Hongkong 02 - Noble House Hongkong
Vermögen zurück und werde Steward im Jockey-Club! Ayeeyah! Was für ein Joss!« Wieder probierte er seine Beine aus und kletterte dann eilig davon, um sich in Sicherheit zu bringen.
»Wenn dieser Schutthaufen Teil des zwölften Stockwerks war, sollte der achte da hinten sein«, meinte Dunross.
»Und wenn dieser alte Scheißer überlebt hat, könnte es auch Bartlett gelungen sein.«
Gornt nickte. »Könnte sein. Wollen mal sehen!«
14
23.05 Uhr:
Ein Militärfahrzeug kam im dichten Regen heraufgesaust und blieb in der Nähe des Befehlsstands stehen. Männer der Irish Guard in Drillichanzügen und Regenmänteln, einige mit Feuerwehrbeilen ausgerüstet, sprangen herunter. Ein Offizier erwartete sie schon. »Da hinauf, Sergeant! Sie arbeiten neben Sergeant Major O’Connor!« Mit seinem Offiziersstöckchen wies der junge Mann auf die rechte Seite der Mure. »Es darf nicht geraucht werden, irgendwo strömt immer noch Gas aus. Und nun macht man ein bißchen zack!«
»Wo steht die A-Kompanie, Sir?«
»Auf der Po Shan. In der Kotewall Road haben wir eine Erste-Hilfe-Station eingerichtet. Meldungen an mich über Kanal 4. Ab mit euch!«
Die Männer starrten entsetzt auf die von dem Erdrutsch angerichtete Verwüstung und setzten sich in Bewegung. Der Offizier kehrte zu seinem Befehlsstand zurück und nahm den Hörer des Feldtelefons ab. »D-Kompanie, hier spricht der Befehlsstand. Bitte um einen Bericht.«
»Wir haben vier Leichen und zwei Verwundete geborgen – eine Chinesin namens Kwang, mehrfache Knochenbrüche, und ihren Mann, nur ein bißchen durchgeschüttelt.«
»In welchem Teil des Gebäudes hatten sie sich aufgehalten?«
»Im fünften Stock. Wir nehmen an, daß die schweren Trägerbalken sie geschützt haben. Sie wurden in die Erste-Hilfe-Station in der Kotewall Road gebracht. Wir hören hier einen, der steckt tief unten, aber wir können nicht an ihn ran – die Feuerwehr kann ihre Autogenschneidbrenner nicht einsetzen. Das Gas ist zu stark. Sonst liegt hier nichts vor, Sir.«
»Machen Sie weiter!« Der Offizier drehte sich um und winkte eine Ordonnanz herbei. »Sehen Sie mal nach, was diese Burschen von der Gasgesellschaft treiben, warum nichts weitergeht! Blasen Sie ihnen gehörig Pfeffer unters Hemd!«
»Jawohl, Sir!«
Er wechselte den Kanal. »Erste-Hilfe-Station Kotewall Road. Hier spricht der Befehlsstand. Wie sieht es aus?«
»Bisher vierzehn Leichen, Captain, und neunzehn Verletzte, einige schwer. Wir bemühen uns, ihre Identität festzustellen. Sir Dunstan Barre haben wir ausgegraben, er hat sich nur ein Handgelenk gebrochen.«
»Machen Sie weiter! Auf Kanal 16 hat die Polizei einen Suchdienst eingerichtet. Geben Sie ihnen, so rasch Sie können, alle Namen von Toten und Verletzten durch!«
»Wird gemacht, Sir. Hier ist ein Gerücht aufgetaucht, daß wir das ganze Gebiet evakuieren müssen.«
»Der Gouverneur, der Polizeipräsident und der Branddirektor beraten gerade darüber.« Müde rieb sich der Offizier das Gesicht und stürzte wieder hinaus, um abermals einen Mannschaftswagen, diesmal mit Gurkhas besetzt, in Empfang zu nehmen. Nicht weit von ihnen, unter dem Vordach der Sinclair Towers, standen der Gouverneur, der Polizeipräsident und der Branddirektor. Ein weißhaariger Ingenieur des Bauamtes stieg aus einem Wagen und eilte auf sie zu.
»Guten Abend, meine Herren«, begrüßte er sie. »Wir haben jetzt alle Gebäude von der Po Shan bis hier herunter untersucht. Neunzehn davon empfehle ich zu räumen.«
»Großer Gott«, explodierte Sir Geoffrey. »Wollen Sie damit sagen, daß der ganze Berg abbricht?«
»Nein, Sir. Aber wenn der Regen anhält, könnte es zu einem weiteren Erdrutsch kommen. Dieses Gebiet hat eine lange Geschichte solcher Katastrophen.« Er deutete ins Dunkel. »In den Jahren 1941 und 1950 gab es welche an der Bonham Street, 59 ein Desaster an der Lytton Road … die Liste ist endlos.«
»Welche Gebäude?«
Der Ingenieur reichte dem Gouverneur eine Liste. »Ich fürchte, es sind mehr als zweitausend Menschen davon betroffen.«
Die Blicke aller wandten sich dem Gouverneur zu. Er las die Liste und ließ seine Augen über den Hang schweifen. »Also gut«, stimmte er zu, »wenn es sein muß. Aber sagen Sie Ihren Leuten, es soll ein geordneter Rückzug sein! Ich will keine Panik haben.«
»Jawohl, Sir.« Der Mann ging zu seinem Wagen zurück.
»Können Sie uns nicht noch Leute zur Verfügung stellen, Donald?«
»Im Moment leider nicht, Sir«, antwortete der
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