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Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche

Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche

Titel: Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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bei Feuereröffnung ein wenig hinterlistig sind.«
    »Zurück in die Löcher?«, wiederholte Givens mit einem spöttischen Grinsen und neigte den Kopf zur Seite, als Caparelli sie anblickte. »Jeder andere in der Allianz bricht in Schweiß aus, wenn er sich überlegt, was die Havies als Nächstes tun könnten, und Sie wollen ihnen Angst einjagen?«
    »Aber selbstverständlich.« Caparelli klang fast überrascht, als müssten seine Gedanken für sie ebenso offensichtlich sein wie für ihn. »Wenn die Havies sich wirklich darum sorgen, wie gefährlich ihnen unsere Neuentwicklungen werden können, dann müssen sie Aufklärung betreiben. Aber sie müssten schon Erkundungen auf verdammt breiter Front planen, wenn sie dazu so viel Tonnage aufbringen, wie Sie sagen. Nein, mir klingt das mehr nach der Vorbereitung irgendeiner eng begrenzten Operation, und nicht nach einer gestreuten, groß angelegten Aufklärungsaktion.«
    »Und?«, gab Givens ihm respektvoll das Stichwort, als er schwieg.
    »Und wenn ich Recht habe und es sich hier nicht um die Vorboten einer weit verteilten Serie von Aufklärungsvorstößen handelt, dann steht Esther McQueen eine beispiellose Schlappe bevor«, sagte Caparelli und lächelte boshaft. »Ich will ihr jedenfalls nicht so viel Furcht einflößen, dass sie es sich überlegt und das Klügere tut. Wenn sie massiert angreift, so weist das auf ein gewisses Maß an … Selbstüberschätzung hin. Und zu dieser Selbstüberschätzung möchte ich sie so sehr ermutigen, wie ich nur kann. Ob die Überheblichkeit nun von ihr ausgeht oder ihren politischen Vorgesetzten, spielt in diesem Fall eigentlich keine Rolle. Wichtig ist nur, dass die Havies vielleicht vorstürmen, wie sie es noch nie zuvor gewagt haben … und unsere Trägergruppen und Gondel-Superdreadnoughts sind so gut wie einsatzbereit. Ich wünsche mir, dass sie sich zu weit aus dem Fenster lehnt – dass sie sich in ein strategisches Ungleichgewicht begibt, indem sie ihre Verbände in einem Operationsgebiet konzentriert. Das mache ich mir dann angemessen zunutze, um woanders auf den Feuerknopf zu drücken. Ach, und eins wünsche ich mir erst recht. Ich wünschte, sie würde gerade lange genug warten, bis wir die gegenwärtig auf Kiel liegenden LAC-Träger fertig gestellt haben und die Geisterreiter-Eloka-Geräte volle Einsatztauglichkeit erreichen. Wenn sie mir beides schenkt, dann kann ich als glücklicher Mann sterben. Denn vorher habe ich den verdammten Havies einen solchen Tritt in den Hintern gegeben, dass sie bis ins Haven-System davon gesaust sind!«
     

20
     
    »Verzeihen Sie die Störung, Mylady. Der Anwalt, den Sie erwarten, ist nun da.«
    Als James MacGuiness die Bibliothek betrat und seine Ankündigung machte, blickte Honor vom Schachbrett auf. »Ach ja?«, fragte sie. Andrew LaFollet war dem Steward vom Korridor in den Raum gefolgt, und sie lächelte die beiden breit an. »Gott sei Dank!«
    Dann wandte sie sich ihrer Mutter zu.
    »Ich fürchte, das Geschäft ruft, Mutter«, sagte sie in ausgesprochen höflichem Ton. »Sosehr ich die Unterbrechung bedaure, bleibt mir wohl keine andere Wahl, als mich geschlagen zu geben. Obwohl ich natürlich gewinnen würde, wenn ich mich nicht meinen Verpflichtungen widmen müsste.«
    »Ach ja?« Allison neigte den Kopf zur Seite, und ihre Augen funkelten. »Und welcher Aspekt genau in der endlosen Kette von Niederlagen, die ich dir im Laufe der Jahre beigebracht habe, veranlasst dich zu solch verstiegenem Optimismus?«
    »Als erwachsene, pflichtbewusste Frau werde ich mich keinesfalls in ein derart kleinliches Streitgespräch verwickeln lassen«, erklärte Honor. Nimitz lachte bliekend auf, als sie ihn von seinem Ruheplatz hob. Samantha fiel in sein Lachen ein, verhielt sich aber insgesamt stiller. Sie hatte sich neben Faith in der Wiege zusammengeringelt. Ihr Kinn ruhte auf der Brust des Säuglings, und beruhigte das Kind mit ihrem unterschwelligen Schnurren.
    Seit Jahrhunderten gab es bereits Bindungen zwischen Mensch und Baumkatze, und die zweibeinigen Partner hatten während dieser Zeit entdeckt, dass Katzen hervorragende Babysitter abgaben. Zwar waren sie zu klein, um einen Säugling zu heben, aber sie verstanden sich ganz ausgezeichnet aufs Kuscheln; niemand konnte so empfänglich für die Stimmungen und Bedürfnisse eines Säuglings sein wie sie. Außerdem besaß eine Katz trotz ihrer geringen Größe beeindruckende Waffen: ihre Krallen nämlich, die sie ohne Zögern einsetzte, wenn sie

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