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Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche

Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche

Titel: Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Schwesterschiffe, das noch hyperraumtüchtig war. Die Lücken, die sich auf Porters Befehl hin zwischen den Schlachtschiffen öffneten, machten den Manticoranern ihre mörderische Pflicht nur noch leichter.
    Als sie sich endlich wieder der Schaumberg zuwandten, stand das Schlachtschiff darum ebenso alleine da wie alle anderen zuvor auch. Diamato hatte sein Bestes getan, und dieses Beste bestand darin, noch zwei LACs abzuschießen, doch war das Schiff bereits zu schwer beschädigt, um sich wirklich effizient verteidigen zu können. Mit einem einzigen rasenden Vorbeiflug setzten die Kampfboote das Warshawski-Segel der Schaumberg außer Gefecht. Ein zweiter Angriff traf erneut das Kommandodeck des Schlachtschiffs und beendete Bürger Commander Oliver Diamatos Teilnahme an der Zwoten Schlacht von Hancock mit brutaler Endgültigkeit.
    Er hatte nur deswegen überlebt, weil der ebenfalls schwer beschädigte Schwere Kreuzer Poignard ganz in der Nähe der Schaumberg floh. Der Kommandant, Bürger Captain Stevens, war so mutig, noch knapp vor der Hypergrenze zum Wrack der Schaumberg aufzuschließen. Die Poignard blieb lange genug längsseits, um die schwer Verwundeten des Schlachtschiffs aufzunehmen (einschließlich des bewusstlosen Oliver Diamatos), dann machte sie ihre Alpha-Transition. Außer dem Hypergenerator und dem Warshawski-Segel war nur sehr wenig von dem Kreuzer übrig gewesen, aber es hatte gereicht, um die Flucht zu ergreifen.
    Mit drei ausgefallenen Alpha-Emittern hatte die Schaumberg weniger Glück gehabt. Bürger Lieutenant Commander Kantor, ihr 2. Ingenieur, erhielt nach Diamatos Ausfall das Kommando. Stevens’ Bericht zufolge hielt Kantor es für möglich, die drei beschädigten Emitter wieder in Betrieb zu nehmen, bevor die Mantys das Schlachtschiff erreichten.
    Offensichtlich hatte er sich geirrt. Von Bürgerin Admiral Kellets dreiunddreißig Schlachtschiffen hatten es nur sechs nach Hause geschafft; VFS Schaumberg war nicht darunter, und auch nicht Porters Flaggschiff, die Admiral Quinterra . Und die Ortungsdaten der Schiffe, die es schafften, waren entweder komplett verloren oder so durcheinandergewürfelt, dass sie sich nicht mehr wiederherstellen ließen.
    Dennoch hätte es dem Untersuchungsausschuss möglich sein müssen zu schlussfolgern, in was für eine Falle KV 12.3 gelaufen war. Diamato war zu schwer verwundet gewesen, als dass man ihn als Zeuge hätte vorladen können, doch die Taktischen Offiziere der überlebenden Schiffe mussten das Gleiche beobachtet haben wie er. Ihre Schilderungen der neuen manticoranischen LACs und der scheußlichen Raketen, mit denen der Verband von achteraus angegriffen wurde, hätte der Volksflotte eigentlich bewusst machen müssen, dass ihr eine neue, tödliche Gefahr drohte.
    Nur hatten Bürger Admiral Porters Gönner einen Abschlussbericht verlangt (und erhalten), in dem ihr Schützling von der schneidenden posthumen Verurteilung verschont wurde, die er sich so sehr verdient hatte. Diamato war längst nicht mehr so naiv zu glauben, diese Gönner wären wirklich um Porters Ruf als Offizier besorgt; er glaubte auch nicht, dass man Porter von aller Schuld reinwusch, weil der Erfolg des Unternehmens Ikarus für die Moral der Zivilbevölkerung und der Volksflotte so wichtig war. Nein, Diamato kannte die Gönner mittlerweile und wusste, dass es ihnen nur um den eigenen Ruf ging. Die abgrundtiefe Fehleinschätzung, aufgrund derer sie einen Nichtskönner wie Porter unterstützt und seine Karriere beschleunigt hatten, musste unter allen Umständen vertuscht werden. Der Bürger Admiral und folglich auch seine Gönner konnten nur dadurch geschützt werden, dass man die gesamte Untersuchung zur Farce geraten ließ. Denn jeder Bericht, der mit der Wirklichkeit auch nur entfernte Berührungspunkte besaß, hätte Porters Überforderung und Feigheit vernichtend offen gelegt.
    Diamatos Kameraden, die überlebenden Taktischen Offiziere, hatten die unverhüllte Drohung sehr wohl verstanden. Vor dem Ausschuss hatten sie sich alles aus der Nase ziehen lassen und aus Selbsterhaltung ihre Redseligkeit vor den Ausschussmitgliedern auf das absolute Minimum beschränkt. So wütend Diamato war, als er später davon erfuhr, konnte er es ihnen doch nicht verdenken. Keiner von ihnen stand im Rang über einem Bürger Lieutenant Commander, und die Ausschussmitglieder – das rangniedrigste eine Bürgerin Konteradmiral – hatten die Fragen noch vorsichtiger formuliert, als die Taktischen Offiziere

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