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Honor Harrington 10. Die Baumkatzen von Sphinx

Honor Harrington 10. Die Baumkatzen von Sphinx

Titel: Honor Harrington 10. Die Baumkatzen von Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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starr in den Bug eingebaute Dreilaufpulser und einen 3-cm-Laser (der eigentlich für den Gebrauch im Weltraum bestimmt war). Unter ihrem Bauch befanden sich Aufhängungen für bis zu vierzig Kurzstreckenraketen verschiedener Bauart, die sich beliebig kombinieren ließen.
    Die Volksrepublik hatte Carl Euvinophan damit eine Schlagkraft geschenkt, mit deren Hilfe er jeden organisierten Widerstand Canmores brechen konnte. Zusätzlich hatte er so große Treibstoffvorräte erhalten, wie die Streitkräfte der Volksflotte für einen Nebenschauplatz wie Silvestria erübrigen konnten. Sie sollten ihn von dem uralten Fluch der Panzertruppe befreien: der Treibstoffknappheit.
    Eine weitere Panzerkompanie rollte über die Mongkut Avenue. Testaniere fragte sich, ob die drei mechanisierten Infanteriebataillone bei ihrer Ankunft prahlerisch auf den Panzern sitzen würden (das konnte in die Hose gehen, wenn jemand herunterfiel). Vielleicht würden sie aber wegen des nächtlichen Nebels die Schützenpanzer bevorzugen oder sogar marschieren. Wie es von jemandem mit auch nur einem Tropfen andermanischen Blutes nicht anders zu erwarten war, hatte Carl Euvinophan bei seiner Privatarmee besonderen Wert auf die Marschausbildung gelegt.
    Man konnte nur hoffen, dass der Paradedrill nicht allzu sehr zu Lasten ihrer Gefechtsausbildung ging.
    Bürger Captain Weldon blickte der 2. Panzerkompanie hinterher, dann winkte er seinen Begleiter zu sich, einen Volksflottenangehörigen. »Wir gehen besser zur Pinasse zurück und lösen die Wache ab«, sagte er.
    »Hat Ihnen Euvinophan denn keine Feldpolizei zur Unterstützung zugeteilt?« Volkskommissare sollten eigentlich nie verwirrt klingen, doch Testaniere konnte nicht anders. Die Sicherheitsabsprachen waren vor mehr als einem silvestrischen Monat getroffen wurden, und silvestrische Monate hatten fünfunddreißig Tage.
    »Die Bodentruppen treffen erst wenige Tage vor dem Aufbruch der Angriffsstreitmacht ein«, sagte Weldon. »Die Panzerbesatzungen und die Wartungsmannschaften erreichen uns in ein paar Tagen mit der Eisenbahn, um sich mit den Kampfwagen vertraut zu machen, aber die Bodentruppen bleiben vorerst in Royal City stationiert.«
    Nun erkannte Testaniere, dass er nicht nur verwirrt war, sondern offenbar halluzinierte. »Ich nehme an, irgendeine Überlegung steckt schon dahinter«, entgegnete er gelassen. In der Öffentlichkeit durfte man diese Angelegenheit nicht bereden, doch wenn die drei Infanteriebataillone Royal City erst wer weiß wann verließen, würde sich das nicht lange geheim halten lassen.
    »Ich weiß nicht, ob Euvinophan Pläne hat, in die wir nicht eingeweiht sind«, sagte Weldon. »In seiner Nachricht an mich schreibt er, er wolle Konflikte mit der Bevölkerung vermeiden und verhindern, dass undichte Stellen zu viel erfahren. Seit Jahrhunderten unterhalten die Fischer Freundschaften mit ihren Berufsgenossen auf der anderen Seite des Meeres.«
    Diese Risikofaktoren kannte Testaniere, und hätte es an der Westküste außer Buwayjon einen anderen Hafen gegeben, der sich zum Verladen der Truppen eignete, so hätte er gewiss vorgeschlagen, diesen Hafen zu benutzen. Außerdem lag das Hauptausbildungslager von Euvinophans Armee in der Nähe von Royal City.
    Aber sämtliche schweren Waffen ungeschützt an einer exponierten Stelle wie Buwayjon zu konzentrieren …
    »Ich werde sehen, ob ich Ihnen bei der Bewachung der Pinasse helfen kann. Vielleicht kann ich ein paar SyS-Leute entbehren, damit Ihre Leute etwas Ruhe bekommen.«
    »Da wäre ich Ihnen dankbar«, sagte Weldon. Er deutete eine Ehrenbezeugung an und wandte sich ab.
    Besonders lang würde Weldons Dankbarkeit vermutlich nicht vorhalten. Testaniere verfügte über eine ›Sicherungsgruppe‹ aus dreißig SyS-Leuten, die nominell seinem Befehl unterstanden. Viele davon bildeten wahrscheinlich Glieder in einer Kette aus Spionen, die von Silvestria bis in kleine, schummrige Büros in Nouveau Paris reichte. Dennoch kannten die meisten von ihnen sich im Soldatenhandwerk hinreichend aus, um der Feldpolizei freundliche Ratschläge zu erteilen – nicht der Königlichen Feldpolizei, auf die man sich verlassen konnte, sondern Euvinophans Einheiten, deren Mitglieder wenig besser waren als Straßenrowdys.
    Testaniere waren SyS-Leute dieser niedrigen Kategorie erspart geblieben. Darum vermutete er mitunter, dass jemand weiter oben tatsächlich Wert auf den erfolgreichen Verlauf des Einsatzes auf Silvestria legte. SyS-Leute, die sich mit den

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