkong. Ich könnte es Ihnen morgen sagen. Werden Sie uns das Vergnügen machen, zum Rennen zu kommen und am Lunch teilzunehmen?«
    »Zum Lunch wird es leider nicht gehen, aber vielleicht nachher.«
    Dunross lächelte in sich hinein. Der perfekte Kompromiß. »Selbstverständlich.«
    »Die Bemerkungen Ihres Schwagers in bezug auf das Reich der Mitte haben mich überrascht.«
    »Mich nicht weniger. Meine Frau und ihr Bruder sind sich seit Jahren entfremdet. Seine Ansichten sind unverständlich, feindselig und völlig irrig.« Nach einer kleinen Pause fügte er hinzu: »Ich hoffe, die Wirkung seiner Worte neutralisieren zu können.«
    »Ja, ich stimme Ihnen zu. Danke. Gute Nacht!«
    Dunross legte auf. Mann, o Mann! Brian! Und um ein Haar hätte ich ihm die AMG-Berichte anvertraut. Du lieber Himmel!
    Mit einiger Mühe nahm er seine Gedanken zusammen und ging in die Halle zurück. Armstrong und Sinders saßen noch da. »Guten Abend. Darf ich mich auf ein paar Minuten zu Ihnen setzen?«
    »Selbstverständlich, Mr. Dunross. Es ist uns ein Vergnügen. Darf ich Ihnen einen Drink anbieten?«
    »Tee. Chinesischen Tee. Danke!«
    Dunross beugte sich vor. »Wie ich höre, habt ihr Brian Kwok verhaftet«, begann er und hoffte, es wäre nichtwahr.
    Die beiden Männer starrten ihn an.
    »Wer hat es Ihnen erzählt?« fragte Armstrong.
    Dunross berichtete ihnen eingehend über das Gespräch. Die beiden Männer hörten zu, ohne einen Kommentar abzugeben. Nur hin und wieder tauschten sie Blicke. »Er bietet ganz offensichtlich einen Tausch an«, sagte Dunross. »Brian Kwok gegen das Geld.«
    Sinders nahm einen Schluck von seiner heißen Schokolade. »Wie wichtig ist das Geld?«
    »Sehr dringend, sehr wichtig, und je früher, desto besser. Wir

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