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Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Titel: Hongkong 02 - Noble House Hongkong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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Noble House kann es sich nicht leisten, heute oder morgen oder Montag führerlos dazustehen. Wenn Travkin reitet und verliert, wäre das arg, aber nicht so arg. Doch ich werde nicht stürzen. Ich werde siegen. Bei Alexei bin ich nicht sicher. Ich kann siegen – wenn ich die Götter auf meiner Seite habe. Aber wie weit kann ich mich auf die Götter verlassen?
    » Iiiiii , mein Junge«, hatte der alte Tschen-Tschen oft gesagt, »erwarte nie Hilfe von den Göttern, so sehr du auch versucht haben magst, sie durch Geld oder Versprechungen günstig zu stimmen! Götter sind Götter, und Götter gehen auch manchmal essen, sie schlafen, langweilen sich und wenden ihre Augen ab. Die Götter sind wie Menschen: Es gibt gute und böse, faule und fleißige, nette und miese, dumme und kluge! Wozu sonst wären sie Götter, heya ?«
    »Sie müssen sich entscheiden, Tai-Pan. Es ist höchste Zeit.«
    Einen gallebitteren Geschmack im Mund, kam Dunross in die Gegenwart zurück.
    »Ja, Sie reiten«, sagte er und klopfte Travkin freundschaftlich auf die Schulter. »Reiten Sie und siegen Sie!«
    Der knorrige zähe Russe blickte zu ihm auf, nickte kurz und ging sich umziehen. Er sah Suslew, der ihn von der Tribüne aus beobachtete. Ein Schauer lief ihm den Rücken hinunter. Suslew hatte versprochen, daß Nestorowa zu Weihnachten nach Hongkong kommen, zu ihm nach Hongkong kommen und bei ihm bleiben werde.
    Wenn er mitmachte und tat, was man von ihm verlangte.
    Glaubst du das? Nein! Nein, kein Wort glaube ich, diese matyeryebyets sind allesamt Lügner und Betrüger, aber vielleicht dieses eine Mal … o Herr Jesus, warum hat er mir befohlen, mich mit Dunross nachts, spät nachts in den Sinclair Towers zu treffen? Zu welchem Zweck? Was soll ich tun? Denk nicht nach, Alter! Du bist alt und wirst bald tot sein. Aber jetzt ist es deine Pflicht, das Rennen zu gewinnen. Wenn du siegst, wird der Tai-Pan tun, was du von ihm verlangst. Und wenn du verlierst? Ob du gewinnst oder verlierst, wie kannst du mit der Schande leben, den Mann zu verraten, der dir geholfen hat und dir vertraut? Er betrat die Garderobe.
    Dunross warf einen Blick auf den Totalisator. Die Quoten waren zurückgegangen.
    Schon jetzt hatten die Einsätze zweieinhalb Millionen erreicht. Butterscotch Lass notierte 3 zu 1, Noble Star 7 zu 1, obwohl der Jockey noch nicht genannt war, Pilot Fish 5 zu 1, Golden Lady 7 zu 1. Es ist noch früh, dachte er, es bleibt noch soviel Zeit zum Setzen, Travkin wird die Quoten herunterdrücken. Ein eisiger Schrecken durchfuhr ihn. Ich frage mich, ob da eine Schiebung im Gang ist, ein Handel zwischen Jockeys und Trainern? Bei diesem Rennen werden wir alle höllisch aufpassen müssen.
    »Ach, Ian!«
    »Guten Tag, Sir!« Sir Geoffrey trat auf ihn zu. Dunross begrüßte ihn mit einem Lächeln, und dann Havergill, der den Gouverneur begleitete. »Tut mir leid wegen Winwell Stag, Paul, ich fand, er lief großartig.«
    »Joss«, gab Havergill höflich zurück. »Wer reitet Noble Star?«
    »Travkin.«
    Die Miene des Gouverneurs erhellte sich. »Eine ausgezeichnete Entscheidung! Ja, er wird dem Rennen Farbe geben. Für einen Augenblick fürchtete ich schon, Sie könnten versucht sein, selbst …«
    »Ich war es, Sir, und bin es immer noch.« Ein Lächeln spielte um seine Lippen. »Und wenn Travkin in den nächsten Minuten von einem Bus überfahren wird, reite ich ihn.«
    »Um unser aller willen hoffe ich, daß das nicht geschieht. Wir können nicht zulassen, daß Ihnen etwas zustößt. Die Bahn befindet sich in einem schrecklichen Zustand.« Ein Regenschauer fegte über sie hin, hörte aber gleich wieder auf. »Bis jetzt hatten wir Glück. Keine Unfälle. Wenn der Regen heftiger wird, sollte man überlegen, die Veranstaltung abzubrechen.«
    »Wir haben die Möglichkeit ins Auge gefaßt, Sir. Wir sind ein bißchen spät dran.
    Das Rennen wird sich um zehn Minuten verzögern. Wenn das Wetter noch so lange hält, werden die meisten Leute zufrieden sein.«
    Sir Geoffrey musterte ihn. »Übrigens, Ian, ich habe vor einigen Minuten den Minister angerufen, aber er war schon in einer Sitzung. Ich habe Bescheid hinterlassen, und er wird zurückrufen, sobald er kann. Es hat den Anschein, als ob die Verzweigungen dieser verflixten Profumo-Affäre der Regierung wieder einmal schwer zu schaffen machen. Solange die Untersuchungskommission nicht ein für alle Male die Gerüchte zum Schweigen bringt, wonach auch andere Regierungsmitglieder in den Skandal verwickelt

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