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Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Titel: Hongkong 02 - Noble House Hongkong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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Or… in Orlandas Wohnung, und Ian …«
    »Irren Sie sich da nicht, Casey? Hören …«
    »Nein, Orlanda hat es mir gesagt.«
    »Ja? Sie konnte sich auch retten?«
    »Ja. Sie war bei mir, in meiner Nähe, da hinten. Es hat sich alles vor meinen Augen abgespielt. Ich sah die grauenhafte Steinlawine herunterkommen und das Haus einstürzen, und dann lief ich hierher. Ian kam, um zu helfen, und Linc …«
    »Dunross? Hat auch er sich retten können?« Seine Worte klangen rauh.
    »Ja, ja, er ist da unten. Ein Teil der Trümmer hatte sich verschoben, und der Aufzug war voll Leichen. Er ist irgendwo da unten und sucht …« Ihre Stimme brach.
    Sie sah, daß Gornt seine Aufmerksamkeit wieder dem Hang zuwandte. »Wer ist denn noch davongekommen?«
    »Jacques, die Tschens, dieser Zeitungsmann, wie hieß er doch …« Sie konnte sein Gesicht nicht sehen. »Tut es Ihnen leid … daß Ian lebt?«
    »Nein. Ganz im Gegenteil. Wo ist er hin?«
    »Da hinunter.« Sie nahm ihm die Stablampe aus der Hand und zeigte ihm die Richtung. »Dort, bei diesem Überhang. Da habe ich ihn zum letztenmal gesehen.« Ein Lichtschein fiel auf sein Gesicht, auf seine dunklen Augen, aber sie verrieten nichts.
    »Bleiben Sie da«, sagte er, »hier sind Sie in Sicherheit.« Er nahm die Taschenlampe zurück und drang abermals auf dem mit Trümmern bedeckten Hang vor. Bald hatte ihn die Finsternis verschlungen.
    Der Regen war stärker geworden. Gornt spuckte die Galle aus dem Mund. Er war froh, daß sein Feind lebte; andererseits aber ärgerte es ihn, daß er unverletzt davongekommen war … aber letztendlich es war ihm lieber, daß er noch lebte.
    Er arbeitete sich weiter über die morastige Mondlandschaft hinunter. Eine Steinplatte wippte und gab unter seinem Tritt nach. Er stolperte, schürfte sich das Schienbein auf und fluchte. Hatte doch dieser verdammte Dunross rechtzeitig das Haus verlassen! Dieser Kerl muß doch wirklich einen Schutzengel haben! Aber vergiß nicht: Auch dir waren die Götter gnädig!
    Er blieb stehen. Von irgendwo in der Nähe kamen schwache Hilferufe. Er lauschte angestrengt, konnte aber die Richtung nicht ausmachen. »Wo sind Sie?« rief er und horchte von neuem. Nichts. Zögernd setzte er seinen Weg fort. Braucht nur einer schief hinzugucken, dachte er, und die ganze Scheiße rutscht noch hundert Meter tiefer. »Wo sind Sie?«
    Als er in die Nähe der Aufzugsreste kam, ließ er sein Licht auf die Leichen fallen, erkannte aber keinen. Er bog um eine Ecke und tauchte unter einen Überhang. Plötzlich blendete ihn eine Taschenlampe.
    »Was, zum Teufel, treiben Sie da, Quillan?« Dunross starrte ihn an.
    »Ich habe Sie gesucht«, antwortete Gornt grimmig und richtete sein Licht auf ihn.
    »Casey sagte mir, Sie spielten hier irgendwo Verstecken.«
    Seine Arme aufgerissen und blutig, seine Kleidung in Fetzen, saß Dunross auf einem Schutthaufen. Als diese Trümmer in Bewegung geraten waren, verrammelten sie gleichzeitig den Zugang. Bei dem Versuch, sich in Sicherheit zu bringen, hatte ihm ein Stein die Taschenlampe aus der Hand geschlagen, und als die Lawine endlich zum Stehen kam, war er zusammen mit Clinker eingeschlossen gewesen. Es hatte seiner ganzen Willenskraft bedurft, nicht die Nerven zu verlieren. Geduldig suchte er nach der Lampe. Zoll für Zoll. Und fand sie, als er schon nahe daran gewesen war aufzugeben. Bei dem Licht verließ ihn die Angst. Es hatte ihm einen Weg gewiesen, sich zu befreien. Seine Lippen lächelten Gornt an. »Tut es Ihnen leid, daß ich nicht tot bin?«
    Gornt zuckte die Achseln und gab ihm das gleiche falsche Lächeln zurück. »Ja. Aber es wird noch früh genug soweit sein.«
    Der Überhang ächzte und knarrte, und Dunross richtete den Strahl seiner Lampe nach oben. Beide Männer hielten den Atem an. »Noch früher, wenn wir nicht schleunigst machen, daß wir hier herauskommen.« Dunross stand auf. Ein stechender Schmerz bohrte sich in seinen Rücken.
    »Sie haben sich doch nicht verletzt, hoffe ich?«
    Dunross lachte und fühlte sich schon wohler. Der Schrecken des Lebendbegrabenseins verflog. »Nein. Wollen Sie mir zur Hand gehen?«
    »Wobei?«
    Dunross deutete mit der Lampe. Jetzt konnte Gornt den alten Mann sehen. »Als ich versuchte, ihn rauszuholen, wurde ich selbst eingeschlossen.« Sofort hockte Gornt sich nieder, und zusammen räumten sie soviel Schutt wie möglich weg, um sich mehr Bewegungsraum zu schaffen.
    »Er heißt Clinker. Seine Beine sind scheußlich zugerichtet, und er hat

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