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Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche

Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche

Titel: Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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interessante Idee zu durchdenken. Die neuen LAC-Geschwader hatten zwar eine magnetische Anziehungskraft auf Außenseiter und schillernde Navyleute ausgeübt (er selbst bildete selbstverständlich eine Ausnahme davon), aber die Crew der Cutthroat war noch ungewöhnlicher als die meisten anderen. Die Dienstakte Bolgeos, des Bordmechanikers der Cutthroat , war fast genauso außergewöhnlich wie die Horace Harkness in seinen abenteuerlustigen Jahren. Dann war da Petty Officer Second Class Mark Paulk, der Rudergänger der Cutthroat . Paulk genoss den Ruf, ein ausgezeichneter Pilot zu sein – und hatte den Rang eines Chief Petty Officer, bis es zu einem gewissen Zwischenfall kam, in den verschiedene Dinge verwickelt waren: die Pinasse eines Admirals, zwei junge Damen fragwürdiger Tugend und eine Kiste mit wirklich gutem Scotch von Hadrian’s World. Der Astrogator der Cutthroat , Lieutenant Junior-Grade Kerry Gilley, war vom Alter her der Jüngste an Bord, nach seinen Sünden jedoch uralt. Er hatte Augen, die ewig (und ewig erfolglos) unschuldig dreinzublicken versuchten – wie auch an jenem Tag, an dem er und CPO Paulk sich die Pinasse des Admirals für einen ungenehmigten Ausflug ausgeliehen hatten. Weiterhin waren noch P.O. Sam Smith und sein Kumpel P.O. Gary Shelton an Bord der Cutthroat , ersterer als Eloka-Spezialist und letzterer als Signalmaat. Beide waren sie Berufssoldaten – Smith diente seit sechsunddreißig T-Jahren in der Navy, und Shelton stand ihm kaum nach. Beharrlich hielten sich Gerüchte, dass sie beide vor dem Krieg dem Logistikamt sehr dabei geholfen hatten, überzählige elektronische Bauteile zu entsorgen. Nun gut, das Logistikamt von BuShips hatte zwar gar nicht gewusst, dass diese Bauteile überzählig waren, aber nur, weil Smith und Shelton die Navy nicht behelligen wollten, indem sie die Amtswege mit den nötigen Schriftstücken überfluteten. Und mit dem Profit der Veräußerungen belästigten sie auch niemanden.
    Im Vergleich dazu wirkte die übrige Besatzung der Cutthroat geradezu profan. Lieutenant Junior-Grade Olivia Cukor, Ortungsoffizier, und Lieutenant Kirios Steinbach, I.O., hatten tatsächlich keinen dunklen Fleck in ihrer Akte. Wie lange das in solcher Gesellschaft noch so bleiben würde, das konnte man natürlich nur raten. P.O. 3/c Luke Thiele, der Hilfsmechaniker, war einfach zu kurz bei der Navy, um sich einen Ruf wie seine Bordkameraden erworben zu haben, aber die Art, wie er Bolgeo mit welpenhafter Verehrung auf Schritt und Tritt folgte, ließ für seine Zukunft nichts Gutes ahnen. Was das letzte Besatzungsmitglied anging, den Taktischen Offizier Lieutenant Joe Buckley, so blieb es abzuwarten. Er war gut und hatte bereits ein erstaunliches Talent bewiesen, wenn es darum ging, die Software der Waffensysteme zu modifizieren und zu verbessern. Im Geschwader war man aber einhellig der Meinung, dass er unmöglich so unschuldig sein konnte, wie seine ernste Miene und sein nüchternes Auftreten anzuzeigen schienen. Schließlich und endlich gehörte er zur Cutthroat , und was das hieß, wusste jeder.
    Allerdings, gestand Tremaine insgeheim ein, war es Roden gelungen, all diese Individualisten zu genau der Art ›LAC-Asse‹ zu schmieden, die Captain Harmon immer im Sinn gehabt hatte. In den Simulationen und Übungen schnitten sie immer als Beste ab, der Maschinenzustand der Cutthroat war der zweitbeste im ganzen Geschwader, und sie strahlten jene prahlerische Selbstsicherheit aus, die an Arroganz grenzt und oft das Zeichen einer ausgezeichneten Bootsbesatzung ist. Tremaine fragte sich in der Tat oft, wie sie das zustande brachten, denn sie schienen niemals Zeit auf eigenständige Übungen und dergleichen zu verschwenden. Diese Zeit hätte ihnen für ihre wahre Leidenschaft gefehlt, denn allesamt schienen sie süchtig danach zu sein, Karten zu spielen. Anscheinend waren sie dem alten Kartenspiel Spades verfallen, das sie mit besonderem Eifer und Blutdurst spielten. In aller Regel passte es ihnen gar nicht, wenn etwas so Kurzlebiges wie ein interstellarer Krieg den wichtigen Dingen in die Quere kam, zum Beispiel dem Spieler mit dem höchsten Einsatz das Fell über die Ohren zu ziehen. Und Bolgeo und Paulk, auf deren Mist die Idee für die Unterbringung des Heckschild-Generators gewachsen war, waren die Schlimmsten von allen.
    Natürlich war es ein … extravaganter Gedanke, aber etwas anderes konnte man von den beiden wohl nicht erwarten. Ja, es überraschte kaum, wenn die

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