Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche

Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche

Titel: Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
Eltern darauf reagiert haben. Oder Mac und Miranda.« Sie biss die Zähne zusammen. »Wer immer diese ekelhafte, sadistische Szene ersonnen hat, wird mir einige Fragen zu beantworten haben, wenn ich ihn in die Finger bekomme. Mein einziger Trost in den letzten Wochen war der Gedanke, dass Pierre und Saint-Just sich schon bald auf die Suche nach einem geeigneten Sündenbock machen müssen.«
    »Das kann ich mir vorstellen«, sagte White Haven. »Nach Ihren vorläufigen Bericht zu urteilen, werden die Folgen ziemlich hohe Wellen schlagen. Ist Ihnen klar, dass Sie den größten Massenausbruch der Menschheitsgeschichte geplant und ausgeführt haben? Wie viele haben Sie gleich befreit? Vierhunderttausend Menschen?«
    »Annähernd so viele, sobald Cynthia Gonsalves hier eintrifft«, antwortete Honor, und White Haven nickte. Die Transportschiffe unter dem Kommando Captain Cynthia Gonsalves’ von der nicht mehr bestehenden Alto-Verde-Navy hatten das Cerberus-System früher verlassen als Honor, aber weil sie weit langsamer reisten als die Kampfschiffe und Sturmtransporter, die Honor später erbeuten konnte, war der Konvoi noch immer unterwegs. Bis das Gros der Flüchtigen tatsächlich einträfe, würden noch Wochen vergehen.
    »Jedenfalls sind noch nie so viele Kriegsgefangene auf einen Streich entkommen«, sagte White Haven. »Doch der bloße Umfang des Ausbruchs verblasst eingedenk der Tatsache, aus welchem Gefängnis Sie ausgebrochen sind. Dem Ruf der Systemsicherheit haben Sie einen Schlag versetzt, von dem sie sich niemals erholen wird. Und wenn man sich erst überlegt, was geschieht, wenn Männer wie Arnos Parnell den Reportern berichten, wer das Harris-Attentat wirklich ausgeführt hat …!«
    Schulterzuckend verstummte der Earl, und Honor nickte. Zweifellos würde das Amt für Öffentliche Information alles Erdenkliche unternehmen, um den ehemaligen Chef des havenitischen Admiralstabs zu diskreditieren. Aber nicht einmal die ÖfInf konnte ihn mit einem Achselzucken abtun, zumal Honors Leute in den Überwachungsdatenbanken Camp Charons sehr interessante Dokumente entdeckt und kopiert hatten. Das Amt für Öffentliche Information würde sich schon einiges einfallen lassen müssen, um zu erklären, wie der Kommandant des wichtigsten SyS-Gefängnisses dazu kam, legislaturistische Häftlinge mit der Wahrheit hinter dem Massaker zu verhöhnen, das als das ›Harris-Attentat‹ in die Geschichte eingegangen war. Sobald weithin bekannt wäre, dass dem Komitee für Öffentliche Sicherheit (das man ins Leben gerufen hatte, um den angeblichen Staatsstreich verräterischer Raumoffiziere zu verhindern) ausgerechnet der Mann vorsaß, der den Umsturz geplant hatte, mussten die Auswirkungen auf die interstellare Diplomatie unfasslich sein.
    »Eins muss ich noch sagen«, fuhr White Haven erheblich ruhiger fort und unterbrach Honors Gedankengang. »Ich freue mich dienstlich wie persönlich sehr, Sie wiederzuhaben« – seine Gefühle scheuten vor dem Wort ›persönlich‹ zurück, doch weil er insgesamt aufrichtig war, konnte er es aussprechen –, »aber die Wirkung auf die Kampfmoral der Allianz ist weit wichtiger. Offen gesagt, Mylady, wir brauchen wirklich dringend Nachrichten, die zur Abwechslung einmal gut sind. Esther McQueen ist es gelungen, uns zum ersten Mal seit Jelzin Drei in die Defensive zu drängen, und das hat besonders bei der Zivilbevölkerung die Kampfmoral ernstlich erschüttert. Sämtliche alliierten Regierungen werden sich außerordentlich freuen, Sie wieder zu sehen.«
    Honor schauderte es. Obwohl sie ihm Recht geben musste, graute ihr bereits vor dem Medienspektakel, das ihre Rückkehr wecken würde. Wann immer sie daran dachte, wollte sie nur noch weit, weit fort davonlaufen und sich verstecken, doch das war natürlich unmöglich. Sie konnte ihrer Pflicht nicht ausweichen – und das , dachte sie, obwohl er mir nicht verraten will, was mich auf Grayson erwartet. Selbst ohne dieses Pflichtgefühl hätte sie den propagandistischen Wert ihrer Rückkehr dennoch erkannt. Sie verabscheute die Idee, dass man sie zu einem überlebensgroßen Idol aufbauen wollte. Davon hatte sie schon mehr zu schmecken bekommen, als ihr lieb war, und das Ausmaß, in dem die Medien in ihr Leben eindrangen, übertraf alles, was ein einzelner Mensch über sich ergehen lassen sollte. Nun aber würde es noch schlimmer werden. Doch außer ihr persönlich interessierten ihre Vorbehalte vermutlich niemanden.
    »Ich verstehe, Mylord«, sagte

Weitere Kostenlose Bücher