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Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche

Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche

Titel: Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Anschein zu geben, mit Oscar Saint-Just einer Meinung zu sein. Nicht dass Honeker es ihm verdenken konnte. Der Volkskommissar teilte Tourvilles Bedenken über das militärische Urteilsvermögen des SyS-Chefs mittlerweile weitgehend.
    Schon lange hatte Honeker erkannt, dass hinter der Fassade des wilden Mannes, um die es den Bürger Vizeadmiral so sehr zu tun war, ein außerordentlich wacher Verstand arbeitete. Wenn sich Lester Tourville ehrlich sorgte, weil er die Widersprüche in den Berichten über die Schlacht von Hancock nicht aufzulösen vermochte, so wäre Everard Honeker der Letzte gewesen, der seine Bedenken von der Hand wies.
    Ob er die technischen Grundlagen nun begriffen hatte oder nicht.
    »Dann begrüßen Sie also den Skylla-Plan im wesentlichen«, sagte er nach kurzem Nachdenken. »Das entnehme ich jedenfalls Ihrem Eifer, sich hineinzustürzen und die Mantys schnell und heftig anzugreifen.«
    »Selbstverständlich. Klar, es besteht immer die Möglichkeit, dass es uns dabei schlecht ergeht, aber dieses Risiko geht man mit jeder aussichtsreichen Operation ein. Mit schweren Verlusten zurückgeschlagen zu werden, droht uns aber nur dann, wenn die Mantys rechtzeitig unseren ersten Angriffspunkt herausfinden und dort alle Schiffe massieren, die sie irgendwie zusammenkratzen können. Dazu müssten sie sich bei ihrer Schiffsverteilung allerdings viel wagemutiger verhalten als irgendwann seit Unternehmen Ikarus. Ich erkenne bei ihnen keine Tendenz einer Verhaltensänderung. Darum erscheint es mir umso wichtiger, sie jetzt anzugreifen, bevor sie ihr strategisches Gleichgewicht wieder zurückerhalten.
    Trotzdem weist McQueen zu Recht darauf hin, dass wir unsere Kräfte zusammenfassen und drillen müssen, bevor wir sie ins Gefecht schicken. Sie wissen so gut wie ich, in welchem Ausmaß die Zwölfte seit Ikarus gewachsen ist, und wir haben trotzdem noch nicht die geplante Kampfstärke erreicht. Besonders in den neu aufgebauten Einheiten, die noch nicht aufeinander eingespielt sind, hakt es noch immer, wenn raue Kanten sich aneinander reiben. Und weil wir so viele neue Schiffe erhalten haben, mussten wir unsere voll ausgebildeten Ingenieure und Maschinisten noch dünner verteilen. Und wir waren von vornherein nicht allzu üppig mit derartigem Personal ausgestattet!«
    Mit einem bitteren Grinsen schüttelte er den Kopf.
    »Typisch, nicht wahr? Endlich überwinden wir unseren Mangel an tüchtigen Schiffsingenieuren und Bordmechanikern, und ausgerechnet dann stoßen die Werften so viele neue Schiffe aus, dass uns der alte Engpass schon wieder einholt!« Er lachte. »Na schön, ich gebe zu, besser zu viele Schiffe und zu wenig Techniker, als von beidem zu wenig!
    Ich wollte eigentlich auf etwas anderes hinaus. Wenn McQueen auf adäquater Vorbereitung besteht, dann ist das nur vernünftig. Wir gehen so früh ins Gefecht wie möglich, aber wir brauchen Zeit. Ich glaube sogar, dass McQueen uns zu sehr antreibt und zu viel Druck macht, wenn es ihr mit dem Startdatum wirklich ernst ist. Es dauert allein schon sehr lange, unsere Schiffe hierher zu holen – denken Sie nur an die Entfernungen, die zu überwinden sind. Und wenn sie hier eintreffen, müssen wir sie überhaupt erst einmal so weit schulen, dass sie sinnvollen Leistungsstandards entsprechen.«
    Und wir müssen diesen Kretins , dachte er, die uns von der SyS aufs Auge gedrückt worden sind, sogar beibringen, welche Luke ihrer Luftschleuse sie als Erste zu öffnen haben!
    Auch wenn er die Worte nicht laut aussprach, Honeker hörte sie dennoch. Wie Tourville war auch er überrascht gewesen, dass die SyS die Volkskommissare der 12. Flotte nicht summarisch ausgetauscht hatte. Zum Teil war dies auf Saint-Justs vorbehaltloses Vertrauen in Eloise Pritcharts Urteil und ihre kühle, analytische Intelligenz zurückzuführen. Das wusste Honeker und bezweifelte dennoch, dass das recht persönliche Verhältnis zwischen den Volkskommissaren und den Offizieren der 12. Flotte Saint-Just wirklich so sehr behagte wie er vorzugeben versuchte. Das konnte eigentlich nicht sein – nicht, wenn diese Beziehungen (nach seiner Sicht) nur Esther McQueens Position stärken konnten. Dadurch erklärten sich ganz offensichtlich auch die ›Verstärkungen‹, die der 12. Flotte vom Amt für Systemsicherheit zur Verfügung gestellt worden waren.
    Offiziell sollte der Volksflotte damit nur geholfen werden, den Schiffsmangel zu überbrücken, der die Durchführung von Unternehmen Skylla und

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