Honigtot (German Edition)
mit Deborah, weil sie, ebenso wie sie, sehr bald unter dem giftigen Stachel der Liebe würde leiden müssen. Der Gedanke versöhnte sie vollends. Sie stand auf und küsste Deborah auf den Mund. Es war ein zärtlicher, schwesterlicher Kuss, der das Versprechen auf mehr in sich trug.
So war es beschlossen. Am nächsten Abend würden sie Albrecht gemeinsam verführen.
„Ich denke, wie ihr das im Detail anstellt, bleibt euch überlassen“, sagte Jakob sachlich. „Ich werde euch jetzt erklären, wie ihr das Schlafmittel zu dosieren habt. Zu wenig ist genauso gefährlich wie zu viel. Passt gut auf.“
Am Ende der Besprechung meinte Jakob ohne jegliche Überleitung zu Deborah: „Nun, dann werde ich Maß nehmen. Zieh sie aus.“ Damit brachte er das junge Mädchen vollends aus dem Konzept.
„Wie …?“ Hilfesuchend blickte Deborah zu Marlene. Aber da hatte sich Jakob bereits vor sie hingekniet und streifte ihr den rechten Schuh ab.
Verblüfft hielt er inne und starrte auf ihren nackten Fuß. „Keine Strümpfe?“, fragte er mit einem schiefen Lächeln und genoss dabei die Wärme ihrer Haut.
„Es … ist zu heiß“, stotterte Deborah. Draußen herrschten ungefähr 15 Grad. In der Eile, Marlene nachzufolgen, hatte sie an Strümpfe keinen Gedanken verschwendet. Die unerwartete Berührung durch Jakobs Hand hatte sie erregt und das Blut schoss ihr jetzt unkontrolliert in die Wangen.
Marlene, die alles beobachtet hatte, konnte die plötzliche, erotisch aufgeheizte Stimmung im Raum nicht mehr ertragen. Angewidert wandte sie sich ab. „Tut euch keinen Zwang an, ihr zwei. Ich warte dann draußen.“ Sie nahm ihre Tasche und Handschuhe und ging zur Tür.
„Marlene!“ Jakobs Ruf war scharf wie ein Pfiff. Marlene blieb stehen, drehte sich aber nicht um. Sie konnte ihm jetzt nicht in die Augen blicken.
„Du vergisst hoffentlich nicht deinen Schwur?“
„Solange du ihn nicht vergisst“, konterte sie spitz und schloss die Tür hinter sich.
Jakobs gesamte Aufmerksamkeit galt nun Deborah. Langsam fuhr seine Hand ihre zarte Wade bis zum Knie hinauf. Deborah hielt den Atem an. Doch zu ihrer Enttäuschung zog er die Hand unvermittelt zurück. „Leider. Jetzt ist nicht die Zeit. Ich muss Maß nehmen. Du möchtest doch ein Paar neue Schuhe, oder? Was sonst hätte dich wohl hierher geführt - außer meinem Ruf, der beste Schuster von Krakau zu sein?“ Wieder lächelte er sein unwiderstehlich schiefes Lächeln.
Er zog Deborah auch den zweiten Schuh aus, fasste blind hinter sich und zog eine große, zerschrammte Holzkiste heran. Er griff hinein und holte ein Maßband und zwei Holzmuster hervor, die wie Füße geformt waren.
Was danach folgte war das Intensivste, was Deborah je in ihrem jungen Leben widerfahren war. Bisher hatte ihr Körper weniger auf Zärtlichkeiten, als vielmehr auf Härte und Rücksichtslosigkeit reagiert; der Schmerz hatte sie erregt und herausgefordert.
Jakob indessen nahm ihren kleinen Fuß mit großer Sanftheit auf und legte ihn in seinen Schoß. Dabei schien es ihn nicht im Geringsten zu stören, dass sie die Härte seiner Erregung ohne weiteres fühlen konnte.
Mit dem Zeigefinger fuhr er langsam die Linie ihres hohen Spanns entlang und zeichnete mit ihm die feinen blauen Adern nach, die ihre beinahe durchsichtige Haut preisgaben. Als wollte er in ihre Haut hineinhorchen und jeden Knochen und jede Sehne einzeln erspüren, glitt seine Hand weiter um den Fuß herum und erkundete mit der gleichen Sorgfalt Ferse und Knöchel. Seine Berührung hinterließ auf Deborahs Haut eine brennende Spur.
„Der Fuß ist das sensibelste Organ des Menschen“, erklärte Jakob mit leiser Stimme. „Alle wichtigen Nervenstränge laufen hier zusammen. Für jedes innere Organ gibt es einen Kontrapunkt. Hier zum Beispiel“, Jakob drückte fest auf eine Stelle unterhalb ihres Ballens und Deborah durchfuhr ein jäher Schmerz, der sich bis in ihren Schoß fortpflanzte, „sitzt die Leber. Durch eine spezielle Massage kann diese stimuliert werden. Schon die alten Chinesen wussten darüber Bescheid.“ Er knetete ihren Fuß nun mit beiden Händen und Flammen von Schmerz und Erregung schossen durch ihren Körper. Deborah stöhnte auf, krallte beide Hände in Jakobs Haare und bäumte sich ihm auf dem Stuhl entgegen.
Selbst Jakob wurde davon überrascht, wie unverhohlen schamlos sich das Mädchen ihm darbot. Zwar hatte ihm Marlene davon berichtet, dass das Mädchen in dieser Hinsicht exzessiv war und keine Hemmungen
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