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Honor Harrington 12. Die Raumkadettin von Sphinx

Honor Harrington 12. Die Raumkadettin von Sphinx

Titel: Honor Harrington 12. Die Raumkadettin von Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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und Kameraden geworden, die sich dennoch lange und oft erbittert über die taktische Vorgehensweise stritten. Jetzt aber …
    »Lass das Rumalbern!«, fauchte sie ihn an. Zu Isaac sagte sie: »Und du! Hör mit deiner dämlichen Butler-Masche auf.«
    Jeremy stellte das Gegacker ein und ließ sich wieder in den Lehnsessel plumpsen. Isaac tat es ihm nach, aber weit gemächlicher.
    »Ich albere nicht herum, Cathy«, behauptete Jeremy. »Nicht im Mindesten.«
    Als er das Misstrauen und die Skepsis in ihren Augen sah, blickte Jeremy finster drein. »Hast du denn nichts von mir gelernt? Rache ist eine Sache; Gerechtigkeit eine andere.« Mit einer Kopfbewegung deutete er auf die Tür. »Dein wunderbarer Offizier da gibt mir das Instrument in die Hand, mit der ich meine Gerechtigkeit bekomme. Zumindest im Sternenkönigreich. Glaubst du wirklich auch nur eine Sekunde, dass ich so dumm wäre, wegen etwas so simplem wie Rache darauf zu verzichten?«
    Was eine finstere Miene anging, blieb sie ihm nichts schuldig. » Ja. Verdammt, Jeremy! Worüber haben wir uns denn sonst gestritten, in den vergangenen ich weiß nicht mehr wie vielen Jahren?«
    Er schüttelte den Kopf. »Du zählst Äpfel und Birnen zusammen. Oder besser gesagt, du verkaufst sie en gros.« Er streckte den linken Handteller vor und tippte sich mit dem rechten Zeigefinger darauf. »Bislang haben meine Kameraden und ich nur ab und zu die Namen einzelner manticoranischer Schurken herausbekommen; das machte es unmöglich, Gerechtigkeit zu bekommen. Selbst wenn wir die Bastarde wegen Verstoßes gegen die manticoranischen Anti-Sklavereigesetze vor Gericht geschleppt hätten, was hätte das gebracht? Du weißt so gut wie ich, wie die offizielle Stellungnahme der manticoranischen Regierung lauten würde.« Er ahmte das typische Näseln eines manticoranischen Aristokraten nach: »›In jedem Fass finden sich ein paar verdorbene Äpfel.‹«
    Cathy hielt die Imitation für weit gelungener als Jeremys vorherigen Versuch, Zilwickis Bassstimme mit dem gryphonischen Akzent nachzuahmen. Wie hätte es auch anders sein sollen – schließlich war Jeremy lange genug in Cathys Gesellschaft gewesen, und in ihrer Stimme war die Adelige unverkennbar. Zwar hatte sie früher einmal versucht, das Näseln abzulegen, doch hatte sich das als unmöglich erwiesen.
    Jeremy zuckte mit den Schultern. »Es gab keine Möglichkeit, es ihnen zu beweisen.« In seinen Augen leuchtete für einen Moment die blanke Wut. »Also war es besser, die Bastarde zu töten. Zumindest haben wir uns danach besser gefühlt – und es bestand immer die Chance, dass das nächste Ferkel in der Warteschlange zu der Ansicht gelangte, das Risiko sei höher als der Gewinn. Aber jetzt …«
    Er musterte sie intensiv. »Was meinst du, Lady Catherine Montaigne, Gräfin of the Tor. Sag mir die Wahrheit: Wie viele Namen aus den höchsten und respektabelsten Kreisen der manticoranischen Gesellschaft stehen wohl auf Zilwickis Liste?«
    Sie erschauerte leicht. »Darüber will ich nicht einmal nachdenken, Jeremy. Viel zu viele , das ist sicher.« Ein alter Schmerz wogte in ihr auf, und sie presste die breiten Lippen zusammen. »Es würde mich nicht einmal sonderlich überraschen, einige meiner Freunde aus der Kindheit und vom College auf der Liste zu finden. Weiß der Himmel, wie weit sich der Verfall ausgebreitet hat. Vor allem seit Kriegsbeginn.«
    Sie deutete mit einem matten Wink zur Tür. »Ich war unfair zu der geschätzten Navy des Captains. Von allen großen Institutionen Manticores ist die Navy vermutlich die beste, wenn es um die Bekämpfung des Sklavenhandels geht. Seit sie mit dem Krieg gegen Haven alle Hände voll zu tun hat, können die Schweine sich wieder ungehindert am Trog voll fressen. Im Dunkeln; aus den Augen, aus dem Sinn.«
    » Bei weitem die beste Institution«, stimmte Jeremy nachdrücklich zu. »Und jetzt …« Er klatschte die Hände zusammen und rieb sich wieder die Hände – in seiner vergnügten, grotesk-melodramatischen Art. Hätte er einen Schnauzbart, er würde ihn zweifellos zwirbeln , sann Cathy.
    Aber Jeremy X hatte keinen Schnauzbart – er hatte keinerlei Gesichtsbehaarung. Das lag daran, weil K-86b/273-1/5 genetisch für ein Leben als Hausdiener geschaffen worden war, und die Sozialpsychologen von Manpower Unlimited hatten einstimmig verfügt, dass Gesichtsbehaarung für derartige Geschöpfe unschicklich sei. Jeremy hatte Cathy einmal erzählt, dass er das für Mesas entscheidendes,

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