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Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche

Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche

Titel: Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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hinausgeschickt und nüchtern erwartet, dass ihre Schiffe vernichtet würden, dass viele – die meisten – ihrer Besatzungen den Tod fänden. Aber er hatte geglaubt, dass sie wenigstens zurückschlagen könnten, bevor sie starben. Nun erkannte ihre Nahbereichsabwehr nicht einmal die Raketen, die ihnen den Tod brachten.
    Es schien ewig zu dauern, und hinter ihm stöhnte jemand lautstark, als der manticoranische Schlachtwall eine zweite Salve schoss, die genauso massiv war wie die erste. Auch das war unmöglich. Das war die Feuerkraft einer vollen Gondellast für jedes Schiff in White Havens Schlachtwall! Er konnte doch nicht noch mehr davon in Schlepp gehabt haben! Offensichtlich hatte den Manticoranern jedoch niemand gesagt, was sie tun konnten und was nicht, und nun folgte noch eine dritte Salve.
    Die erste massive Salve stürzte sich auf Dimitris Schlachtwall, und sein betäubtes Gehirn bemerkte einen weiteren Unterschied zum Normalfall. Die taktischen Gegebenheiten geschleppter Raketengondeln ließen einer Flotte keine andere Wahl, als ihre Behälter mit der ersten Salve zu leeren, denn jede Gondel, die dann nicht feuerte, wurde mit höchster Wahrscheinlichkeit bei Feuererwiderung des Gegners durch Naheinschläge vernichtet. Die Gondelraketen wurden normalerweise auf die Feindschiffe konzentriert, gegen welche die besten Feuerleitlösungen vorlagen. Schoss man nämlich auf äußerste Reichweite, anstatt abzuwarten, dass der Gegner die eigenen Waffen nutzlos machte, schmälerte das sogar die Effizienz der besten Feuerleitlösungen.
    All dies resultierte darin, dass auf relativ wenige Ziele ein Übermaß an Vernichtung hereinbrach, doch diesmal geschah etwas anderes. Nein, diesmal hatten die Manticoraner ihr Feuer mit tödlicher Präzision verteilt. Die erste Salve bestand aus über dreitausend Raketen. Viele davon waren Störraketen oder Täuschkörper, die meisten aber nicht, und Hamish Alexanders Beschießungsplan lenkte einhundertundfünfzig Raketen gegen jedes havenitische Wallschiff. Die hoffnungslos gestörte und verwirrte Nahbereichsabwehr der Ziele hielt nicht mehr als zehn Prozent vom einkommenden Beschuss ab, und die havenitischen Großkampfschiffe ruckten und erbebten, als massive, bomben-gepumpte Laserstrahlen sie trafen; Atemluft, Wrackteile und Wasserdampf brachen heraus, glühende Splitter stoben von den Panzerungen auf, und wo die Stellaratorfelder der Fusionsreaktoren versagten, flammten in Bürger Admiral Dimitris Schlachtwall neue, entsetzliche Lichter auf.
    Doch während die Superdreadnoughts und Dreadnoughts noch unter dem Beschuss torkelten und starben, war schon eine zweite, ebenso massive Salve unterwegs. Sie ignorierte die überlebenden, ausgeweideten Wallschiffe und stürzte sich auf die leichteren, zerbrechlichen Schlachtschiffe und Schlachtkreuzer, sogar auf Schwere und Leichte Kreuzer. Jedes dieser Ziele wurde von weniger Raketen angegriffen, aber selbst ein Schlachtschiff überstand nicht mehr als eine Hand voll Treffer durch solch massive Laser-Gefechtsköpfe … und keines davon hatte auch nur annähernd die Nahbereichsabwehr-Kapazität eines Wallschiffs.
    Die dritte Salve schoss an den beweglichen Einheiten vorbei und stürzte sich auf die Orbitalabwehrsysteme Enkis. Allerdings ignorierten sie auch die Forts. Ihre konventionellen Nuklearsprengköpfe detonierten vielmehr als blendende, genau im Ziel liegende Plasmawolke, die jeden einzelnen ungeschützten Satelliten, jede Raketengondel und jede Drohne in der Kreisbahn um Enki vernichtete.
    Dann, wie um den Wahnsinn zu krönen, brach eine Flutwelle von LACs aus der Tarnung hervor. Es mussten wenigstens fünfzehnhundert Boote sein, und sie befanden sich bereits in Energiewaffenreichweite zu der Wrackansammlung, die einmal eine Flotte gewesen war. Sie griffen an, feuerten wild und verwandelten im Vorbeiflug alle Wallschiffe Dimitris endgültig in Wracks – oder Schlimmeres. Die LACs waren den Forts nahe genug, um von dort unter Beschuss genommen zu werden, aber ihre Eloka war fast so gut wie die der Wallschiffe, und sie warfen Scharen von Störsendern und Täuschkörpern aus. Selbst die Raketen, die zu ihnen durchdrangen, schienen völlig wirkungslos zu detonieren. Es war, als hätten die Impellerkeile dieser unfassbar kleinen Bestien keinen Rachen und keinen Kilt, durch den sie angreifbar waren.
    Die LACs hatten ihr Annäherungsmanöver offenbar sorgfältig geplant. Die relative Geschwindigkeit zu ihren Opfern war sehr gering, nicht

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