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Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche

Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche

Titel: Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Sie sind nicht tot, und es gäbe genügend Präzedenzfälle für die Rückgabe Ihres Eigentums einschließlich der Peerswürde. Trotzdem wäre es für die Krone relativ peinlich, all diese juristischen Hürden nehmen zu müssen, besonders nachdem Herzog Cromarty und ich zwar still, aber … nachdrücklich durchgesetzt haben, dass er bestätigt wird.«
    »Verstehe.« Honor fuhr Nimitz mit der Hand sanft über den Rücken und nickte. »Verstehe«, sagte sie fester. »Und ich vermute sehr, dass Sie mit dieser langen Erklärung auf etwas Bestimmtes hinauswollen, Euer Majestät.«
    »Ich habe dir ja gleich gesagt, sie ist ein helles Köpfchen, Beth!«, kicherte Henke.
    »Das brauchst du mir nicht eigens zu sagen, Mike«, erwiderte die Königin trocken, doch sie nahm den Blick nicht von Honor, der es plötzlich prickelte. Elisabeth hatte ihre ursprüngliche Idee noch nicht verworfen. »Leider ist sie auch ziemlich starrsinnig«, fuhr die Königin fort und bestätigte Honors Befürchtung. »Darf ich fragen, ob Sie Ihre Position zum Parlamentary Medal of Valour überdacht haben, Dame Honor?«
    Aus dem Augenwinkel sah Honor, wie Henke stocksteif auffuhr, doch nahm sie den Blick nicht von Elisabeth.
    »Nein, Euer Majestät, das habe ich nicht.« In ihrer Sopranstimme lag eine Andeutung respektvollen Bedauerns, aber sie klang unnachgiebig.
    Elisabeth seufzte. »Mir wäre es lieb, wenn Sie darüber noch einmal sehr gründlich nachdenken würden«, sagte sie eindringlich. »Im Lichte Ihrer Leistungen …«
    »Verzeihen Sie, Euer Majestät«, unterbrach Honor sie höflich aber bestimmt. »Bei allem schuldigen Respekt: Keine Begründung, die Sie und Seine Hoheit mir vorgelegt haben, war stichhaltig.«
    »Dame Honor«, ergriff Cromarty mit tiefer, samtweicher Baritonstimme das Wort, »ich will Ihnen nichts vormachen. Natürlich spielen bei der Verleihung der höchsten Tapferkeitsauszeichnung politische Erwägungen eine Rolle. Sie würden mir nicht glauben, wenn ich das Gegenteil behauptete. Ich andererseits schäme mich auch gar nicht dafür, dass diese Erwägungen existieren. Mit Ihrer Hinrichtung hat Haven versucht, der Allianz einen politischen wie moralischen Schlag zu versetzen. Nur aus diesem Grund haben Ransom und Boardman diese Bluttat vor ihrem eigenen Volk, vor uns und vor der Solaren Liga so reißerisch und geschmacklos ausgeschlachtet. Dass die Reaktion, die das HD in der Allianz hervorrief, ganz anders ausfiel als von Haven erwartet, ändert nichts an den Absichten des Feinds. In gewissen Kreisen der Solaren Liga hat Haven sogar Punkte gemacht, weil man Sie als verurteilte, unkontrollierbare Massenmörderin dargestellt hat, ohne sich die Mühe zu machen, auf Einzelheiten einzugehen. Hier im Sternenkönigreich und in der Allianz war der Schuss allerdings bereits nach hinten losgegangen, bevor Sie so ungelegen von den Toten zurückgekehrt sind. Mittlerweile ist die Affäre überall zur diplomatischen Katastrophe erster Klasse für Haven geworden, und als Premierminister von Manticore ist es meine Pflicht, das Desaster so komplett zu machen wie irgend möglich. Wenn das Parlament Ihnen die Tapferkeitsmedaille verleiht, können wir Ihre Flucht erneut und ganz beiläufig in allen Einzelheiten vor der Öffentlichkeit ausbreiten. Damit wäre ich meinem Ziel ein gutes Stück näher.«
    Honor wollte etwas einwenden, doch er hob die Hand, und sie schwieg.
    »Lassen Sie mich bitte erst zu Ende reden«, bat er höflich, und sie nickte ein wenig unwillig. »Danke. Nun, wie ich sagte, sind die politischen Erwägungen meiner Meinung nach sowohl begründet als auch opportun. Aber darum geht es gar nicht. Ob Sie es nun zugeben oder nicht, Sie haben die höchste Tapferkeitsauszeichnung mehr als nur einmal verdient, was die Graysons schon lange erkannt haben.« Er deutete dezent auf den Stern von Grayson, der an ihrer Brust glitzerte. »Gäbe es die Aversionen der Opposition gegen Sie nicht, hätten Sie das PMV vermutlich schon nach der Ersten Schlacht von Hancock erhalten, spätestens aber nach Jelzin Vier. Und ob Sie die Medaille nun in der Vergangenheit verdient haben oder nicht: Ganz gewiss haben Sie sich ein Recht auf das Parlamentary Medal of Valour erworben, als Sie die Flucht von fast einer halben Million Gefangenen organisiert, geplant und durchgeführt haben … aus Havens sicherstem Gefängnis!«
    »Da kann ich Ihnen, wie ich fürchte, nicht zustimmen, Hoheit«, sagte Honor bestimmt. Henke wand sich auf ihrem Sessel und hielt

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