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Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche

Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche

Titel: Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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ist Ihnen Recht, Sir.«
    »Mir?« Tremaine hob die Brauen, und Harkness nickte.
    »Jawohl, Sir. Es sieht nämlich so aus, dass ich ihr neuer Geschwader-Ingenieur bin, Mr. Tremaine. Ich weiß, das ist ‘ne Stelle für ‘nen richtigen Offizier, aber ich nehme an, BuPers hat sich gesagt, dass Sie unter diesen Umständen – und weil ich schon so lange auf Sie aufpasse – mit mir vorlieb nehmen müssten. Es sei denn natürlich, Sie hätten wirklich was dagegen?«
    »Was dagegen?« Tremaine schüttelte den Kopf und schlug Harkness auf den Oberarm. »Seh’ ich etwa aus, als hätte ich den Verstand verloren?« Harkness grinste und öffnete schon den Mund, doch Tremaine unterbrach ihn rechtzeitig. »Beantworten Sie diese Frage nicht, Sir Horace!«, sagte er eilig. »Aber ich will auf Ihre antworten. Ich wüsste keinen, der mir lieber wäre.«
    »Na, das ist ja schön«, sagte Chief Warrant Officer Sir Horace Harkness, PMV, CGM und DSO. »Sieht ganz so aus, als würden Sie mich nicht mehr los, Sir.« Er zögerte. »Jedenfalls nicht, solange keiner die Flottenpolizei ruft.«
     

11
     
    Honor saß in ihrem neuen Büro des TLF-Centers und hatte sich in Schreibtischarbeit vergraben, als es sanft an die Tür klopfte. Beim ersten Mal hörte sie das leise Geräusch nicht, so tief war ihre Konzentration. Es klopfte erneut, diesmal begleitet von einem ostentativen Räuspern.
    Erst dieses Räuspern erregte ihre Aufmerksamkeit. Sie blickte auf.
    »Commander Jaruwalski ist jetzt da, Ma’am«, informierte James MacGuiness sie in dem Ton, den er für jene privaten Augenblicke reservierte, in denen er seinen widerspenstigen Schützling schelten musste. Honor lachte leise. Seine Augen antworteten mit einem Funkeln, das man nur sah, wenn man ihn genau kannte, doch sein Blick blieb ernst. Honor sammelte sich und setzte ein angemessen nüchternes Gesicht auf.
    »Ja, Mac«, sagte sie demütig. »Würden Sie den Commander bitte hereinführen?«
    »Nur einen Augenblick, Ma’am«, antwortete er und trat an ihren Schreibtisch. Die Tischplatte war bedeckt mit Datenchips, den Überresten ihres Arbeits-Mittagessens, einer klebrig wirkenden Kakaotasse, dem harten Krustenrand eines Stücks Limonenkuchen, einer zu Zwei Dritteln leergegessenen Schüssel mit Staudensellerie und einem leeren Bierkrug. Honor beobachtete ihren Steward milde lächelnd dabei, wie er die Unordnung – mit Ausnahme der Datenchips – dazu bewegte, sich säuberlich auf das Tablett zu teleportieren, auf dem er ihr das Mittagessen gebracht hatte. Das war gewiss nicht annähernd so leicht, wie er es erscheinen ließ, und sie grinste, als er mit flinken Fingern die Datenchips verschob, sodass sie geordnet wirkten. Eine weitere Sekunde verwandte er darauf, die Blumen in der Vase auf der Anrichte zurechtzurücken, Nimitz und Samanthas Sitzstangen zu überprüfen und Honors Uniform mit einem kritischen Blick zu mustern. Eine Fussel auf ihrer Schulter entlockte ihm ein leichtes Stirnrunzeln, und mit leisem Schniefen schnipste er sie fort.
    » Nun werde ich Commander Jaruwalski hereinführen, Ma’am«, sagte er und entschwand voll asketischer Majestät mit seinem Tablett. Das geräumige Büro hinterließ er wie durch Zauberkraft sauber und ordentlich.
    Nimitz, der an Samanthas Seite ruhte, bliekte spöttisch. Honor spürte die Wonne, die sie teilten, und fragte sich, was sie mehr erheitere: die geheimnisvolle Weise, in der MacGuiness Ordnung aus dem Chaos schuf, oder die feste Hand, mit der er Honor zu leiten wusste. Eigentlich spielte es aber keine Rolle.
    »Ich weiß auch nicht, wie er das macht«, sagte sie zu ihnen. Beide ‘Katzen sandten ihr ein stilles Gelächter, das im Hintergrund von Honors Bewusstsein widerhallte.
    Sie betrachtete die beiden kopfschüttelnd, dann schob sie den Stuhl etwas zurück und wartete auf ihre Besucherin.
    Wie eigenartig, dachte sie. Genauer gesagt, würden viele Leute es eigenartig finden: James MacGuiness musste der reichste Steward in der ganzen Royal Manticoran Navy sein. Das hieß, wenn er überhaupt noch zur Navy gehörte. Honor hatte ihm testamentarisch vierzig Millionen manticoranische Dollar vermacht, und er war nicht auf die dumme Idee gekommen, ihr das Erbe zurückzahlen zu wollen, nachdem sie lebend wieder aufgetaucht war. Die meisten Menschen hätten sich, zu solchem Reichtum gekommen, selbst Dienstboten gehalten, doch MacGuiness hatte auf seine wortlose Art deutlich gemacht, dass er Honors Steward sei und dies auch zu bleiben

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