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Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche

Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche

Titel: Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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sich eilig, und er versuchte sich vorzustellen, was zum Teufel nur geschehen sein konnte. Es müsste etwas Drastisches gewesen sein, und ›drastisch‹ war ein Wort, das jeder fürchtete, der das letzte Jahrzehnt mit all den gewaltigen Umbrüchen innerhalb der Republik durchlebt hatte. Der Teil seiner Selbst, der sich um solch untergeordnete Dinge wie das Überleben kümmerte, lehnte es zutiefst ab, sich mit den wartenden Schlachtkreuzern in Verbindung zu setzen. Am liebsten hätte er Jackson befohlen, er solle gehorchen und davonkriechen, und während Theisman die Einstellungen vornahm, sagte er sich, dieser Zeitpunkt sei für einen Raumoffizier a. D. ideal, um sich auf einen längeren Erholungsurlaub auf eine Welt wie Beowulf oder Alterde zu begeben.
    Doch er war ein republikanischer Admiral, ganz gleich, wie er den Rang erreicht hatte. Daraus erwuchs ihm eine Verantwortung, der er nicht einfach den Rücken zukehren konnte. Und so wartete er, bis die Signalverbindung sich einrichtete und stabilisierte.
    Unwillkürlich presste Theisman die Lippen zusammen, als er die Frau am anderen Ende der Leitung erblickte. Sie trug die blutrot-schwarze Uniform der Systemsicherheit, und ihr schmales Gesicht zeigte nur Kälte und Härte. Selbst über das Vakuum hinweg, das sie trennte, spürte Theisman ihren Hass, ihren Wunsch, das Feuer zu eröffnen. Er bezweifelte, dass Jackson diese Haltung provoziert hatte oder sie einen persönlichen Groll gegen Thomas Theisman hegte. Diese Frau suchte nach einer Entschuldigung, um etwas – irgendetwas – in Fetzen schießen zu können. Eine weitere Welle der Anspannung durchlief ihn.
    »Ich bin Bürger Admiral Thomas Theisman«, sagte er so ruhig er konnte zu dem hasserfüllten Gesicht. »Und wer sind Sie?«
    Bei einer Entfernung von mehr als drei Millionen Kilometern dauerte es mehr als zehn Sekunden, bis sein lichtschnelles Signal sie erreichte – und noch einmal genauso viel Zeit verging, bis er ihre Antwort empfing. Die Übertragungsverzögerung schien der Höflichkeit seiner Gesprächspartnerin nicht zuträglich gewesen zu sein.
    »Bürgerin Captain Eliza Shumate, Systemsicherheit«, fauchte sie. »Was haben Sie im Haven-System zu suchen, Theisman?«
    »Das geht nur mich und … das Komitee etwas an, Bürgerin Captain «, entgegnete Theisman. Um ein Haar hätte er nicht ›das Komitee‹, sondern ›Bürgerin Minister McQueen‹ gesagt. Er wusste nicht, warum er sich im letzten Moment anders entschieden hatte, aber wenn seine Instinkte so laut schrien, pflegte er ihnen zuzuhören.
    »Das Komitee.« Wie Shumate es aussprach, war es keine Frage, sondern eine Feststellung. Der Hass in ihren Augen brandete noch höher auf. Theisman wich indes nicht zurück, und in ihre Miene trat ein Quäntchen widerwilligen Respekts, als er unnachgiebig ihren Blick erwiderte.
    »Ja, das Komitee. Bürger Kommissar LePic und ich sind angewiesen, uns unmittelbar nach unserer Ankunft persönlich beim Bürger Vorsitzenden Pierre zu melden.«
    Wieder änderte sich der Ausdruck von Shumates Augen – etwas blitzte darin auf, das weder Hass noch Misstrauen war, doch Theisman konnte es nicht einordnen und hätte sich auf seine Einschätzung auch nicht verlassen wollen. Sie starrte ihn für die Dauer von vielleicht drei Herzschlägen an, dann stieß sie die angestaute Luft mit einem rauen, wütenden Grunzen aus.
    »Bürger Vorsitzender Pierre ist tot«, sagte sie ohne Umschweife.
    Theisman hörte hinter sich ein Aufkeuchen und wusste zugleich, dass sein eigenes Gesicht sich in Stein verwandelt hatte. Er hatte Pierre nicht gemocht. Mit der Zeit hatte er sogar alles zu verabscheuen gelernt, wofür der Mann stand. Dennoch war Rob Pierre der Titan gewesen, der drohend die Winzlinge überwacht hatte, die mit ihm im Komitee für Öffentliche Sicherheit dienten. Seit dem Umsturz war er die leitende Hand innerhalb der Volksrepublik gewesen, besonders aber, nachdem mit Cordelia Ransoms Tod die eine echte mögliche Herausforderin aus dem Komitee verschwunden war. Er konnte einfach nicht tot sein!
    Oder doch? Als Theisman diese Möglichkeit mit Shumates Mordlust – und ihrem offenkundigen Hass auf Offiziere der regulären Volksflotte – in Zusammenhang setzte, stieg neue Furcht in ihm auf.
    »Es tut mir sehr Leid, das zu hören, Bürgerin Captain«, sagte er ruhig, und zu seiner Überraschung meinte er es sogar ernst – wenngleich nicht aus den Gründen, die Shumate wohl hinter seiner Aussage vermutete.
    »Das glaube

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