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Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Titel: Hongkong 02 - Noble House Hongkong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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bereitete der Gedanke, erwischt zu werden, Lim Unbehagen, aber der Wunsch, alles zu erfahren – natürlich nur, um den Tai-Pan und seine Familie zu schützen – war stärker als seine Bedenken. Oh, oh, lachte er in sich hinein, Goldenes Schamhaar ist ja ganz schön wütend! Casey kochte.
    »Hör endlich auf, Linc! Seit dem Frühstück gibst du an wie ein Bär, der mit der Schnauze in einen Bienenstock geraten ist.«
    »Und du?« konterte Bartlett. »Wir gehen mit Gornt, so wie ich es haben will!«
    »Das ist mein Deal, das hast du mir fünfzigmal zugesagt! Du hast es mir versprochen! Ich versuche doch nur, dich zu schützen. Ich weiß, daß du falschliegst!«
    »Du denkst, daß ich falschliege. Und alles nur wegen Orlanda.«
    »Das ist doch reiner Blödsinn! Ich habe dir meine Gründe hundertmal auseinandergesetzt. Wenn Dunross den Kopf aus der Schlinge ziehen kann, sind wir mit ihm besser dran als mit Gornt.«
    Casey fühlte, wie ihr Herz hämmerte. Seit ihrem gemeinsamen Frühstück mit Seymour Steigler beharrte Bartlett unerschütterlich auf seinem Standpunkt, wonach ihre Zukunft bei Gornt lag, und nichts, was sie vorbrachte, konnte ihn umstimmen.
    Nachdem sie es eine Stunde lang immer wieder versucht hatte, war sie auf ihr Zimmer gegangen, um die in der Nacht eingetroffenen Telexnachrichten zu erledigen.
    Erst in letzter Minute war sie auf die Straße gestürzt, um einen Hut zu kaufen.
    In der Hoffnung, der Hut werde ihm gefallen, hatte sie in der Halle auf ihn gewartet. Als sie darangehen wollten, den Frieden wiederherzustellen, hatte er sie unterbrochen: »Vergiß es«, hatte er gesagt. »Wir sind eben verschiedener Meinung. Na wenn schon!«
    Sie hatte gewartet, aber er merkte nichts. »Was meinst du?«
    »Sagte ich doch schon. Für uns ist Gornt der Beste.«
    »Ich spreche von meinem Hut.«
    Verdattert hatte er sie angestarrt. »Ach, darum siehst du so verändert aus! Ja, der ist okay.«
    Sie hätte sich das Ding vom Kopf reißen und ihm ins Gesicht schleudern mögen.
    »Ein Pariser Modell«, sagte sie. »Auf der Einladung steht: Hüte und Handschuhe. Es ist ein Blödsinn, aber Dunross meinte …«
    »Wie kommst du auf die Idee, daß er sich noch aus dem Schlamassel herauswinden kann?«
    »Er ist clever. Und er ist der Tai-Pan.«
    »Gornt jagt ihn zum Tempel hinaus.«
    »Sieht so aus. Lassen wir es jetzt dabei. Vielleicht sollten wir draußen warten; der Wagen wird pünktlich da sein.«
    »Augenblick, Casey! Was führst du im Schilde?«
    Ihrer Sache nicht sicher, fragte sich Casey, ob sie ihm von ihrem Plan mit der First Central erzählen sollte. Aber dazu liegt kein Grund vor, räumte sie ihre Bedenken aus. Wenn Dunross den Kredit bekommt und sich herauswursteln kann, werde ich es als erste erfahren. Dunross hat es mir versprochen. Dann kann Linc seine zwei Millionen bei Gornt abdecken, sie können sich wieder einkaufen, um ihre Leerverkäufe einzudecken und sich dabei dick und dumm verdienen. Gleichzeitig können Linc und ich zu Tiefstkursen kaufen und uns gesundstoßen. Ja, ich werde es als erste erfahren. Dunross hat es versprochen. Aber kann ich ihm vertrauen? Eine Welle von Ekel überkam sie. Kann man hier oder sonstwo überhaupt noch jemandem trauen?
    Gestern beim Dinner hatte sie ihm vertraut, ihm von ihrer Beziehung zu Linc erzählt und von der Vereinbarung, die sie eingegangen waren.
    »Ist das nicht ein bißchen hart? Für Sie beide?«
    »Ja. Ja und nein. Wir sind beide großjährig, und ich wünschte mir sehnlich, mehr zu erreichen, als nur Mrs. Linc Bartlett zu sein, eine Mutter-Geliebte-Dienstmädchen-Tellerwäscherin-Windelwäscherin-Sklavin und Grüne Witwe. Das ist das Ende für jede Frau. Man sitzt immer zu Hause, und am Ende wird das Zuhause zum Gefängnis, das man bis zu seinem Tod nicht mehr verlassen kann. Ich habe es schon zu oft gesehen.«
    »Einer muß sich doch um das Haus und die Kinder kümmern. Die Aufgabe des Mannes ist es, Geld zu verdienen. Die Frau …«
    »Ja. Meistens. Aber das ist nichts für mich. Ich will ein anderes Leben. Ich erhalte meine Familie. Mein Schwager ist gestorben, ich muß für meine Schwester und ihre Kinder sorgen, und meine Mutter und mein Onkel werden auch nicht jünger. Ich hatte eine gute Erziehung, und im Geschäft bin ich besser als die meisten anderen. Die Welt verändert sich, alles verändert sich, Ian.«
    »Wie ich schon sagte: Gott sei Dank, hier noch nicht.«
    Sie erinnerte sich, wie sie ihm contra geben wollte, sich aber dann eines

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