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Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Titel: Hongkong 02 - Noble House Hongkong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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heraus. »Habe ich nicht allen, auch Ihnen, den Puls gefühlt? Haben nicht alle, auch Sie, die Transaktion gebilligt, oder zumindest nicht mißbilligt? Das können Sie nicht machen«, knurrte er.
    »Ich habe es schon gemacht«, hielt Dunross ihm entgegen.
    »Sie haben weiter nichts gemacht als etwas bekanntgegeben«, mischte Gornt sich grob ein. »Wie wollen Sie zahlen? In dreißig oder dreihundert Tagen?«
    Dunross sah ihn nur an. »Es ist ein öffentliches Gebot. Unsere Abschlußzahlung folgt in dreißig Tagen. Pug, Sie haben das schriftliche Gebot bis Montag um neun Uhr dreißig auf Ihrem Schreibtisch – mit einer Anzahlung, um das Angebot zu zementieren.«
    Vorübergehend wurde er übertönt, als die anderen nun zu reden begannen und Fragen stellten. Jeder einzelne machte sich Gedanken, wie weit diese überraschende Entwicklung ihn persönlich berührt. Noch nie war eine schon abgemachte Übernahme angefochten worden. Johnjohn und Havergill waren wütend, daß man sie nicht konsultiert hatte, und der andere Bankmann, Southerby von der Blacs, die als kaufmännisches Akzepthaus für Superfoods agierte, war ebenso verärgert, weil er Überraschungen dieser Art nicht liebte. Aber alle Bankleute, Richard Kwang eingeschlossen, überdachten die Möglichkeiten, denn wenn die Börse normal funktionierte und der Noble-House-Kurs sich auf seiner normalen Höhe bewegte, dann konnte sich das Angebot für beide Seiten sehr günstig auswirken. Alle Welt wußte, daß die Geschäftsführung von Struan’s die reiche, aber stagnierende hang revitalisieren konnte, daß der Ankauf Noble House enorm stärken, den Jahresumsatz um mindestens zwanzig Prozent heben und selbstverständlich die Dividenden erhöhen’ würde. Dazu kam, daß die Gewinne in Hongkong bleiben und nicht an einen Außenseiter fallen würden. Vor allem nicht an Biltzmann.
    Mein Gott, dachte Barre, von großer Bewunderung und nicht wenig Neid erfüllt, hier in aller Öffentlichkeit an einem Sonnabend das Angebot zu machen, das war wirklich brillant von Ian! Nicht die Spur eines Gerüchts, daß er das Unvorstellbare in Angriff zu nehmen beabsichtigte, nichts, was einen etwas hätte ahnen lassen, so daß man sich vorige Woche in aller Stille mit einem einzigen Telefonanruf hätte zum Tiefstkurs eindecken und so ein Vermögen verdienen können. Brillant. Natürlich werden Pugmires General-Stores-Aktien Montag, sobald die Börse geöffnet ist, wie Raketen in die Höhe schießen. Mann, ich hätte ein hübsches Sümmchen verdienen können, wenn … Aber vielleicht ist es noch nicht zu spät. Die Gerüchte, wonach die Victoria Struan’s nicht mehr unterstützen wolle, waren offensichtlich aus der Luft gegriffen …
    Moment mal, dachte Sir Luis Basilio, haben wir vorige Woche nicht für den Bevollmächtigten eines Kunden ein Riesenpaket General Stores gekauft? Du lieber Himmel, war der Tai-Pan schlauer als wir alle? Aber Madonna, Moment mal, wie paßt das zu dem Run auf seine Aktien, zum Krach an der Börse, und woher nimmt er das Geld, das er braucht, um die Sache zu finanzieren, und wie steht es … Auch Gornt stellte Überlegungen an, und es wurmte ihn, daß er nicht an diese Kriegslist gedacht hatte. Aber was soll’s? Ian kann doch gar nicht zahlen! Er hat keine Chance …
    »Können wir darüber berichten, Tai-Pan?« Haplys schneidende kanadische Stimme übertönte das lärmende Gerede.
    »Gewiß, Mr. Haply.«
    »Darf ich Ihnen einige Fragen stellen?«
    »Hängt von den Fragen ab«, antwortete Dunross leichthin. Er sah die durchdringenden braunen Augen und lächelte belustigt. Wir könnten so einen kaltschnäuzigen Typ in der Familie gut gebrauchen – wenn man ihm Adryon anvertrauen könnte.
    »Es ist das erstemal, daß eine Übernahme angefochten wird. Darf ich erfahren, warum Sie es gerade jetzt tun?«
    »Struan’s hat schon immer neue Wege beschritten. Und was den Zeitpunkt angeht, scheint er uns perfekt.«
    Biltzmann fiel ihm ruppig ins Wort: »Wir haben ein Abkommen getroffen, und das ist fix. Stimmt das etwa nicht, Fug?«
    »Es war fix, Mr. Biltzmann«, sagte Dunross mit einiger Schärfe, »aber wir fechten es an, wie das auch in den Staaten, nach amerikanischen Regeln, üblich ist. Sie haben doch wohl nichts dagegen einzuwenden? Wir sind natürlich hier nur Amateure, aber wir lernen gern von erfahrenen Freunden. Bis zur Aktionärsversammlung ist nichts endgültig entschieden, so lautet doch das Gesetz, nicht wahr?«
    »Ja, aber … aber es war

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