Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche

Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche

Titel: Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
genau hinsah, erkannte man dahinter eine weitere Gruppe Docks, die das strahlende Licht von Manticore B reflektierte.
    »Prächtiger Anblick, nicht wahr?«, murmelte Truman, und Tremaine schüttelte den Kopf – nicht aus Widerspruch, sondern vor Staunen.
    »Das können Sie wirklich laut sagen, Ma’am«, antwortete er leise. »Besonders, wenn man bedenkt, dass jede Aufschleppe an Bord von Weyland bereits voll ist.«
    »Und an Bord von Hephaistos und Vulcan ebenso«, stimmte Truman zu. Sie lächelte ihn an. »Hätten Sie je erwartet, Raumdocks graysonitischer Bauart im Sternenkönigreich zu sehen, Commander?«
    »Nein, Ma’am, ganz gewiss nicht«, gab er zu.
    »Nun, mir ging es nicht anders.« Truman blickte wieder aus dem Fenster. »Andererseits hätte ich auch nie geglaubt, dass wir je ein solches Bautempo erreichen könnten.« Sie schüttelte den Kopf. »Es erschien unmöglich, dass wir sämtliche Aufschleppen aller Raumstationen der Navy besetzen und dann noch beginnen, isolierte Baudocks wie diese dort zu errichten.« Sie nickte in Richtung des Docks, und ihre Stimme klang mit einem Mal düster. »Aber im Laufe der nächsten T-Jahre sehen wir vermutlich noch viel mehr davon«, sagte sie. »Wenn die Havies weiter so vorstürmen, brauchen wir jedes Schiff, das wir kriegen können – und zwar bald, wenn ich mich nicht irre. Es kommt uns gar nicht zupass, dass wir letztes Jahr in Alizon und in Sansibar zwo gerade erst fertig gestellte Werften verloren haben.«
    Nun blickte Tremaine sie an. Er war noch nicht so lange wieder im Sternenkönigreich; Basingford Medical Center hatte ihn vor nicht ganz zwei Monaten als gesund und voll diensttauglich entlassen. Danach war er einen Monat lang ein freier Mensch gewesen, denn ihm und jedem anderen Hades-Flüchtigen hatte Überlebendenurlaub zugestanden. Tremaine beanspruchte nur drei Wochen davon. Obwohl er jede Minute genoss, die er mit seiner Mutter und seinen beiden Schwestern verbrachte, und obgleich die an Heldenverehrung grenzende Bewunderung seines älteren Bruders mit seinem Ego wahre Wunder anstellte, hatte er es nicht länger ausgehalten.
    Seit Esther McQueen havenitische Kriegsministerin war, unterlag ein Großteil der Geschehnisse noch immer der Geheimhaltung. Trotzdem war genügend davon an die Öffentlichkeit gedrungen, dass Tremaine sich daraus ein recht akkurates Bild machen konnte, zumal er aus den Datenbanken der gekaperten Schiffe auch die havenitischen Meldungen kannte. Die Kriegslage hatte sich nicht gerade zugunsten der Allianz entwickelt. Je mehr er erfuhr, desto mehr war er davon überzeugt, dass die Navy jeden einzelnen ausgebildeten Raumfahrer benötigte, den sie bekommen konnte. Außerdem widerstrebte es ihm zutiefst, auf der Ersatzbank zu sitzen, wenn er genauso gut sein Teil leisten konnte. Die Anlagen dazu hatte er schon immer gehabt, aber er war damit gesegnet – wenn dies das richtige Wort war –, dass er beispielhafte Vorgesetzte beobachten konnte wie Lady Harrington, Alistair McKeon … und nun Alice Truman. Man diente nicht unter solchen Offizieren, ohne selbst ein starkes Pflichtbewusstsein zu entwickeln, was er mitunter als eine unbequeme Gabe empfand. Alles in allem zog er sie aber dem Gegenteil vor.
    Und man schläft nachts auch besser , sagte er sich. Die ganze Zeit achtete er darauf, dass sein fragender Blick angemessen respektvoll ausfiel. Truman sah ihm einige Sekunden lang ins Gesicht, dann lächelte sie schief und erlöste ihn.
    »Wir haben es zuwege gebracht, über kein wirklich lebenswichtiges Sonnensystem die Kontrolle zu verlieren, Scotty«, sagte sie. Als er aus ihrem Mund seinen Spitznamen hörte, stieg in ihm ein Gefühl der Wärme auf, denn er hatte nicht gewusst, dass sie ihn kannte. »Trotzdem hat McQueen uns schwer getroffen.« Sie verzog das Gesicht. »Wir haben von je den Tag gefürchtet, an dem jemand die Volksflotte übernimmt, der seinen Hintern von seinem Ellbogen unterscheiden kann. Irgendwann musste es zwar so weit kommen, aber wir hatten bislang die Hoffnung, dass die Systemsicherheit weiterhin jeden Offizier liquidieren würde, der so tüchtig erschien, dass er dem Regime gefährlich werden könnte. Leider hat man McQueen nicht an die Wand gestellt, und sie hat sich sogar als noch gefährlicher erwiesen als in unseren schlimmsten Befürchtungen.«
    Truman wies auf die Raumdocks hinter dem Sichtfenster.
    »Im letzten T-Jahr haben wir schwerere Verluste erlitten als in den dreien davor zusammen«, sagte sie

Weitere Kostenlose Bücher