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Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche

Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche

Titel: Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Routine. Aber die Volksflotte hätte sich niemals Raketen träumen lassen, die es sich leisten konnten, so viel Energie auf Täuschsignale zu vergeuden. Die schiere Gewalt der Störungen und die außergewöhnliche Deutlichkeit der falschen Signaturen übertraf alles, was Groenewold oder Okamura hätten vorhersehen können. Die havenitische Nahbereichsabwehr war darum nur halb so wirkungsvoll, wie sie hätte sein sollen, und die einkommenden Raketen besaßen weit bessere Sucher als alles, was die Manticoraner bislang aufgeboten hatten.
    Das Elric-Wachgeschwader hatte fünfzig Sekunden vor Kampfverband 12.3 gefeuert, und seine Raketen erreichten die Haveniten mehr als eine Minute bevor Groenewolds Lenkwaffen die letzten Manöver einleiteten. Antiraketen rasten ihnen verzweifelt entgegen, und ungläubig sah Groenewold zu, wie Antirakete über Antirakete von den Täuschkörpern abgelenkt oder von den Störsendern geblendet wurde. Die letzte Barriere, die Lasercluster, eröffnete das Feuer und stach mit kohärentem Licht nach den einkommenden Lasergefechtsköpfen, aber auch sie litten unter den Störsendern und verschwendeten zu viel Mühe auf harmlose Täuschkörper. Kaum ein Fünftel des einkommenden Feuers wurde von den Antiraketen abgewehrt, und die Lasercluster erwischten nur weitere achtzehn Prozent.
    Dann detonierten zweitausendvierhundert alliierte Laser-Gefechtsköpfe auf einmal, und über Kampfverband 12.3 brach eine Flutwelle der Vernichtung herein.
    Alle diese Raketen waren auf nur fünf Schiffe gezielt worden, und die auserwählten Opfer torkelten im Todeskampf, während jedes von ihnen von fast fünfhundert Raketen angegriffen wurde. Superdreadnoughts waren über alle Maßen zäh. Selbst Großkampfschiff-Raketen konnten ihnen wegen ihrer schweren Panzerung und den starken aktiven und passiven Abwehrsystemen nur selten einen wirksamen Treffer zufügen. Natürlich: Superdreadnoughts konnten durch Raketentreffer vernichtet werden, aber normalerweise nur in einem langen, für beide Seiten schmerzhaften Schlagabtausch, bei dem sie buchstäblich einen Zentimeter nach dem anderen in Stücke geschossen wurden.
    Die Wiedereinführung des Raketenbehälters und die höhere Tödlichkeit seiner Geschosse hatte diese Rechnung nicht verändert. Es brauchte noch immer Dutzender, wenn nicht Hunderter Einzeltreffer, um einen Superdreadnought zu vernichten; aber es bedurfte nicht mehr der langen, brutalen Zermürbungsgefechte, um die nötige Raketenzahl gegen ein Ziel werfen zu können, nein: Das war nun mit einer einzigen Breitseite zu bewerkstelligen.
    Und Kampfverband 12.3 wand sich nun im Herzen eines Mahlstroms aus bomben-gepumpten Lasern. Niemand würde je sagen können, wie viele Hunderte Laser sich nutzlos an die undurchdringlichen Gravitationsbänder der Impellerkeile verschwendeten, oder wie viele im letzten Augenblick von den Seitenschilden abgelenkt wurden, die die Flanken ihrer Opfer schützten. Was das betraf, so würde auch niemand je erfahren, wie viele Laserstrahlen nun wirklich in die Rümpfe ihrer Ziele einschlugen.
    Das interessierte auch gar nicht weiter. Im einen Moment besaß Kampfverband 12.3 noch einen soliden Kern aus fünfunddreißig Wallschiffen; im nächsten Augenblick waren es nur noch einunddreißig. Das schreckliche Leuchten freigesetzten Fusionsplasmas erhellte das Zentrum der havenitischen Formation, beleuchtete die Gräber dessen, was vor einigen Sekunden noch Multimegatonnen-Superdreadnoughts gewesen waren. Niemand an Bord von Konteradmiral Trikoupis’ Zielen hatte überlebt; fünfundzwanzigtausend Männer und Frauen starben in dem strahlenden Scheiterhaufen, unter ihnen Bürger Vizeadmiral B. J. Groenewold, der seinen Kampfverband gegen jede Gefahr gewappnet hatte, die er sich hatte ausmalen können. Stattdessen war er in eine Falle gelaufen, mit der höchstens ein Hellseher hätte rechnen können.
     
    Aristides Trikoupis beobachtete, wie seine Opfer vom Display verschwanden, und dann waren die havenitischen Raketen an der Reihe. Sie waren zu zahlreich, als dass die aktiven Abwehrsysteme des Wachverbands sie alle hätten zerstören können … aber die Kinder von Projekt Geisterreiter erwarteten sie bereits. Eine feindliche Rakete nach der anderen schweifte ab, um einen Täuschkörper anzugreifen, viele wurden von den Störsendern geblendet, drehten plötzlich ab oder verfehlten einfach ihr Ziel, weil sie es wegen der Störsignale einfach nicht mehr erkennen konnten. Als Trikoupis das

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