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Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche

Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche

Titel: Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Lage eines Menschen, der das Rad neu zu erfinden hat. Eigentlich wäre es sogar einfacher, das Rad neu zu erfinden, als unser Vorhaben auszuführen, denn dann könnten wir jemandem, der noch nie an ein Rad gedacht hätte, wenigstens physisch zeigen, was wir meinen.«
    »Ich verstehe, worauf Sie hinauswollen, Dr. Arif«, sagte Honor, »aber ich glaube, Sie machen sich zu große Sorgen. Jeder, der schon einmal adoptiert worden ist, weiß, dass die Katzen uns verstehen, wenn wir zu ihnen sprechen.«
    »Verzeihen Sie, Hoheit, aber das wissen wir nicht«, erwiderte Arif. »Ich würde Ihnen zwar zustimmen, dass alles darauf hindeutet, aber wir haben keinen Beweis dafür, weil noch niemand eine Verbindung aufgebaut hat, die in beide Richtungen funktioniert.«
    »Doch, das hat jemand«, widersprach Honor nicht streitlustig, aber fest. Sehr fest. »Nimitz und ich haben solch eine Verbindung. Nicht durch eine Schnittstelle wie die, von der Sie sprechen, aber ich spüre immer, ob er mich verstanden hat oder nicht. Verwirrung ist ein Gefühl, das man sehr deutlich ›schmeckt‹, das kann ich Ihnen versichern. Manchmal muss ich meine Worte sehr bedachtsam wählen, besonders wenn ich etwas erklären will, womit sich die Baumkatzen bislang noch nicht beschäftigen mussten, zum Beispiel die Giftigkeit von Schwermetallen«, sagte sie und warf Miranda ein Lächeln zu. »Aber er versteht mich gewöhnlich wenigstens so gut wie die meisten menschlichen Jugendlichen, denen ich etwas erklären wollte.«
    »Daran will ich gar nicht zweifeln, Hoheit. Das habe ich nicht gesagt. Ich habe nur gesagt, dass wir es nicht beweisen können … noch nicht. Und während ich hoffe, dass Sie mit Ihrer Einschätzung richtig liegen, sollte ich doch darauf hinweisen, dass Ihr Link zu Nimitz eine Besonderheit darstellt, die nach unserem Wissenstand niemand je zuvor besessen hat. Es ist gut möglich, dass zumindest ein Teil von dem, was Sie ihm mit Worten sagen möchten, ihn in Wirklichkeit über diesen Link erreicht. Es wäre sogar denkbar, dass alle Baumkatzen eine Fähigkeit besitzen, mit deren Hilfe sie die Gedanken hinter unseren Worten zumindest teilweise verstehen. Menschen neigen dazu, in Sprache zu denken; wir organisieren die Syntax unserer Denkprozesse so, dass sie unserem gewohnten Kommunikationsmuster folgt. So könnte es sein, dass wir zwar sorgfältig Worte wählen, um mit den Baumkatzen zu kommunizieren, sie aber in Wirklichkeit nicht auf die Worte hören, sondern lediglich die geistige Organisation hinter unseren Worten verstehen.«
    »Das halte ich für durchaus möglich«, gab Honor ihr stirnrunzelnd Recht. Es war merkwürdig: Die Möglichkeit, die Arif andeutete, war ihr noch nie in den Sinn gekommen … aber eigentlich hätte sie daran denken müssen. »Ich glaube zwar nicht, dass es so ist, aber wir können auch nicht kurzerhand darüber hinweggehen.«
    »Wie ich schon sagte, ich hoffe, es ist anders«, sagte Arif, »denn durch seine Verletzungen hat Nimitz eindeutig seine Fähigkeit verloren, Gedanken an Samantha zu senden. Anders ausgedrückt, sie kann ihn nicht mehr ›hören‹, und deshalb wird sie auch die Gedanken hinter den Gebärden nicht hören können, die wir ihm beibringen wollen.
    Ich bin der Meinung, dass die Baumkatzen das Konzept der menschlichen Sprache sehr wohl begriffen haben, wenigstens grundsätzlich. Aber das ist nur eine Annahme. Bisher ist es noch unbewiesen, und bis wir es beweisen, sollte niemand davon ausgehen, dass wir leichtes Spiel haben.«
    »Das kann ich verstehen«, sagte Honor, und Miranda nickte.
    »Eigentlich wäre ich sehr erstaunt«, fuhr Arif in nachdenklicherem Ton fort, »wenn die Katzen das Konzept von Sprache nicht begriffen hätten. Ich weiß, ich habe gerade erst angeführt, eine telepathische Spezies hätte es von vornherein nicht nötig, eine Schnittstelle wie die Sprache zu entwickeln, aber sie verständigen sich untereinander und wissen offensichtlich, dass wir ebenfalls kommunizieren. Genauer gesagt, hören sie, wie wir kommunizieren, während wir sie nicht dabei hören können. Sie beobachten und belauschen uns nun schon seit Hunderten von T-Jahren. Ein weiterer Hoffnungsschimmer liegt meiner Ansicht nach darin, dass sie Empathen sind. Wir wissen, dass sie menschliche Gefühle spüren und folgerichtig deuten können. Sie hören, wie wir mit einander oder mit ihnen sprechen, während sie gleichzeitig die Gefühle hinter den Worten aufnehmen. Man könnte das vielleicht als Inbegriff

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