Honigkäfer (Käfer-Reihe) (German Edition)
alles gut. Vielleicht ist der Wein dafür verantwortlich..."
"Bist du Wein nicht gewohnt?", fragte er mit zusammen gezogenen Augenbrauen.
"Nein, Monsieur."
Lucien legte zärtlich zwei Finger um ihr Kinn und flüsterte: "Ich bin nicht Monsieur, mein Honigkäfer."
Bei seinen letzten Worten war sein Gesicht so nah, dass sich ihre Lippen berührten, während er sprach.
"Wie heiße ich?"
"Lucien", hauchte sie. "Ihr....Ihr heißt Lucien..."
"Immer noch falsch", erwiderte er und seine Zunge stupste vor ihre Unterlippe. Jeanne schloss die Augen, weil er so aus der Nähe Balthasar so sehr ähnelte, dass sie sie kaum auseinander halten konnte. Alkohol rauschte durch ihr Blut und die Berührung seiner Zunge brannte heiß auf ihren Lippen.
"Wie heiße ich, Honigkäfer?" Luciens Stimme war jetzt so dunkel wie die seines Bruders.
"Balthasar...", murmelte sie benommen, während sie spürte, wie ihr Mund darum bettelte, endlich von ihm geküsst zu werden. Lucien lachte kaum hörbar.
"Immer noch falsch, meine Schöne.." Wieder berührte er ihre Lippen, während er sprach und in diesem Moment bemerkte Jeanne ihren Fehler.
"Oh, ich vergesse immer das "du", weil es so ungewohnt ist." Sie schluckte. "Lucien...du bist Lucien."
"Stimmt", hauchte er. Seine Lippen schlossen sich über ihren und dann küsste er sie langsam, aber sehr gekonnt. Lucien schien wesentlich mehr Übung darin zu haben, als sein Bruder, der bei dieser Art von Zärtlichkeit, so schien es Jeanne, fast ein wenig unsicher wirkte.
Lucien löste sich von ihr, nahm einen Schluck von dem Rotwein und legte seine Lippen dann wieder sanft auf ihre. Jeanne öffnete den Mund und Wein floss hinein, während Luciens Zunge sich um ihre wand. Sie legte den Kopf schief und erwiderte seine Zärtlichkeiten. Wie war er nur auf die Idee mit dem Wein gekommen?
Jeanne hielt still, während er wieder das Glas an die Lippen setzte. Noch mal floss Wein in ihren Mund, während Luciens Hände sich um ihr Hinterteil legten und sie näher zu sich an den Rand der Tischplatte zogen. Jeanne war schwindelig von dem Alkohol, doch sie wollte nicht aufhören. Nochmal nahm Lucien einen großen Schluck, Jeannes Mund lief über und Wein floss ihren Kinn hinab bis in ihr Dekolletee. Lucien lachten dunkel und versuchte, noch etwas von dem Wein aufzulecken, bevor er zwischen Jeannes Brüsten verschwand.
"Da mein Bruder offensichtlich so einen Eindruck auf dich gemacht hat, muss ich mich wohl besonders anstrengen", sagt er dann und hatte grüblerisch die Brauen zusammen gezogen. Jeanne, die sofort wieder etwas nüchterner wurde, als sie daran dachte, dass er nun vermutlich über sie herfallen wollte, schüttelte abwehrend den Kopf.
"Nein, Monsieur, bitte..."
Lucien schnalzte missbilligend mit der Zunge.
"Lucien", berichtigte sie sich schnell. "Ich bitte dich..."
"Komm mit!" Er zog sie von dem Tisch und Jeanne schwankte leicht. Als er es bemerkte, hob er sie wieder hoch und trug sie erneut auf seinen Armen.
"Glaube nicht, dass ich dich zu irgendetwas zwingen werde", sagte er, während er mühelos die Stufen in die oberere Etage erklomm. "Wir probieren etwas aus, das Balthasar garantiert nicht gemacht hat."
"Lucien...bitte", flehte Jeanne.
"Und nur wenn es dir gefällt, machen wir weiter."
Etwas kraftlos ließ Jeanne sich in seinen Armen hängen. Lucien war einfach so unbeirrlich, wenn er sich an einem Thema festgebissen hatte, würde er nicht aufhören, so lange bis er zufrieden war. Jeanne fühlte sich immer noch benommen von dem Alkohol und sie schloss sie Augen. Erst als Lucien sie auf etwas Weichem ablegte, hob sie die Lider wieder. Jeanne fand sich in seinem Schlafzimmer wieder, genauer gesagt mitten auf seinem Bett. Lucien kniete zwischen ihren Beinen, die Hände locker vor sich. Jeanne wollte zurückweichen, doch in ihrem Rücken war nur die harte Lehne.
Lucien sah ernst auf sie herunter. "Vertrau mir und ich verspreche dir im Gegenzug, dass ich aufhöre, sobald du es sagst."
Jeanne zögerte, alles um sie herum drehte sich und in dem matten Licht einer untergehenden Sonne sah Lucien seinem Bruder wieder viel zu ähnlich.
"Mach einfach wieder die Augen für einen Moment zu", hörte sie Lucien sagen. Jeanne wusste, er würde nicht aufgeben. Und je mehr sie ihn vermutlich verärgerte, indem sie sich allem verweigerte, desto höher war die Wahrscheinlichkeit, dass er ihr seinen Willen aufzwingen würde, so wie Balthasar es auch getan hatte. Also nickte sie stumm und schloss die Lider.
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